Überblick
- Immobilienbewertung weiterhin unklar
- Vorstand zufrieden, Aktionäre sauer
- Telekom Notizen
- Telekom entlässt binnen drei Jahren fast 30 000 Mitarbeiter
- Widerstand gegen Verkauf des Kabelnetzes
- Liberty darf Telekom-Kabelnetz nicht übernehmen
- Kartellverfahren gegen Telekom wegen Ortsnetz
- Warnstreiks und Urabstimmung
- Vierte Telekom-Tarifrunde beginnt Donnerstag
- Mehr als 10.000 Telekom-Beschäftigte im Warnstreik
- Bundesregierung will neuen Telekom-Chef noch vor Wochenende präsentieren
- Machtgerangel um Ron Sommer schadet dem Konzern
- Deutsche Telekom mit erwarteten Verlusten
Neben der risikoreichen Beteiligungspolitik werfen die Aktionärsvereinigungen der Telekom vor allem das schlechte Krisenmanagement bei der Immobilienaffäre vor. Wochenlang kam der Bonner Konzern wegen des Wertberichtigungsbedarfs in Milliardenhöhe nicht aus den Schlagzeilen heraus. Forderungen nach einem Rücktritt Sommers wurden laut. In einem Interview vertrat Sommer erst vor kurzem die Auffassung, dass die Abwertung der Telekom-Immobilien zu Jahresbeginn die T-Aktie nicht belastet habe.
Noch am Montag wurden neue Vorwürfe laut. So berichtete das ARD-Fernsehmagazin "Report Mainz" von einer auf den 24. November 1994 datierten Bewertung der Telekom-Immobilien. Die C&L Treuarbeit Deutsche Revision sowie Dr. Seebauer & Partner seien dabei von einem Immobilienwert in Höhe von 31,8 Milliarden Mark ausgegangen. In der Konzernbilanz der Telekom vom 1. Januar 1995 sei der Wert jedoch mit 35,7 Milliarden Mark angegeben worden. Der Unterschiedsbetrag von 3,9 Milliarden Mark entspricht genau der Summe, um die die Telekom am 21. Februar 2001 ihr Immobilienvermögen überraschend abbewertet hatte.
Der Hamburger Bilanzexperte Wilhelm Strobel wird von Report mit der Aussage zitiert: "Wenn die Eröffnungsbilanz um vier Milliarden Mark überzogen ist, dann hätte die Firma niemals mit dieser Bilanz an die Börse gehen dürfen." Die Staatsanwaltschaft Bonn ermittelt derzeit wegen des Verdachts der Falschbilanzierung.
Immobilienbewertung weiterhin unklar
Telekom-Hauptversammlung
Neben dem Kurseinbruch der Telekom-Aktie war am Dienstag die Immobilienaffäre Gegenstand der von knapp 10.000 Aktionären besuchten Hauptversammlung der Deutschen Telekom AG. Es steht der Vorwurf im Raum, die Telekom habe das eigene Immobobilienvermögen zu hoch bewertet. Die Affäre hatte im Februar zu einem Abwertungsbedarf von rund vier Milliarden Mark geführt. Vorstandschef Ron Sommer lehnte die Forderung nach einer Sondernachprüfung ab. Die Immobilienwerte seien in der Vergangenheit in den Bilanzen stets rechtlich einwandfrei ermittelt, geprüft und testiert worden. Vorwürfe, er persönlich sei über eine falsche Bewertung informiert gewesen, ohne etwas zu unternehmen, wies Sommer als unbegründet zurück. Dies würden auch die noch laufenden staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen ergeben. Einige Aktionäre hatten Strafanzeige gegen Sommer und andere Manager erstattet. Umsatz und Konzernüberschuß der Telekom sind im Geschäftsjahr 2000 deutlich gestiegen. Sommer rechtfertigte auf der Hauptversammlung auch den Kauf der beiden US-Mobilfunkfirmen VoiceStream und Powertel für 38 Milliarden Euro. Zu den im vergangenen Jahr für rund 16 Milliarden Mark erworbenen UMTS-Mobilfunklizenzen sah der Telekom-Chef keine Alternative. Einen detaillierten Geschäftsplan für das UMTS-Mobilfunkgeschäft legte er nicht vor.
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) sprach mit Blick auf den Kurseinbruch der T-Aktie von 70 Prozent in gut einem Jahr von einer "Kapitalvernichtung ungeahnten Ausmaßes". Aktionärsvertreter Marc Tüngler nannte den Telekom-Vorstand gar eine "Gefahr für die Aktienkultur in Deutschland".
Nach Angaben der Telekom betrug der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2000 40,9 Mrd. Euro und lag damit um 5,4 Mrd. höher als im Vorjahr. Der Konzernüberschuss wurde im Geschäftsjahr 2000 von 1,3 Mrd. auf 5,9 Mrd. Euro gesteigert.
