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Vor 87 Jahren ermordet

Zehntausende erinnerten an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht

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Mit einem stillen Gedenken haben am Sonntag Politiker der Linkspartei und Zehntausende Berliner an die vor 87 Jahren ermordeten Arbeiterführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht erinnert. Zu der traditionellen Kranzniederlegung an der "Gedenkstätte der Sozialisten" auf dem Zentralfriedhof in Friedrichsfelde hatte die Linkspartei.PDS aufgerufen. Nach Angaben der Partei zogen etwa 85.000 - laut Polizei 20.000 - Menschen schweigend an den Gräbern der beiden KPD-Mitbegründer vorbei.


Politiker der Linkspartei und der Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG), darunter der Linkspartei-Vorsitzende Lothar Bisky sowie die Fraktionschefs der Linkspartei im Bundestag, Oskar Lafontaine und Gregor Gysi, nahmen an der Veranstaltung teil. Gemeinsam mit dem Ehrenvorsitzenden Hans Modrow legten sie mit roten Nelken geschmückte Kränze nieder. An der Ehrung beteiligte sich auch der ehemalige DDR-Staats- und Parteichef Egon Krenz.

Gysi sagte nach der Kranzniederlegung, ganz Deutschland könne stolz auf Luxemburg und Liebknecht sein. Sie seien für ihre Überzeugungen eingestanden und auch dafür gestorben. Zugleich erinnerte er daran, dass in der DDR das Gedenken nicht freiwillig war. Umso mehr freue es ihn, dass es heute sehr viele Menschen gebe, die nach mehr Gerechtigkeit streben.

Luxemburg und Liebknecht, Mitbegründer der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), waren am 15. Januar 1919 von Freikorpsoffizieren umgebracht worden. Ihre Gräber befinden sich auf dem Zentralfriedhof. Seit der Wende nahmen jährlich bis zu über 100.000 Menschen an dem stillen Gedenken teil, das in der DDR ein staatlich verordnetes Ritual war.

Linke Gruppierungen veranstalteten zudem eine Gedenkdemonstration, an der sich nach Angaben der Polizei mehr als 3300 überwiegend junge Leute beteiligten. An mehreren Stellen in der Stadt gab es weitere Veranstaltungen, die an Liebknecht und Luxemburg erinnerten.

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