Bierdel wird die Unterstützung illegaler Einwanderung vorgeworfen, da die meisten der Flüchtlinge laut italienischer Justiz entgegen ihren Angaben aus Ghana und Nigeria stammen sollen. Neben Bierdel waren am Montag auch der Kapitän und der erste Offizier des Schiffes festgenommen worden. Nach Angaben der Hilfsorganisation sollen sie am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Mannschaft konnte am Dienstag von Bord des Schiffes gehen, das von der italienischen Justiz beschlagnahmt wurde.
Das Auswärtige Amt teilte unterdessen mit, dass sich der deutsche Botschafter in Rom schon am Montag mit dem italienischen Außenministerium in Verbindung gesetzt habe. Zudem sei ein Konsularbeamter nach Sizilien entsandt worden.
Dem Drama im sizilianischen Mittelmeerhafen war eine dreiwöchige Odyssee der 37 afrikanischen Flüchtlinge vorausgegangen. Das Schiff fand die Flüchtlinge in einem völlig überladenen Schlauchboot auf dem Mittelmeer treibend auf. Sie wurden laut "Cap Anamur" entgegen ersten Zusagen der Italiener inzwischen in ein Abschiebelager gebracht.
Zuletzt hatten sogar die Vereinten Nationen Italien aufgefordert, die Flüchtlinge an Land zu lassen.
Die Bürgermeister von Rom und anderen Städten haben angeboten, die Flüchtlinge aufzunehmen.