Im Mobilfunkbereich hat die Telekom in Deutschland derzeit rund 21 Millionen Kunden. Unter Berücksichtigung der nicht-konsolidierten Gesellschaften im Konzern stieg die Gesamtkundenzahl auf 42 Millionen Kunden weltweit. Die Internet-Tochter T-Online hat in Deutschland gut 6,5 Millionen Kunden. Weltweit sind es 8,7 Millionen. Im Festnetzbereich sind laut Telekom 18,6 Millionen ISDN-Anschlüsse und 600.000 breitbandige T-DSL Anschlüsse in Betrieb.
Der Telekom-Bereich T-Systems ist laut Unternehmensangaben Deutschlands größter Software-Dienstleister und das zweitgrößte "Systemhaus Europas". Der auf Unternehmenskunden ausgerichtete Geschäftsbereich, zu dem auch das debis Systemhaus gehört, integriert Telekommunikation und Informationstechnologie zu e-business-Systemlösungen.
Am 29-05-2001
Vorstand zufrieden, Aktionäre sauer
Hauptversammlung der Postaktionäre
Die schlechte Kursentwicklung der Aktie Gelb ist das beherrschende Thema der ersten Hauptversammlung der Deutschen Post AG. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz forderte am Mittwoch in Köln, der Vorstandsvorsitzende Klaus Zumwinkel müsse dieses Thema zur Chefsache machen und für einen Umschwung sorgen. Die Anleger seien unzufrieden, dass der Kurs derzeit deutlich unter dem Ausgabepreis liege. Nach den Worten ihres Vorstandschefs Klaus Zumwinkel hat Die Deutsche Post AG alle selbstgesteckten Etappenziele auf dem Weg zum weltweit führenden Komplettanbieter für Brief, Express und Logistik erreicht. Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre warnte den Bund davor, bereits 2002 eine zweite Tranche von Post-Aktien an der Börse zu platzieren. Ein solcher Schritt werde vom Kapitalmarkt nicht honoriert. Belastet werde der Kurs auch durch die andauernde Debatte um eine Senkung des Briefportos. Der Vorstand müsse der Ertragsentwicklung allererste Bedeutung beimessen.
In seiner Rede vor den rund 5.000 Aktionären zeigte Zumwinkel Verständnis für die Unzufriedenheit der Anleger mit dem Kurs der Postaktie. Als Erklärungsansatz verwies er auf das Börsenumfeld: Auch die Post habe den "schwachen Märkten in der letzten Zeit Tribut zollen" müssen. "Wir stehen mit der Aktie Gelb nicht da, wo wir stehen wollen", fügte Zumwinkel hinzu. Das Unternehmen und seine Aktionäre hätten allen Grund, "weiterhin ganz optimistisch nach vorne zu schauen". In diesem Jahr werde die Post ihre Rekordzahlen aus dem Jahr 2000 bei Umsatz und Ergebnis nochmals übertreffen und damit die Erwartungen der Finanzmärkte erfüllen.
Zufrieden äußerte sich Zumwinkel über die politischen Weichenstellungen in Berlin, Brüssel und Washington. So sei das Gesetz über die Verlängerung der Exclusivlizenz beim Brief bis 2007 auf den Weg gebracht. Auf europäischer Ebene werde es keinem Wettbewerber gelingen, die Post mit juristischen Mitteln aus dem Markt zu drängen oder auch nur die Arbeit zu beeinträchtigen. Und in den USA seien die Klagen der Konkurrenten UPS und FedEx klar abgewiesen worden, so dass sich die Post im amerikanischen Express-Bereich in einer guten Startposition befinde.
Am 27-06-2001
Telekom Notizen
Telekomregulierung - Regulierungsbehörde: Telekom verzögert bewußt
Der Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP), Matthias Kurth, hat der Deutschen Telekom bei der Umsetzung der Ortsnetz-Liberalisierung bewusste Verzögerungen vorgeworfen. "Man kann schon auf den Gedanken kommen, dass da auf Zeit gespielt wird", sagte Kurth der Hamburger "Financial Times Deutschland" vom Mittwoch. Die Telekom strenge in "wichtigen Fällen jetzt regelmäßig Eilverfahren an", die die Umsetzung von Behörden-Entscheidungen blockierten, kritisierte Kurth. Das sei überhaupt nicht erfreulich. "Wir haben dadurch massive Probleme", sagte Kurth. Ein Sprecher der Telekom wies die Vorwürfe zurück: "Wenn die Regulierungsbehörde etwas entscheidet, dann können wir das nicht immer sofort umsetzen", sagte er der Zeitung.
