"Dieser Holzskandal beweist, dass sich die EU nicht für den Schutz der letzten Urwälder einsetzt", sagt Greenpeace Wald-Experte Oliver Salge vor Ort in Brüssel. Die Wälder Indonesiens sollten die Heimat für Orang-Utans und den Sumatra-Tiger bleiben und nicht die EU-Büros verschönern. Die EU müsse das Problem in den Griff bekommen und entschieden gegen illegale Holzimporte vorgehen.
Greenpeace-Recherchen ergaben, dass für die Renovierung des Bodenbereiches des EU-Gebäudes Sperrholzplatten verwendet wurden, die von den Lieferanten Mujur, AFR und anderen Firmen stammen. Diese tragen, so Greenpeace, nachweislich zur Zerstörung der letzten Urwälder ndonesiens bei und sind in illegale Abholzungen verwickelt - auch in Schutzgebieten.
Der EU-Umweltrat trifft sich vom 14. bis 16. Mai in Waterford. Für Greenpeace kann nur ein striktes Importverbot von Holz- und Waldprodukten aus illegalen Quellen Abhilfe schaffen. Eine freiwillige Lizenzierung, wie sie die EU-Kommission vorgeschlagen hat, ist keine Lösung. Der von der EU-Kommission veröffentlichte Aktionsplan über illegalen Holzhandel reicht bislang nicht aus. "Mit Freiwilligkeit erreicht man hier gar nichts. Wir brauchen Gesetze und Sanktionen gegen beteiligte Firmen und Personen", erklärt Salge
Bereits 80 Prozent aller Urwälder sind heute zerstört. Indonesiens Regenwälder werden schneller als alle anderen Urwälder der Erde vernichtet. Eine Fläche von der Grösse Belgiens wird jedes Jahr abgeholzt. Bis zu 90 Prozent der Einschlaege sind dabei ungesetzlich und finden auch in Schutzgebieten für Orang-Utans und Sumatra Tiger statt.
Greenpeace fordert, dass auch in öffentlichen Gebäuden nur Holz eingesetzt wird, das vom Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert ist. Das FSC-Siegel wird an Forstbetriebe für eine ökologisch verträgliche und sozial gerechte Waldbewirtschaftung vergeben. Heute sind weltweit schon mehr als 43 Millionen Hektar Wald nach FSC zertifiziert.