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Gegen "aussortieren"

GEW will Gemeinschaftsschule bis zur zehnten Klasse

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Deutsche Schulkinder sollen nach Ansicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mindestens bis zur zehnten Klasse gemeinsam lernen. Die "Schule für alle" soll nach Auffassung der Gewerkschaft schrittweise das traditionell gegliederte Schulsystem ablösen, sagte GEW-Chef Ulrich Thöne am Dienstag auf dem Gewerkschaftstag in Erfurt. Bestehende Schulen sollten nicht zerschlagen, sondern zu integrierten Gemeinschaftsschulen weiter entwickelt werden. Das bedeute nicht die Etablierung von Einheitsschulen. Ziel sei die individuelle Förderung aller Kinder. Das "Aussortieren" von leistungsschwächeren Schülern müsse ein Ende haben.


In mehreren Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern , Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Berlin wird nach den Worten Thönes über Änderungen am Schulsystem diskutiert. Das gegliederte Schulsystem sei überholt, weil es Benachteiligungen nicht ausgleiche, sondern sie noch verstärke. In den Schulgesetzen werde die "Selektion" der Kinder ausführlich geregelt. Die individuelle Förderung des Einzelnen finde aber keinen Niederschlag.

Nach dem neuen GEW-Konzept der Gemeinschaftsschule hätten alle Schüler einen gleichwertigen Schulabschluss nach der zehnten Klasse, sagte Thöne. Die bislang bestehenden drei Bildungsgänge Hauptschule, Realschule und Gymnasium werde es nicht mehr geben. Unklar sei aber noch, wie anschließend die Studienberechtigung erworben werden soll.

Der Umbau des Schulsystems muss nach Ansicht des für die Schule zuständigen GEW-Vorstandsmitglieds Marianne Demmer in den Bundesländern nach unterschiedlichen Strategien umgesetzt werden. Bestehende Schulen sollten eigene Konzepte entsprechend ihrer regionalen Bedingungen entwickeln. Dazu müssten die Schulgesetze der Länder durch eine Experimentierklausel den Weg zur Weiterentwicklung und Zusammenlegung von Schulen eröffnen.

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