Konkurrenten der Telekom hatten kritisiert, Kurth verhindere den Wettbewerb im Orts- und Festnetz, heißt es in dem Bericht weiter. Diese Kritik habe Kurth jetzt in Teilen an die Telekom weiter gereicht. Gegen den Vorwurf von Konkurrenten, die Telekom wickele Aufträge bei Mietleitungen nicht rasch ab, nahm Kurth die Telekom hingegen in Schutz. Von 12.000 Aufträgen habe sie die meisten abgearbeitet. Da stünden nur noch 200 aus, sagte Kurth hierzu. Weil die Telekom aber die Umschaltung verzögere, wolle die Behörde in den neuen Musterverträgen schärfere Sanktionen vorsehen. "Die Möglichkeit für zivilrechtliche Schritte wie etwa Schadenersatz muss unbedingt ausgeweitet werden", wird der Präsident der Behörde zitiert.
Telekom entlässt binnen drei Jahren fast 30 000 Mitarbeiter
Abbau und Outsourcing
Die Deutsche Telekom will in den kommenden drei Jahren knapp 30 000 Arbeitsplätze streichen. Betroffen sei vor allem die Festnetzsparte T-Com, wo in diesem Jahr der Abbau von 7200 und im kommenden Jahr von 14 000 Stellen geplant sei, teilte die Telekom am Mittwoch in Bonn mit. Bis 2005 solle die Mitarbeiterzahl um weitere 8300 Stellen reduziert werden. Das Unternehmen sicherte zu, der Abbau werde sozialverträglich durch die Streichung offener Arbeitsplätze und die Nutzung von Fluktuation umgesetzt. Geplant sei zudem die Vergabe von Aufträgen an andere Firmen und die Auslagerung von Mitarbeitern in eine Personalserviceagentur. Der Großteil der Stellen solle auf diesem Wege abgebaut werden, sagte ein Konzernsprecher.
Zur Höhe der erwarteten Einsparungen wollte sich der Sprecher nicht äußern. Ziel sei die Verbesserung von Prozessstrukturen und Arbeitsabläufen. Die Stellenstreichungen gehören nach Angaben der Telekom zum "E hoch drei" genannten Sparprogramm, das Vorstandschef Helmut Sihler nach seinem Amtsantritt im Juli angekündigt hatte, um die Effizienz zu steigern, das Ergebnis zu verbessern und die Entschuldung voranzutreiben.
Am 02-10-2002
Widerstand gegen Verkauf des Kabelnetzes
Telekom kämpft mit Schwierigkeiten
Die Deutsche Telekom stößt beim Verkauf ihrer Kabelnetze offenbar auf den Widerstand der deutschen Fernseh- und Rundfunkaufseher. Diese hätten den Abbruch des Verkaufs gefordert, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Freitag, unter Berufung auf einen Brief des Vorsitzenden der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten an den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD). Beck ist gleichzeitig Vorsitzender der Rundfunkkommission der Länder, die die deutsche Rundfunkpolitik wesentlich mitbestimmt.
Den Informationen zufolge sollen die Länder "auf den Bund einwirken", um ein Moratorium bei dem Verkauf durchzusetzen, berichtet der Nachrichtendienst ddp. Anderenfalls sei mit der Verfehlung aller medienpolitischen Ziele des Verkaufs zu rechnen, heißt es demnach in dem Schreiben. Die Fernsehaufseher befürchten, dass bei dem Kabelnetzverkauf die von ihnen angestrebte Modernisierung des technisch veralteten Netzes auf der Strecke bleibe.
Auch eine Verhinderung der Digitalisierung des Fernsehens sowie der Nutzung des Kabels als schneller Internetzugang sei möglich. Die Telekom erhofft sich aus dem Verkauf einen Milliardenerlös zur Verringerung des eigenen Schuldenberges. Ein Abschluss des Geschäfts lässt allerdings schon seit über einem Jahr auf sich warten.
Am 04-10-2002
Am 18-07-2001
Liberty darf Telekom-Kabelnetz nicht übernehmen
Kartellamt
Das Bundeskartellamt hat die Übernahme des Telekom-Kabelnetzes an Liberty Media endgültig abgelehnt, unterstützt jedoch grundsätzlich den Verkauf an einen anderen Interessenten. Aus wettbewerblicher Sicht wäre es hilfreich und wünschenswert, wenn sich die Telekom in einem zweiten Anlauf von den verbliebenen 60 Prozent ihres Kabelnetzes trenne, sagte der Präsident der Behörde. Dabei dürfe es jedoch zu keiner zusätzlichen marktbeherrschenden Situation kommen, wie sie im Fall Liberty zum Nachteil der Verbraucher zwangläufig gedroht hätte. Zur Begründung für die erwartete Ablehung durch die Wettbewerbshüter nannte Böge, bei einer Übernahme des Kabelnetzes durch den US-Medienkonzern hätten die Verbraucher technisch und rechtlich über keine Alternative zum Breitbandkabel verfügt. Multimedia-Inhalte, Fernsehen inklusive Pay-TV, der schnelle Internet-Zugang und Telefondienstleistungen hätten in der Hand eines einzigen Anbieters gelegen.
