Das staatliche Unternehmen Deutsche Flugsicherung (DFS) beschäftigt knapp 5.300 Mitarbeiter, darunter 1.800 Fluglotsen. Die Lotsen steuern und kontrollieren den Luftverkehr. Sie weisen entweder vom Tower aus die Piloten bei den Starts und Landungen an oder sie kontrollieren am Radarschirm die Bewegungen weit entfernter Flugzeuge. Da der Raum über Deutschland zu den verkehrsreichsten Lufträumen der Welt gehört, erfordert die Arbeit der Fluglotsen ein Höchstmaß an Konzentration.
Das Flugaufkommen steigt rapide: Während 1989 in Deutschland nur rund 1,5 Millionen Flüge starteten und landeten, waren es 2000 schon 2,6 Millionen. Eine Verstopfung des Luftraums über den meisten Flughäfen ist an der Tagesordnung und wird für die Lotsen zur zunehmenden Belastung. Für eine Entzerrung der Luftstaus sollten die im April eingeführten neuen Flugrouten sorgen. 40 Prozent aller Luftstraßen über Deutschland wurden neu geordnet und sollten es ermöglichen, das Flugaufkommen längerfristig um 30 Prozent zu steigern. Einen Erfolg sehen die Beteiligten jedoch vorerst nicht. Fluglotsen und Gewerkschaft klagen über eine gestiegene Arbeitsbelastung, da mehr Routen als vorher beobachtet werden müssen. Die Lufthansa moniert erhebliche Verspätungen durch verlangsamte Arbeit der DFS und fordert Schadensersatz von dem staatlichen Unternehmen. Zudem klagten etliche Kommunen des Rhein-Main-Gebietes gegen den gestiegenen Fluglärm über ihrer Gemeinde.