DIE Internet-Zeitung
Marktsituation

79 Gentechnik-Medikamente in Deutschland

Am

Die Gentechnik hat insbesondere in der Arzneimittelforschung zu einer rasanten Entwicklung geführt. In Europa stieg 1999 der Anteil biotechnologisch hergestellter Wirkstoffe an den Neuzulassungen auf über 30 Prozent, im Jahr davor lag er noch bei 13 Prozent. In Deutschland sind 79 gentechnisch produzierte Medikamente mit 59 verschiedenen Wirkstoffen verfügbar. Sie kommen vor allem bei Diabetes, Multipler Sklerose oder der Bluterkrankheit zum Einsatz. Experten halten es für realistisch, dass bis 2018 die Hälfte der chemisch-synthetischen Arzneimittel durch biotechnologische Produkte ersetzt wird.


Als erstes gentechnisch hergestelltes Medikament kam 1982 Humaninsulin auf den Markt. Zuvor waren Diabetiker auf Insulin aus den Bauchspeicheldrüsen von geschlachteten Rindern und Schweinen angewiesen. Da dieses nicht mit dem menschlichen körpereigenen Insulin identisch ist, konnte es bei längerer Anwendung zu Abwehrreaktionen des Körpers kommen. Gentechnisch hergestelltes Humaninsulin produziert diese Nebenwirkungen nicht.

Am 21-05-2001

Marburger Bund: Wirtschaftliche Interessen vor Ethik

Gentechnik-Diskussion

Der Chef des Klinikärzteverbandes Marburger Bund, Frank Ulrich Montgomery, wirft Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) vor, sich in der Gentechnik wegen wirtschaftlicher Interessen über ethische Maxime hinwegsetzen zu wollen. Die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) werde zu einem blühenden Handel mit Embryonen führen, "und die ist letztlich der Grund, warum sich der Kanzler so sehr darum kümmert", sagte Montgomery der "Frankfurter Rundschau" (Montagausgabe). Die Regierung wolle die embryonale Stammzellenforschung und das therapeutische Klonen. Deswegen solle zunächst die PID erlaubt werden.

Schröder hatte sich am Wochenende dafür ausgesprochen, die Chancen der Gentechnik verstärkt zu nutzen und damit Bundespräsident Johannes Rau widersprochen, der in seiner "Berliner Rede" zur Zurückhaltung gemahnt hatte. Auch der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Ernst-Ludwig Winnacker, verteidigte die Forschung mit Embryonen. Sie eröffne völlig neue Therapiechancen für schwere Krankheiten, sagte er am Sonntagabend in der ARD.

Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) unterstützt dagegen Raus Kurs ohne Einschränkung. Es gebe derzeit keinen Bedarf für neue Gentechnik-Gesetze, sagte sie dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe). Unterstützung kam auch von Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU). Leben dürfe nicht für anderes Leben verfügbar gemacht werden, sagte er. Mit Sicherheit dürfe das nicht aus wirtschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Gründen geschehen. Ethische Fragen müssten davon getrennt betrachtet werden.

Klinikärzte-Chef Montgomery sagte, die Linie sei klar: "Über die PID in die embryonale Stammzellenforschung zum therapeutischen Klonen." Aber weder die PID, noch die embryonale Stammzellenforschung seien erfolgreiche Verfahren bei der Bekämpfung von Krankheiten. Montgomery kritisierte auch den vom Kanzler berufenen Nationalen Ethikrat: "Der Kanzler hat so lange gesucht, bis er ein Gremium gefunden hat, das ihm die Ethik liefert, die er will."

Am 21-05-2001

Gentechnik: Eine gründliche gesellschaftliche Debatte erscheint notwendig

Gentechnik

Die Position der SPD zu der medizinischen Nutzung der Gentechnik ist nach Aussage von SPD-Fraktionschef Peter Struck im Deutschlandfunk offen. Derzeit gebe es allerdings keine Notwendigkeit für Gesetzesänderungen. Wenn diese anstünden, dann müsse jeder Parlamentarier allein nach seinem Gewissen entscheiden dürfen.

Bundespräsident Johannes Rau hatte am 18. Mai in seiner "Berliner Rede" enge Grenzen und klare ethische Grundsätze für die Gentechnik gefordert.