Bei der Beurteilung sei verschärfend hinzu gekommen, dass die Chancen für einen offenen Wettbewerb um den Kabelzugang durch den geplanten Liberty-Decoder zur Entschlüsselung der Signale von vorneherein verbaut worden wären, erklärte Böge. Dieses Szenario hätte die Gefahr für spätere Preiserhöhungen beinhaltet. Insgesamt wäre die Marktbeherrschung durch den Verkauf der sechs regionalen Telekom-Kabelnetze an Liberty weiter verschärft worden.
Liberty strebt nach dem Veto der Behörde nach Angaben von Böge keine Ministererlaubnis zum Kauf des Kabelnetzes an. Die Vereinbarung zwischen Liberty und der Telekom sah einen Kaufpreis von 5,5 Milliarden Euro vor. Das Gesamtinvestitionsvolumen von Liberty lag bei über acht Milliarden Euro. Liberty wäre damit zum größten Anbieter in Europa und zum drittgrößten weltweit geworden.
Am 26-02-2002
Kartellverfahren gegen Telekom wegen Ortsnetz
Ungemach aus Brüssel
Die EU-Kommission hat ein formelles Kartellverfahren gegen die Deutsche Telekom eingeleitet. Das Unternehmen behindere in unzulässiger Weise den Wettbewerb im Ortsnetzbereich, teilte die EU-Behörde am Mittwoch in Brüssel mit. EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti werfe der Telekom vor, ihre Marktstellung durch "unangemessene Preise" für den Zugang zum Ortsnetz zu missbrauchen, da der Bonner Konzern von Wettbewerbern höhere Entgelte als von den eigenen Endkunden verlange. Dies erschwere den Markteintritt für Konkurrenten und verhindere damit die Schaffung von Arbeitsplätzen. Sollte sich der Verdacht Montis am Ende des formellen Verfahrens als stichhaltig erweisen, droht der Telekom eine hohe Geldbuße. Für das Verfahren gibt es keinen Zeitrahmen. Der Konzern hat nun zunächst zwei Monate Zeit, auf die Vorwürfe zu reagieren und Argumente dagegen vorzubringen. Die Telekom kann in Brüssel auch eine mündliche Anhörung beantragen. Auslöser des Verfahrens sind der Kommission zufolge Beschwerden von Mannesmann Arcor sowie mehreren regional tätigen deutschen Telefonanbietern.
Der Konzern verfüge bei den Telefon-Zugangsdiensten noch immer über einen Marktanteil von 98 Prozent, während sich zahlreiche Wettbewerber die restlichen zwei Prozent teilten, erklärte die EU-Kommission. Monti wies daher in Brüssel auf das "kritische Stadium" hin, in dem sich der deutsche Telekomsektor auch vier Jahre nach der Liberalisierung befinde. "Dies gilt vor allem für das Ortsnetz, wo mehrere sehr vielversprechende neue Anbieter schon ihr Geschäft aufgeben mussten", sagte der EU-Wettbewerbskommissar.
Die EU-Verordnung zur Entbündelung der Ortsnetzanschlüsse war im Januar 2001 in Kraft getreten. Gegen Deutschland und vier weitere EU-Staaten laufen seit Mitte März Vertragsverletzungsverfahren. Die deutschen Behörden sorgen nach Überzeugung der Kommission nicht ausreichend dafür, dass die Telekom ihren Konkurrenten keine Hindernisse beim Zugang zur "letzten Meile" in den Weg legt.
Die Telekom wies die von den Kartellwächtern erhobenen Vorwürfe zurück. Die bereits vor drei Jahren von Arcor vorgebrachte Anschuldigung der unangemessenen Preisgestaltung sei nicht nachvollziehbar, sagte ein Telekom-Sprecher auf Anfrage und verwies darauf, dass die Preise des Ex-Monopolisten reguliert seien. Vorwürfe seien daher eher an die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post zu richten.
Die Telekom hat kürzlich die Grundpreise für Telefonanschlüsse erhöht. Wettbewerber und Verbraucherschützer kritisierten dies unisono: Auch nach der geringfügigen Erhöhung sei die Miete für die "letzte Meile", den Wettbewerber bezahlen müssen, im Vergleich zu einem Komplettanschluss bei der Telekom viel zu hoch. Zudem müsse vor allem der Preis für diesen "blanken Draht" gesenkt werden. Die aktuelle Erhöhung bringe nur der Telekom Zusatz-Profite, auf den Wettbewerb habe sie keine Auswirkungen.
