Die Preisgelder dienen den jungen, im Durchschnitt 33 Jahre alten Spitzenforschern nicht nur dazu, ihren Lebensunterhalt drei Jahre lang zu finanzieren, sie ermöglichen ihnen auch, ohne administrative Zwänge eine eigene Nachwuchsforschergruppe an einem Forschungsinstitut ihrer Wahl in Deutschland aufzubauen. Die Auszeichnung bietet ihnen die Chance, selbst gewählte Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit deutschen Fachkollegen voranzutreiben und dabei neue Wege auszuprobieren.
"Indem wir die junge Forschungselite schon am Anfang einer aussichtsreichen Karriere in Kooperationen mit deutschen Fachkollegen einbinden, können wir sicher gehen, dass auch der eigene wissenschaftliche Nachwuchs langfristig von dem herausragenden Talent dieser international umworbenen Forscherinnen und Forscher profitiert", erklärt der Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung, Professor Wolfgang Frühwald. Die Investition zahlt sich somit nicht nur für die Preisträger aus, sie leistet gleichermaßen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Forschungsstandortes Deutschland.
Insgesamt kommen acht der 29 Preisträger aus den USA. Dabei handelt es sich ausschließlich um Wissenschaftler, die die USA einmal ihrem Heimatland vorzogen. Fünf dieser Forscher stammen ursprünglich aus Deutschland. Die Tatsache, dass sie jetzt zurückkehren, kann als ein gutes Signal für die Bedeutung des Wissenschaftsstandortes Deutschland angesehen werden. Von den restlichen 21 Preisträgern stammen fünf aus der Russischen Föderation. Je drei Nachwuchswissenschaftler forschten bisher in Frankreich und der Schweiz, zwei in Großbritannien. Jeweils ein Preisträger kommt aus Australien, China, Italien, Korea, Österreich, Polen, Schweden und Spanien.
Von der Sternentstehung bis hin zur neurophysiologischen Wahrnehmung von Musik und Umwelt reichen die Forschungsfelder der jungen Wissenschaftler. Andere Projekte befassen sich z.B. mit künstlicher Intelligenz, Schaltkreisen für Nano-Computer, Impfstoffen gegen Krebs, umweltfreundlichen Lösungsmitteln oder Wachstumsprozessen des menschlichen Fettgewebes.
Überwiegend kommen die Wissenschaftler aus den Fachbereichen Lebenswissenschaften, Physik und Chemie. Die weiteren Preisträger widmen sich der Philosophie, den Rechtswissenschaften, den Werkstoffwissenschaften, der Elektrotechnik, der Mathematik und den Geowissenschaften. Ursprünglich als "Kosmos-Preis" ausgeschrieben, wurde das Programm zu Ehren der Mathematikerin Sofja Kovalevskaja (1850-1891) umbenannt. Das russische Wunderkind kam als 19-jährige zum Studium nach Heidelberg und Berlin. 1874 promovierte sie an der Universität Göttingen und erhielt 1889 als erste Frau einen Lehrstuhl in Stockholm.