Insgesamt seien 346 Wirbeltiere, acht Wirbellose und 1.241 Pflanzenarten aktuell vom Aussterben bedroht, mehr als 3.000 Arten seien insgesamt in Gefahr. 22 Prozent aller australischen Säuger wären bereits für immer vom Fünften Kontinent verschwunden, so der Bericht Australian Terrestrial Biodiversity Assessment 2002.
Am schlimmsten betroffen von der Zerstörung der ökologischen Vielfalt sei der Murrumbateman Distrikt, ein Gebiet zwischen dem Territorium Canberra und dem Staat Neusüdwales. Dort seien 99,5 Prozent der ursprünglichen Landschaft in landwirtschaftliche Flächen umgewidmet worden. Die Grasländer der gemäßigten Zone zählen zu den am höchsten gefährdeten ökologischen Gebieten. Am Fünften Kontinent stehen weniger als zehn Prozent der gesamten Landfläche unter Naturschutz. Nach dem Bericht sind aber nur etwa zwölf Prozent der geschützten Flächen auch tatsächlich unter adäquater Verwaltung. Ein weiteres extrem gefährdetes Gebiet wären die einst als ursprünglich beschriebenen Regionen in Nordaustralien. Auch dort gebe es eine rapide Abnahme von Arten.
Für Experten sei das Ergebnis der Berichte aber keinesfalls eine große Überraschung: "Die Beziehung zur Umwelt ist außer Kontrolle geraten", so Don Henry, von der Australian Conservation Foundation. Entgegenwirken könne man nur mit einer kontrollierten Landrodung, der Komplettierung der Nationalpark-Gebiete und dem Schutz der Regionen Nord-Australiens. "Das sind kosteneffiziente Investionen für die Regierung", räumt der Experte ein. Erste Ergebnisse gebe es bereits: Diskussionen um Rodungen in Tasmanien, Queensland und Neusüdwales sind im Laufen.