Schröder betonte dagegen, die Biotechnologie sei die "Schlüsseltechnologie dieses Jahrhunderts". Ohne sie sei kaum Wohlstand zu sichern. Der Schutz des Embryos sei moralisch geboten. Es sei aber auch moralisch geboten, kranken Menschen mit gentechnisch hergestellten Medikamenten Heilung und Linderung zu ermöglichen. Definitive Grenze für die Gentechnik sei aber auch für ihn die Würde des Menschen, sagte Schröder.

Der von Schröder eingesetzte Ethik-Kommission wurde von Bundesärztekammer-Vorstandsmitglied Frank Ulrich Montgomery kritisiert. Die Zusammensetzung des Gremiums hinterlasse bei ihm "ein schales Gefühl", weil von den berufenen Personen eine Zustimmung zur Präimplantationsdiagnostik (PID) zu erwarten sei. Schröder gehe es um einen "ethischen Dammbruch".

Der kirchenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Hermann Kues (CDU), regt bei der Gentechnik einen Schulterschluss mit den Grünen an. Die Union sollte "gemeinsam mit dem wertkonservativen Teil der Grünen den blinden Fortschrittsfanatikern entgegentreten", sagte Kues.

Am 23-05-2001

Risiken der Grünen Gentechnik werden verschwiegen

Änderung des Gentechnikgesetzes

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace wirft der Bundesregierung vor, die Risiken der Gentechnik in der Landwirtschaft bewusst zu verschweigen. "Über Grüne Gentechnik wird einfach nicht gesprochen", bemängelt Gentechnik-Experte Christoph. Zwar hätten die Gefahren der Genforschung an menschlichen Embryonen eine "andere Qualität", doch auch bei gentechnisch veränderten Pflanzen sei "das Risiko nicht kalkulierbar". Bei der derzeitigen Debatte um die Gentechnik würden aber "aktuelle Themen" wie die anstehende Änderung des Gentechnikgesetzes und Entscheidungen über die Zulassung von Gen-Mais nicht berücksichtigt. "Das ist politisch so gewollt", kritisierte der Greenpeace-Experte im Interview mit der Nachrichtenagentur ddp.

Then betonte, auch bei der Grünen Gentechnik spiele die Moral neben der Sicherheit für die Verbrauchen eine wichtige Rolle. So sei fraglich, ob die Forscher die Natur "nach den Maßstäben der Konzerne umbauen dürfen". Schließlich stünden sich die Interessen der Konzerne und die Gesundheit der Bevölkerung gegenüber. Die Zulassung von Gen-Mais sei ein "Großversuch am Verbraucher", mahnte er.

Das Bundesverbraucherschutzministerium habe jetzt keine Chance mehr herauszubekommen, wo die 30 Tonnen Mais ausgesät wurden, befürchtet Then. Die Saatguthersteller müssten den Verkauf nämlich nicht dokumentieren. Das sei eine "merkwürdige Geschichte", weil nun keine Möglichkeit mehr bestehe, angrenzende Felder zu schützen.

Der Greenpeace-Experte stellt zugleich klar, dass viele Landwirte gentechnisch veränderte Pflanzen ablehnten. "Die Bauern sagen: das können wir nicht gebrauchen." Von den 500 Hektar, auf denen 1999 der Anbau von Gen-Pflanzern erlaubt war, sei nur die Hälfte genutzt worden. "Und das Interesse der Landwirte ist nicht gewachsen", fügte er hinzu.

Am 26-05-2001

Biopatente können lokale Produzenten mit Lizenzgebühren bedrohen

Gentechnik

Mit dem Vorwurf der "Bio-Piraterie" wollen die Umweltschutzorganisation Greenpeace und das katholische Hilfswerk Misereor gemeinsam gegen ein Mais-Patent des Chemiekonzerns DuPont vorgehen. Der weltweit größte Saatgutanbieter sei dabei, sich durch eine eher zufällige genetische Veränderung an ein paar Maiskörnern ein Monopol auf alle ölreichen Maissorten, deren Züchtung und Verarbeitung zu sichern. Durch derartige Patente könnten sich sogar lokale Produzenten in Mexiko mit Lizenzforderungen konfrontiert sehen.

Einen Tag vor Fristende am Mittwoch habe Greenpeace deshalb gemeinsam mit Misereor Einspruch gegen das bereits am 30. August vergangenen Jahres vom Europäischen Patentamt (EPA) in München gewährte Patent erhoben.