Der Deutsche Verband für Post und Telekommunikation (DVPT) kritisierte unterdessen das Vorgehen der EU. Die EU-Kommission greife in die nationale Regulierung ein, sagte DVPT-Vorsitzender Manfred Herresthal am Mittwoch im Saarländischen Rundfunk. Ihr Ziel sei offenbar eine EU-weite Harmonisierung. Dies werde für die Telefonkunden in Deutschland höhere monatliche Grundgebühren mit sich bringen.
Der Bund ist Großaktionär der Telekom.
Am 08-05-2002
Warnstreiks und Urabstimmung
Tarifstreit bei Post, Telekom und Bau
Kurz vor Beginn der vermutlich entscheidenden Tarifrunde für die Beschäftigten der Deutschen Post hat die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am Montagmorgen ihre Warnstreiks fortgesetzt. Mit Beginn der Frühschicht legten nach ver.di-Angaben rund 700 Briefträger in mehreren Zustellstützpunkten in Nordrhein-Westfalen die Arbeit nieder. Von den Aktionen betroffen waren den Angaben zufolge Bochum, Moers, Düsseldorf, Münster, Iserlohn, Köln, Hürth, Siegen und Haan. Ver.di fordert für die rund 240 000 Beschäftigten 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Post hat für diese Gesprächsrunde ein erstes Angebot angekündigt. Die Deutsche Telekom hat zum Auftakt der dritten Tarifrunde in Bonn ein erstes Angebot für ihre 120 000 Beschäftigten unterbreitet. Das erklärte ein Sprecher der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am Montag. Zu den Details wollte er zunächst keine Angaben machen. Das Angebot müsse zunächst geprüft werden. Für den Nachmittag sei aber mit einer Stellungnahme von ver.di zu rechnen. Die Tarifgespräche wurden in 15 Städten von Demonstrationen und Kundgebungen begleitet. Dabei bekräftigten die Teilnehmer die Gewerkschaftsforderung nach einer Entgeltanhebung von 6,5 Prozent für die Telekom-Beschäftigten. Die Verknüpfung der laufenden Tarifrunde mit Maßnahmen zum Personalabbau wurde kategorisch abgelehnt. Nach ver.di-Angaben waren bundesweit fast 8000 Telekom-Beschäftigte dem Aufruf zu den Protestaktionen gefolgt. Allein in Bonn demonstrierten rund 1700 Telekom-Mitarbeiter aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und dem Saarland.
Im Tarifkonflikt des deutschen Baugewerbes haben die Arbeitgeber die Gewerkschaft zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgerufen. Die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) habe viel zu früh mit Streiks begonnen, sagte der Vizepräsident des Hauptverbandes der Bauindustrie, Thomas Bauer, am Montag im Deutschlandradio Berlin. "Wir hätten uns noch etwas länger zusammensetzen müssen. In einer so schwierigen Situation ist Streik einfach falsch", sagte Bauer. Das Angebot der Arbeitgeber von drei Prozent mehr Lohn und Gehalt ab September bezeichnete Bauer angesichts der schwierigen Baukonjunktur als "ausgezeichnet".
Zugleich appellierte der Arbeitgebervertreter an die IG BAU, den Tarifkonflikt zügig zu lösen. "Es darf keinen heißen Sommer geben", sagte Bauer. Nur in den Sommermonaten könne die Bauwirtschaft produzieren. Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen laufen seit dem Morgen bundesweit Urabstimmungen für den ersten Arbeitskampf der Baubranche seit 1949. Insgesamt 340 000 Mitglieder der IG BAU haben bis Freitag Gelegenheit, sich für Streikmaßnahmen auszusprechen. Erforderlich ist eine Zustimmung von 75 Prozent. Das Ergebnis der Urabstimmung soll am Samstag bekannt gegeben werden. Ein flächendeckender Streik könnte am kommenden Montag beginnen. Am Wochenende hatte sich die Gewerkschaft zuversichtlich gezeigt, die notwendige Zustimmung zu erhalten. Die Gewerkschaft fordert für die 850 000 Beschäftigten der deutschen Bauindustrie Entgelterhöhungen von 4,5 Prozent und eine Erhöhung der Mindestlöhne in West und Ost. Die Arbeitgeber hatten als Vorbedingung eine Verständigung über die Modernisierung des Rahmentarifvertrages verlangt.
