DIE Internet-Zeitung
Größter Blumenlieferant in Kolumbien verbietet es

Blumenarbeiterin darf nicht nach Europa reisen

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Vergeblich warteten am vergangenen Wochenende in Münster zahlreiche Konferenzteilnehmer, unter ihnen NRW-Verbraucherministerin Bärbel Höhn, auf die kolumbianische Gewerkschafterin Aide Silva. Rosen und Nelken sind in Kolumbien ein gutes Geschäft, doch die Arbeitsbedingungen nicht immer "rosig". Damit die Verbraucherinnen und Verbraucher über die Probleme nicht informiert werden, untersagte der Besitzer der größten Lieferfarm für Deutschland den Besuch der Gewerkschaftsvorsitzenden Aide Silva.


"Die Arbeiterinnen auf der Farm La Benilda nahe Bogotá sollen mundtot gemacht werden. Seit Monaten verweigert sich die Betriebsleitung den gesetzlich vorgeschriebenen Tarifverhandlungen", berichtet Frank Braßel, Koordinator der Blumen-Kampagne von Brot für die Welt, der Menschenrechtsorganisation FIAN und terre des hommes, der soeben aus Kolumbien zurückgekehrt ist. Wer in La Benilda der unabhängigen Gewerkschaft Untraflores angehört, muss für das Mittagessen umgerechnet 1,20 Euro statt 35 Cent zahlen - bei Monatslöhnen von etwa 150 Euro unerschwinglich. Die Transportzuschläge wurden gleichfalls gestrichen und alle Gewerkschaftsmitglieder unter den etwa 1.400 Beschäftigten massiv unter Druck gesetzt.

Aide Silva wurde der unbezahlte Urlaub für die Reise kurzfristig verweigert. "Die Farm La Benilda macht mit ihrer arbeitnehmerfeindlichen Politik eine denkbar schlechte Werbung für kolumbianische Blumen. Das ist auch ein Problem für ihren größten europäischen Importeur, die Firma Florimex, die sich für die Reise Silvas eingesetzt hatte," meint Frank Braßel. Florimex unterstützt mit der Blumen-Kampagne das Gütesiegel FLP (Flower Label Programm), das menschenwürdige und umweltschonende Blumenproduktion auszeichnet. In Kolumbien, dem weltweit zweitgrößten Produzenten, haben erst zwei Betriebe das FLP-Siegel erhalten. In dem Andenstaat sind Menschenrechtsverletzungen weit verbreitet.

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