Der Anstieg bei den Fluggast-Zahlen ging nach den offiziellen Zahlen vor allem auf die Entwicklung im internationalen Flugverkehr zurück. Hier stieg die Zahl der Fluggäste um acht Prozent auf 125 Millionen Passagiere. Die Steigerungsrate bei den Inlandsflügen - im Jahr 2005 gab es hier 22 Millionen Fluggäste - lag bei 2,7 Prozent.
"Das enorme Wachstum im Flugverkehr ist teuer erkauft", kritisierte der VCD-Bundesvorsitzende Michael Gehrmann. Die Branche erhalte allein durch die Steuerbefreiung für Kerosin Subventionen in Milliardenhöhe. "Die Zeche zahlen am Ende wir alle über höhere Steuern", warnte Gehrmann. Denn die Folgekosten des Klimawandels, aber auch Gesundheitsschäden durch Fluglärm müsse die Allgemeinheit aufbringen.
Der Verkehrsclub forderte daher die Regierungen von Bund und Ländern auf, mehr Kostenwahrheit im Flugverkehr zu schaffen. In einem ersten Schritt müsse die Besteuerung von Kerosin zumindest bei Inlandsflügen eingeführt werden, was rechtlich ohne Probleme machbar sei. Allein diese Maßnahme würde dem Staat nach Angaben des VCD rund 400 Millionen Euro Einnahmen bringen. Des weiteren müsse die "flächendeckende Subventionierung" von Regionalflughäfen, von denen in erster Linie die Billigflieger profitierten, eingestellt werden.
"Deutschland hat bereits heute die höchste Flughafendichte in ganz Europa", sagte Ulrich Kohnen, Flugverkehrsexperte des VCD. Dennoch würden landauf, landab immer mehr Flugplätze mit öffentlichen Geldern ausgebaut, "häufig völlig am Bedarf vorbei". Das sei angesichts chronisch knapper Kassen und der resultierenden Belastung von Anwohnern und Umwelt ein Skandal.
Die "Steuergeschenke für den Flugverkehr" verzerrten zudem den Wettbewerb zwischen den Verkehrsträgern ausgerechnet zu Gunsten des umweltbelastendsten Verkehrsmittels. "Bund und Länder fördern krankmachenden Fluglärm und folgenschweren Klimawandel, während die umweltschonende Bahn teilweise sogar auf Inlandsverbindungen preislich nicht mehr konkurrieren kann", kritisierte Kohnen. Es sei höchste Zeit, dass im Verkehrssektor endlich eine nachhaltige Entwicklung einkehre.