Am 10-06-2002
Vierte Telekom-Tarifrunde beginnt Donnerstag
Kundgebung in Bonn macht Druck
Vor der vierten Tarifrunde bei der Deutschen Telekom am Donnerstag und Freitag hat die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die Branchenbeschäftigten zu Protestaktionen und Streiks aufgerufen. Höhepunkt am Montag war eine Kundgebung vor der Konzernzentrale Bonn, an der nach Gewerkschaftsangaben rund 600 Beschäftigte teilnahmen. Darüber hinaus fanden in Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Schleswig-Holstein befristete Aktionen statt. Durch die Streiks kam es nach Gewerkschaftsangaben zu Verzögerungen bei der Einrichtung von Fernsprecheinrichtungen. Ferner gab es Störungen bei den Fernsprech-Auskunftsdiensten. "Wir machen der Telekom Druck, denn die Beschäftigten brauchen eine spürbare Entgelterhöhung", erklärte ver.di-Verhandlungsführer Rüdiger Schulze. Das bisherige Angebot der Arbeitgeberseite sei eine "Mogelpackung". Die angebotene effektive Entgeltanhebung von jeweils drei Prozent mit einer Laufzeit von 24 Monaten sei unannehmbar. Versuche der Telekom, den Kündigungsschutz aufzubrechen und Arbeitszeitverkürzungen mit Einkommenseinbußen durchzusetzen, seien eine "Unverschämtheit". Die ver.di-Forderung für die rund 120.000 Telekom-Beschäftigten lag bisher bei einem Volumen von 6,5 Prozent. Außerdem wurde die Übernahme der Auszubildenden verlangt.
In Nordrhein-Westfalen waren von dem Ausstand die Niederlassungen in Aachen, Düren, Mönchengladbach, Wuppertal, Siegen und Düsseldorf betroffen. In Bayern starteten die Aktionen in Regensburg, Augsburg und Bayreuth. In Hessen wurden aus Eschborn, Darmstadt, Frankfurt/Main und Offenbach Streiks gemeldet. In Schleswig-Holstein konzentrierten sich die Aktionen auf Kiel und Lübeck.
Die Gewerkschaft kündigte an, dass die Warnstreiks auch in den kommenden Tagen fortgesetzt werden. Zu der für Donnerstag geplanten Kundgebung vor dem Verhandlungsort in Berlin mit dem ver.di-Vorstandsvorsitzenden Frank Bsirske erwartet die Gewerkschaft 5000 Teilnehmer.
Am 24-06-2002
Mehr als 10.000 Telekom-Beschäftigte im Warnstreik
Vierte Runde der Tarifverhandlungen
Parallel zur vierten Tarifrunde bei der Deutschen Telekom hat die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am Donnerstag ihre Warnstreiks ausgeweitet. Nach Angaben eines ver.di-Sprechers befanden sich bundesweit mehr als 10.000 Arbeitnehmer im Ausstand. Allein vor dem Verhandlungsort im Berliner Hotel Estrel versammelten sich rund 5.000 Telekom-Mitarbeiter aus mehreren Bundesländern zu einer Kundgebung, um der Forderung nach einer Anhebung der Entgelte um 6,5 Prozent Nachdruck zu verleihen. Die Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft für die bundesweit 120.000 Telekom-Beschäftigten wurden am Vormittag aufgenommen.
ver.di-Bundesvorsitzender Frank Bsirske forderte von den Arbeitgebern, endlich ein "akzeptables Angebot" vorzulegen. Die bisherige Offerte bezeichnete er als "Mogelpackung". Vorrangiges Ziel der Gewerkschaft sei eine "nachhaltige und spürbare Lohnerhöhung". Selbstkritisch räumte der ver.di-Chef ein, dass die in der Tarifrunde 2000 von den Gewerkschaften praktizierte Lohnzurückhaltung nicht zu der erhofften Schaffung von neuen Arbeitsplätzen geführt habe. ver.di-Verhandlungsführer Rüdiger Schulze betonte, wenn keine Einigung am Verhandlungstisch erzielt werde, drohe ein Arbeitskampf.
Telekom-Arbeitsdirektor Heinz Klinkhammer zeigte sich optimistisch, dass es bei den Entgeltverhandlungen zu einer Einigung kommen könnte. Beide Seiten seien "nicht so weit auseinander", sagte Klinkhammer, dessen Rede von Pfiffen begleitet wurde. Ein "tragfähiges Ergebnis" scheine möglich. Bei den anderen Forderungen der Gewerkschaft wie der Übertragung der Tarifvereinbarung auf Beamte und der Übernahme der Auszubildenden zeichne sich dagegen derzeit keine Lösung ab.