Das Mais-Patent von DuPont wertete Then als typisches Beispiel für die seiner Ansicht nach zu lockere Vergabepraxis des EPA bei Patenten auf genetische Entdeckungen. Mit Blick auf die im Juni anstehende Beratung der EU-Patentrichtlinie im Bundestag forderten Greenpeace und Misereor die Bundesregierung deshalb auf, diese nicht in ihrer jetzigen Form in deutsches Recht zu übernehmen. Stattdessen solle sich Justizministerin Hertha Däubler-Gmelin (SPD) in Brüssel für Neuverhandlungen einsetzen.

Im Fall von DuPont hat das EPA nach Aussage von Then ein Patent auf alle Maissorten ab einem bestimmten Öl- oder Ölsäuregehalt erteilt, unabhängig vom Verfahren der Herstellung des Mais. Zudem seien auch die Züchtung, der Anbau und die Verwendung "bis hin zur Margarine" von dem Patent geschützt. Durch diese "Bio-Piraterie" würden die Rechte der Herkunftsländer der Pflanze wie Mexiko sowie der lokalen Produzenten verletzt, die künftig sogar von Lizenzgebühren bedroht sein könnten.

Grundlage für die Entscheidung des EPA sei eine EU-Richtlinie, die die Patentierung von Pflanzen, Tieren und Genen erlaube. Diese sei aus entwicklungspolitischen wie ethischen Gründen nicht akzeptabel.

Nach Angaben von Greenpeace und Miseor ist eindeutig nachweisbar, dass schon lange vor der Entdeckung einer genetisch mutierten, stark ölhaltigen Maissorte durch DuPont andere Sorten mit ebenfalls hohem Ölgehalt angebaut wurden. Damit sei dem Patent die wesentliche rechtliche Grundlage entzogen, nämlich das Element der Neuigkeit.

Am 29-05-2001

Kleines Lexikon zur Gentechnik

Alles über die Gentechnik

In der Debatte über die Gentechnik werden häufig Fachbegriffe verwendet, die nicht näher erläutert werden. Im folgenden ein kleines Gentechnik-Lexikon mit den wichtigsten Begriffen:

AMNIOZENTESE: Bei dieser Untersuchung wird das Fruchtwasser auf mögliche Behinderungen hin analysiert. Das derzeit häufig praktizierte Verfahren ist legal. Stellen die Ärzte eine Behinderung fest, kann auch bei einer bereits fortgeschrittenen Schwangerschaft eine Spätabtreibung vorgenommen werden.

KEIMBAHNTHERAPIE: Als Keimbahn wird die Gesamtheit aller Ei- und Samenzellen eines Lebewesens bezeichnet. Die Keimbahntherapie gilt als Methode zur Übertragung von Genen in die befruchtete Eizelle unter therapeutischen Kriterien, etwa zur Behebung von Erbschäden. Damit wird das genetische Erbgut auch für die nachfolgenden Generationen verändert. Zugleich könnten so auch Geschlecht oder weitere Eigenschaften des Menschen verändert werden.

PRÄIMPLANTATIONSDIAGNOSTIK: Bei der so genannten PID werden die Stammzellen der im Reagenzglas befruchteten Eizelle auf genetische Schäden hin untersucht. Erst danach soll das Ei in die Gebärmutter eingepflanzt werden. Die Diagnose stellt jedoch lediglich eine Disposition für eine schwere Krankheit fest. Sie gibt keine Auskunft über einen tatsächlichen Ausbruch einer Krankheit oder die Entwicklung einer Behinderung.

STAMMZELLEN: Stammzellen sind in ihrer Funktion noch nicht festgelegte Zellen die sich im Knochenmark von Erwachsenen, aber auch im Embryo finden. Je nach Entwicklungsstadium unterscheidet man zwischen jungen totipotenten und älteren pluripotenten Stammzellen. In den ersten Tagen nach der Befruchtung können sich die totipotenten Zellen zu einem kompletten Organismus entwickeln. Danach können sie sich noch zu spezifischen Geweben oder Funktionen wie Leber, Niere oder Gehirn ausbilden. Totipotente Stammzellen befinden sich in geringer Zahl auch im Geweben erwachsener Menschen sowie im Nabelschnurblut von Neugeborenen.

