"Die Landesregierung deckt die Geheimniskrämerei um den Gen-Mais und ruiniert so den Ruf Sachsen -Anhalts", erklärt Henning Strodthoff, Gentechnik-Experte von Greenpeace. "Obwohl der Geschäftsführer des Projektbetreibers Innoplanta, Dr. Uwe Schrader, als Parteifreund von FDP-Wirtschaftsminister Horst Rehberger im Parlament sitzt, behauptet die Regierung, die genaue Lage der Gen-Mais-Felder nicht zu kennen.? Diese Behauptung wolle die Organisation gerichtlich überprüfen lassen.
Nach dem geplanten Gentechnikgesetz müssen Gen-Pflanzen mindestens drei Monate vor der Freisetzung in einem öffentlichen Kataster registriert werden. Landwirte und Imker sollen sich mit dieser Regelung besser gegen eine Verunreinigung ihrer Ernte schützen können.
Ursprünglich sollte der Anbau des s Sachsen nten Bt-Mais auf rund 1.000 Hektar in Sachsen-Anhalt erfolgen. Die Landesregierung hatte für den Anbau von Gen-Pflanzen geworben und angeboten, 80 Prozent möglicher Koexistenz-Schäden an Nachbarflächen zu übernehmen. Da dennoch nur wenige Landwirte die Gen-Saat anpflanzen wollten, reduzierte sich das Projekt auf sechs Flächen mit insgesamt 60 Hektar. "In diesen Tagen blüht der genmanipulierte Mais und es kann zum Pollenflug auf benachbarte Flächen kommen. Zusätzlich können die Pollen durch Insekten kilometerweit transportiert werden", erklärt Strodthoff. Innoplanta habe bisher nur Landwirte und Imker in der direkten Nachbarschaft über die Lage der Gen-Felder informiert.
Bereits am 24. Mai hatte Greenpeace offiziell Auskunft über die Standorte der Gen-Felder von der Landesregierung gefordert. Zudem wurden über das Magdeburger Greenpeace-Büro Maisproben aus ganz Deutschland auf Gentechnik untersucht. Die bisher Sachsen ichten Proben hätten jedoch keine Rückschlüsse auf geheim gehaltene Gen- Felder in Sachsen-Anhalt zugelassen.