Am 27-06-2002
Bundesregierung will neuen Telekom-Chef noch vor Wochenende präsentieren
Sommer kritisiert Personaldebatte
Telekom-Vorstandschef Ron Sommer hat sich erstmals in die Debatte um seine Ablösung an der Konzernspitze eingeschaltet und sich gegen Kritik an seiner Geschäftspolitik zur Wehr gesetzt. Die öffentliche Diskussion sei unerfreulich und schade dem Unternehmen, sagte Sommer der "Bild"-Zeitung (Donnerstagausgabe). Unterdessen gingen vor der für Dienstag anberaumten Aufsichtsratssitzung die Personalspekulationen unvermindert weiter. Presseberichten zufolge drängt die Bundesregierung als größter Telekom-Aktionär darauf, noch vor dem Wochenende einen Nachfolger für Sommer zu präsentieren. Als Favorit sei der DaimlerChrysler-Manager Klaus Mangold im Gespräch. SPD-Generalsekretär Franz Müntefering äußerte sich betont zurückhaltend. Sommer, der sich bislang nur über Vertraute in der Debatte um seine Person zu Wort gemeldet hatte, forderte die Bundesregierung indirekt zu Zurückhaltung auf. Grundsätzlich sei er der Meinung, der Staat sollte sich darauf beschränken, die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu schaffen, sagte der Telekom-Chef. Die Politik solle sich bei Telekom nicht einmischen. An die Adresse der rund drei Millionen Telekom-Aktionäre gerichtet, sagte Sommer, das Unternehmen sei "hervorragend aufgestellt".
Nach einem Bericht des "Handelsblatts" ist die Ablösung Sommers beschlossene Sache. Die Bundesregierung und die Dresdner Bank als eine der Hausbanken betrieben den Sturz des Vorstandschefs. Als "heißester" Kandidat für die Nachfolge gelte Mangold. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) wolle den DaimlerChrysler-Vorstand bis Freitag präsentieren. Ein weiterer Anwärter auf die Spitzenposition beim größten europäischen Telekommunikationsunternehmen sei ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme.
Am Dienstag will der Telekom-Aufsichtsrat zu einer außerordentlichen Sitzung zusammentreten, um über die Situation des Unternehmens zu beraten. Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Dietrich Winkhaus, der sich für eine Ablösung Sommers stark gemacht haben soll, sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", er beteilige sich nicht an Personal-Spekulationen. "Herr Sommer ist eine starke Führungspersönlichkeit. Eine weitere Einschätzung von meiner Seite soll an dieser Stelle nicht erfolgen", sagte Winkhaus.
Müntefering bemühte sich unterdessen, dem Eindruck entgegenzuwirken, die Bundesregierung übe Druck auf die Telekom aus. Anders als in den vergangenen Tagen, als er indirekt Kritik an der Unternehmenspolitik und am Kursverfall der T-Aktie geübt hatte, betonte Müntefering, die Entscheidung über die Zukunft Sommers liege einzig beim Aufsichtsrat. Die Bundesregierung werde durch ihre zwei Vertreter im Aufsichtsrat "ihre Interessen zu wahren haben", sagte Müntefering in Berlin.
Sommer steht wegen der Kursverluste der T-Aktie und der hohen Verschuldung der Telekom seit Monaten in der Kritik. Die Ersteigerung der UMTS-Lizenzen und die teure Übernahme der defizitären US-Mobilfunkgesellschaft VoiceStream hatten den Schuldenberg auf rund 68 Milliarden Euro anwachsen lassen. Der Bund ist mit einem Anteil von 43 Prozent mit Abstand größter Telekom-Aktionär.
Die T-Aktie setzte am Donnerstagnachmittag ihre Kurserholung fort und notierte gegen 15.30 Uhr bei 11,50 Euro mit 3,1 Prozent im Tagesplus.
Am 11-07-2002
Machtgerangel um Ron Sommer schadet dem Konzern
Telekom
Das Machtgerangel um den Chefposten bei der Deutschen Telekom bringt den Konzern auch international zunehmend ins Zwielicht. So prüfen nach einem Pressebericht US-amerikanische Aktionäre inzwischen, ob der Bund als Telekom-Hauptaktionär nicht "unbotmäßigen" Einfluss auf Aufsichtsratsmitglieder ausgeübt habe. Eine Klage könne eine hohe Schadensersatzforderung an die Bundesregierung zur Folge haben, schreibt die "Bild"-Zeitung vom Montag. Sie zitiert den Vorstand und Großaktionär der amerikanischen Telekom-Tochter Voicestream, John Stanton, mit den Worten: "Was die Regierung gerade macht, ist die Politisierung der Deutschen Telekom. Die Investoren in den USA verlieren das Vertrauen in den Konzern." FDP-Vizechef Walter Döring warf der Bundesregierung vor, ihr Verhalten in der Führungskrise der Deutschen Telekom habe eine "verheerende" Wirkung. So könne man keine Krisenmanagementpolitik machen, sagte der Wirtschaftsminister von Baden-Württemberg am Sonntagabend in der ARD. Es könne nicht sein, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) "mit der Stange im Nebel rumfuchtelt und sagt, wir sollten da einen Neuen haben", kritisierte Döring. Noch im Mai habe Schröder Telekomchef Ron Sommer als prima Mann gewürdigt. Döring äußerte zugleich Zweifel, dass die Entscheidung über die Ablösung Sommers bereits gefallen ist. "Das Ding ist noch nicht am Ende", betonte er.
