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Explosion auf Djerba

Generalbundesanwalt Nehm übernimmt Ermittlungen

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Generalbundesanwalt Kay Nehm übernimmt die Ermittlungen im Fall der Explosionskatastrophe auf der tunesischen Ferieninsel Djerba. Das bestätigte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft, Frauke-Katrin Scheuten in Karlsruhe. Nehm habe das Verfahren bereits am Samstag von der Staatsanwaltschaft Heilbronn in seine Zuständigkeit übernommen. Scheuten bestätigte damit einen vorab verbreiteten Bericht der "Stuttgarter Zeitung", die am Dienstag erscheint.


Die Sprecherin der Bundesanwaltschaft sagte, "eindeutige Beweise" für einen Terroranschlag lägen zwar noch nicht vor. "Es verdichten sich jedoch die Anhaltspunkte, dass es sich nach den Erkenntnissen der nach Tunesien entsandten Beamten des Bundeskriminalamtes bei diesem schrecklichen Ereignis um einen Terroranschlag und nicht um einen Unfall gehandelt hat", sagte sie.

Die Explosion vor einer Synagoge auf Djerba forderte bislang mindestens 15 Todesopfer, darunter zehn Deutsche. Mehrere Urlauber ringen in deutschen Krankenhäusern noch um ihr Leben. Zwei Opfer der Explosion stammen aus Heilbronn. Die Staatsanwaltschaft Heilbronn hatte am Freitag als erste deutsche Ermittlungsbehörde ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eröffnet.

Inzwischen gebe es eine "vertrauensvolle Zusammenarbeit" mit den tunesischen Behörden, sagte Bundesinnenminister Schily. Er räumte aber zugleich ein, dass es auf tunesischer Seite anfangs sehr stark die Tendenz gegeben habe, die Explosion an der Ghriba-Synagoge sofort als Unfall zu qualifizieren. Schily wies noch einmal darauf hin, dass es sich offensichtlich nicht um einen gezielten Anschlag auf eine touristische Einrichtung gehandelt habe. Er forderte mögliche Zeugen der Katastrophe auf, sich bei den deutschen Behörden zu melden.

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