THERAPEUTISCHES KLONEN: Beim Klonen allgemein sollen genetisch identische Lebewesen erzeugt werden. Dazu werden künstlich geschaffene Embryonen in die Gebärmutter implantiert, um sie dort zu "normalen" Lebewesen heranreifen zu lassen. Das bekannteste Ergebnis ist das 1997 von britischen Forschern geklonte Schaf "Dolly". Beim therapeutischen Klonen soll etwa durch Herzinfarkte zerstörtes Gewebe ersetzt werden. Dabei wird der künstlich geschaffene Embryo nicht in die Gebärmutter übertragen, sondern ihm werden einzelne Zellen entnommen. Dabei wird der Embryo zerstört.

Weitere Erklärungen zu Begriffen der Gentechnik sind im Internet abrufbar unter: www.pharmig.or.at/pharmig/gen.htm

Am 31-05-2001

Politiker wollen Grenzen für Gentechnik ziehen

Bundestags-Debatte

In der Bundestagsdebatte über den Umgang mit der Gentechnik haben Politiker aller Parteien für klare moralische Grenzen bei der Forschung plädiert. Umstritten war, wo diese Grenzen gezogen werden sollten. Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) plädierte für Offenheit auch der "Ethik des Heilens" gegenüber. Es müsse gefragt werden, was mit bei der künstlichen Befruchtung erzeugten überzähligen Embryonen geschehen solle.

Schröder, der in der Debatte ausdrücklich als Parlamentarier und nicht als Kanzler sprach, betonte, dazu müsse es eine breite öffentliche Debatte geben. Die Entscheidung, was im Einzelnen ethisch vertretbar ist, setze umfassende und vorurteilsfreie Information voraus. Dies gelte nicht nur für das Parlament, sondern für die ganze Gesellschaft. Das bestehende Embryonenschutzgesetz lasse genügend Spielraum für Wissenschaft und Forschung, betonte Schröder. Deshalb sei der Bundestag gut beraten, das Gesetz nicht vorschnell zu ändern.

Schröder warnte zugleich davor, Forschung und Wissenschaft grundsätzlich "dunkle, unethische Motive zu unterstellen". Es möge Scharlatane geben, die meisten Wissenschaftler forschten jedoch mit dem großartigen Ziel, Menschenleben zu retten. Dafür hätten sie Respekt und Anerkennung verdient. Der Wunsch vieler Ärzte, ihre ärztliche Pflicht, alles für die Heilung von Krankheiten zu unternehmen, sei ebenso zu respektieren, wie die Achtung vor der Schöpfung. Beides schließe sich nicht aus.

Zugleich verteidigte Schröder die Einrichtung des umstrittenen Nationalen Ethikrates. Dies solle kein Ersatz-Parlament sein, sondern eine Möglichkeit, die Diskussion in der Gesellschaft breiter zu gestalten.

Schröder warnte vor vorschnellen Beschränkungen der Möglichkeiten der Gentechnik. Maßstab müsse die grundgesetzlich garantierte Würde des Menschen sein. Das eigentliche Potenzial der neuen Technologie liege aber in den Chancen für Medikamente und Heilverfahren gegen schwerste Krankheiten.

Unions- Fraktionschef Friedrich Merz wandte sich gegen die Präimplantations-Diagnostik. Dadurch könne der Selektion Tür und Tor geöffnet werden. Die ehemalige Gesundheitsministerin Andrea Fischer begründete die Haltung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, die umstrittene Präimplantationsdiagnostik (PID) nicht zuzulassen. "Wir wollen nicht zulassen, dass Kinder nach ihren gesundheitlichen Eigenschaften ausgewählt werden," erklärte Fischer.

Am 31-05-2001

Bonner Wissenschaftler wollen an embryonalen Stammzellen forschen

Gentechnik

Ungeachtet der Warnungen von Politikern und Kirchen wollen Wissenschaftler der Universität Bonn offenbar bereits in einigen Wochen mit der Forschung an embryonalen Stammzellen beginnen. Das berichtet die "Financial Times Deutschland" (Freitagausgabe). Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) wolle die Arbeit der Forschergruppe um den Neuropathologen Oliver Brüstle schnell ermöglichen.

Brüstle sagte der Zeitung: "Der finanzielle Rahmen ist noch offen. Aber das ist ein sehr wichtiges Signal, dass diese Forschung sehr ernst genommen wird." Er wolle so schnell wie möglich mit der Arbeit an embryonalen Stammzellen beginnen, betonte der Mediziner. Entwicklungen von Forscherteams in anderen Ländern zeigten, wie groß die Konkurrenz sei.

