Hintergrund der Prüfungen ist eine Untersuchung des UNHCR und der britischen Hilfsorganisation "Save the Children", aus der hervorgeht, dass mindestens 67 Mitarbeiter von 40 Hilfsorganisationen offenbar für Essen, Kleider und Medizin Sex von Minderjährigen in Westafrika verlangten. Verwickelt sind demnach auch das UNHCR selbst und "Save the children".
Bei den Tätern soll es sich laut Telöken neben einheimischen Mitarbeitern und dortigen Regierungsangestellten auch um Blauhelm-Soldaten handeln. Betroffen seien ausschließlich Mädchen zwischen 13 und 18 Jahren. Dabei sei vor allem die Häufigkeit und die Massivität der Vorfälle erschreckend. Um solche Entwicklungen in Zukunft zu verhindern, sollten die Mitarbeiter besser ausgewählt und ausgebildet werden. Telöken plädierte außerdem für mehr Frauen in zentralen Positionen sowie Vertrauenspersonen für Kinder vor Ort.
Die ebenfalls betroffene Organisation "Ärzte ohne Grenzen" setzt sich für eine gemeinsame Lösung aller Hilfsorganisationen ein. Das Problem sei schon länger bekannt, räumte Katrin Lempp von "Ärzte ohne Grenzen" ein. Der Bericht des UNHCR stelle aber die erste systematische Untersuchung dar. Noch habe die Organisation zu wenig Informationen über die eigenen Mitarbeiter. Schnelle personelle Konsequenzen würden aber gezogen, sollten sich Vorwürfe bestätigen.