Der gesamte Monat Juli war laut EU-Kommission durch häufige und anhaltende Hitzewellen sowie Trockenheit gekennzeichnet. "Gleichzeitig wanderten die Trockenheit und die Hitze nordwärts über den Kontinent und beeinträchtigten besonders jene Gebiete, in denen sich die Winterkulturen noch in ihrer kritischen Phase (Reifeprozess/Reife) befanden. Sowohl in Süd- als auch in Nordeuropa wurden die Frühjahrs-/Sommerkulturen, die sich mitten in der vegetativen oder Blühphase befanden, von den genannten Bedingungen beeinträchtigt." All dies hätte auch Auswirkungen auf die Wasserreservoire gehabt und die Bewässerungsressourcen, vor allem für Körnermais, Zuckerrüben und Kartoffeln verringert.
Im Vergleich zur Trockenheit des Jahres 2003 sei das von den Ertragsrückgängen betroffene geografische Gebiet größer, "vor allem weil die hohen Temperaturen die Kulturen in den nördlichsten Regionen früher und in kritischeren Phasen ihrer Entwicklung beeinträchtigt haben". Zu Wasserknappheit sei es jedoch erst später gekommen, weshalb die Ertragsrückgänge bei den meisten Kulturen (außer Sommergerste) geringer seien.
Abhängig von den Wetterbedingungen in der zweiten Sommerhälfte sowie den möglichen Bewässerungsbeschränkungen für Mais könne die gesamte Getreideerzeugung noch um etwa 3 bis 5 Millionen Tonnen nach oben oder unten variieren.
Die Trockenheit im Mai, die sich im Juni und Juli verstärkt habe, habe im größten Teil Europas auch Dauerfutterflächen wie Weiden und Grünland, Grünfutter und Grünmais beeinträchtigt. Auch wenn bestimmte Gebiete stark betroffen seien, sei die Lage insgesamt dennoch weniger kritisch als im Jahr 2003.