Darauf deuten auch Berichte hin, wonach sich mehrere Vorstände der Telekom angeblich gegen eine Berufung ihres Kollegen Gerd Tenzer zum Konzernchef gewandt haben. "Es gibt eine Front gegen ihn", berichtet die "Financial Times Deutschland" vom Montag unter Berufung auf Vorstandskreise. Der Widerstand erschwere das Vorhaben der Regierung, Sommer am Dienstag bei einer Sondersitzung des Aufsichtsrates ablösen und durch Tenzer ersetzen zu lassen. Regierungskreise räumten dem Blatt zufolge ein, dass die Ablösung Sommers nicht sicher sei. Auch im Aufsichtsrat selbst heiße es, die Ablösung sei noch keine beschlossene Sache, schreibt die Zeitung.
Der Telekom-Vorstand kommt am Montag zusammen. Dabei werde eine Erklärung Tenzers erwartet. Den Gegnern von Sommer wolle der Vorstand mit einem neuen Szenario entgegenkommen, schreibt die Zeitung weiter. Sommer solle zunächst Telekom-Chef bleiben und nach einer Schamfrist in den Aufsichtsrat wechseln. Inzwischen solle ein geeigneter Nachfolger gesucht werden.
Der Streit um die Position der Telekom, deren Aktienkurs und Sommer nimmt nach Ansicht des SPD-Experten Klaus Barthel indessen "hysterische" Züge an. Dies habe mit dem Potenzial des Unternehmens nichts zu tun, sagte der Vorsitzende des Bundestags-Ausschusses für Telekommunikation und Post, am Montag im Deutschlandfunk. Die Hysterie sei gefährlich für das Unternehmen, betonte Barthel. Die Telekom sei "gut aufgestellt". Es dürfe jetzt nicht so getan werden, als ob das Steuer herumgerissen werden müsse. Barthel betonte, die Telekom sei "kein Sanierungsfall", sondern stehe im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen gut da. Nach früheren "übertriebenen Erwartungen" in das Unternehmen sollte man jetzt "auf dem Boden der Tatsachen" bleiben. Die Kritik an Sommer habe "nicht so viel Substanz", dass dieser unbedingt ausgewechselt werden müsste, sagte der SPD-Politiker.
Am 15-07-2002
Deutsche Telekom mit erwarteten Verlusten
Halbjahresbilanz
Die Deutsche Telekom hat im ersten Halbjahr 2002 erwartungsgemäß einen deutlich höheren Verlust als im Vorjahr verbucht. Wie der Konzern am Mittwoch in Bonn mitteilte, stieg der Fehlbetrag von 350 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 3,9 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) sank von 8,2 Milliarden auf rund 7,6 Milliarden Euro, der Umsatz legte hingegen von 22,5 Milliarden auf 25,8 Milliarden Euro zu. Der Aktienkurs der Telekom notierte nach Bekanntgabe der Halbjahresbilanz nahezu unverändert bei 11,86 Euro. Wachstumsträger blieben die Geschäftsbereiche Mobilfunk und Internet. So stieg die Kundenzahl von T-Mobile den Angaben zufolge weltweit um 15,7 Prozent auf 51,6 Millionen. Die US-Tochter Voicestream, für die das Unternehmen derzeit auf der Suche nach einem Partner ist, zählte acht Millionen Kunden und damit rund ein Drittel mehr als zum Vorjahresstichtag. Der Umsatz von T-Mobile kletterte den Angaben zufolge um 53 Prozent auf gut 9,1 Milliarden Euro. Die Internet-Tochter T-Online legte bei der Kundenzahl um 26,7 Prozent auf 11,6 Millionen zu, der Umsatz stieg um 22 Prozent auf 864 Millionen Euro.
Für das Gesamtjahr erwartet die Telekom ein deutliches Umsatzwachstum, das vor allem vom Mobilfunk getragen werden soll. Auch das Ebitda soll bereinigt um Sondereinflüsse über dem Vorjahreswert liegen. Nach Steuern und Abschreibungen erwartet das Unternehmen einen "deutlichen Fehlbetrag". Die Telekom kündigte an, das Verhältnis von Erträgen zu Kosten "in allen Bereichen und ohne Tabus" zu durchleuchten. Dabei werde die Strategie im In- und Ausland ohne Vorfestlegungen überprüft. Der Schuldenstand, der zum Halbjahresende mit 64,2 Milliarden Euro um 9,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau lag, soll unter weiter reduziert werden.
Am 21-08-2002