In Berlin hatten sich rund 900 Anhänger der rechtsextremistischen NPD versammelt. Gegen den 1. Mai-Aufzug der Neonazis im Bezirk Hohenschönhausen protestierten mehrere hundert Menschen, darunter Grünen-Chefin Claudia Roth und Berlins Kultursenator Thomas Flierl.
In Dresden folgten mehrere tausend Menschen einem Aufruf der Bürgerinitiative "Jetzt Gesicht zeigen!", die sich gegen eine Versammlung von rund 900 Anhängern der rechten Szene am Rande der Dresdner Altstadt richtete. Die Polizei sprach von 5000 Teilnehmern, die Gewerkschaft von 10 000, die an der Demonstration der Bürgerinitiative im Anschluss an eine DGB-Kundgebung teilnahmen.
In Fürth marschierten rund 350 NPD-Anhänger durch die Stadt. Sie zogen von der Stadthalle zum Bahnhofsplatz, wo sich ihnen rund 3000 Demonstranten eines "Bündnisses gegen Rechts" entgegen stellten. Die Polizei verhinderte ein Zusammentreffen von rechten und linken Gruppen. Vereinzelt flogen Flaschen und Steine. Insgesamt wurden nach vorläufigen Angaben 20 Demonstrationsteilnehmer zwischenzeitlich festgenommen.
In Frankfurt am Main fiel eine Kundgebung der rechtsextremen "Bürgerinitiative für deutsche Interessen" aus. Kurz vor dem gerichtlich angeordneten Veranstaltungsende kündigte die Polizei an, einen Zug zum Abtransport der angereisten Neonazis bereit zu stellen. Bis dahin hatten scharfe Kontrollen der Einsatzkräfte einen Beginn der Veranstaltung verhindert. Zuvor war es zu Auseinandersetzungen zwischen den rechten Teilnehmern und den Sicherheitskräften gekommen, bei dem die Beamten auch Schlagstöcke eingesetzt hatten.
Im elsässischen Straßburg demonstrierten unterdessen bei strömenden Regen rund 15 000 Menschen gegen den rechtsextremen französischen Präsidentschaftskandidaten Jean-Marie Le Pen. Dazu aufgerufen hatten Gewerkschaften, Parteien und Straßburger Stadträte. Le Pen hatte beim ersten Wahlgang am 21. April im Elsass mit 23,4 Prozent sein bestes regionales Ergebnis erzielt. Am Sonntag findet der zweite Wahlgang der französischen Präsidentschaftswahlen statt.