Clement hatte am Donnerstag einen intensiven Austausch mit dem Gentechnologie-Institut der Universität Haifa zur Forschung mit embryonalen Stammzellen vereinbart. Das Institut ist eines von dreien auf der Welt, die mit diesen Stammzellen arbeiten. Die Mediziner des neuropathologischen Instituts in Bonn wollen Stammzellen importieren, um damit Therapiemöglichkeiten für Nervenkrankheiten zu erforschen. Ein entsprechender Importantrag liegt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vor.

Am 01-06-2001

Der Nationale Ethikrat

Gentechnik

Die Bundesregierung hat am 2. Mai 2001 die Einrichtung eines Nationalen Ethikrats beschlossen. Der Ethikrat soll das nationale Forum für die Beantwortung von ethischen Fragen werden, die durch die Bio- und Gentechnologie aufgeworfen werden. Der Nationale Ethikrat setzt sich aus bis zu 25 Mitgliedern zusammen, die vom Bundeskanzler auf vier Jahre berufen werden. Kritiker sehen eine deutliche Übermacht von Befürwortern der.

Nach Angaben der Bundesregierung werden die Stellungnahmen, Empfehlungen und Berichte des Nationale Ethikrats veröffentlicht. Die Geschäftsstelle wurde bei der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften eingerichtet. Die Kosten des Nationalen Ethikrates und seiner Geschäftsstelle trägt der Bund.

Zu Mitgliedern des Nationalen Ethikrats wurden berufen:

Prof. Dr. Wolfgang van den Daele, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Prof. Dr. Horst Dreier, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Prof. Dr. Eve-Marie Engels, Eberhard-Karls-Universität Tübingen

Bischof Dr. Gebhard Fürst, Diözese Rottenburg-Stuttgart

Prof. Dr. Detlev Ganten, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes des Max-Delbrück-Centrums für molekulare Medizin, Berlin. Ganten plädiert wie Prof. Winnacker für eine Lockerung bestehender Verbote in der Biomedizin.

Prof. Dr. Volker Gerhardt, Humboldt-Universität zu Berlin

Bischof Prof. Dr. Wolfgang Huber, Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg

Prof. Dr. Regine Kollek, Universität Hamburg

Cristiane Lohkamp, Huntington-Hilfe e.V. Stuttgart

Prof. Dr. Therese Neuer-Miebach, Fachhochschule Frankfurt am Main

Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard, MPI für Entwicklungsbiologie, Tübingen

Prof. Dr. Peter Propping, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Heinz Putzhammer, Mitglied des Bundesvorstandes des DGB

Prof. Dr. Jens Reich, Max-Delbrück-Centrum für molekulare Medizin, Berlin

PD Dr. Bettina Schöne-Seifert, Universität Hannover. Gilt als Befürworterin der Gentechnik.

Prof. Dr. Dr. h.c. Richard Schröder, Humboldt-Universität zu Berlin

Prof. Dr. Dr. h.c. Spiros Simitis, Johann-Wolfgang Goethe Universität, Frankfurt

Dr. h.c. Lothar Späth, Vorsitzender des Vorstandes der Jenoptik AG, ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg

Prof. Dr. Jochen Taupitz, Universität Mannheim. Befürworter eines deutschen Beitritts zur umstrittenen Bioethik-Konvention des Europarates.

Kristiane Weber-Hassemer, Vorsitzende Richterin am OLG Frankfurt am Main

Dr. Hans-Jochen Vogel

Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Bonn. Winnacker ist der wohl prominenteste Befürworter der Gentechnologie.

Dr. med. Christiane Woopen, Universität zu Köln. Gilt als Befürworterin der Gentechnik.

Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff, Universität Freiburg

Prof. Dr. Dr. Eckhard Nagel, Klinikum Augsburg

Am 08-06-2001

Nationaler Ethikrat nimmt Arbeit auf

Gentechnik

In Berlin treffen sich an diesem Freitag erstmals die von Kanzler Schröder berufenen 25 Mitglieder des Nationalen Ethikrates. Der Vize-Vorsitzende der Ethik-Kommission des Bundestages, Hubert Hüppe (CDU), kritisierte die Zusammensetzung des Gremiums. Es gebe eine "eindeutige Mehrheit" für die Forschung an embryonalen Stammzellen, sagte Hüppe. Zudem seien einige Mitglieder mit der Biotechnik verbunden.

Das gen-ethische Netzwerk befürchtet, dass der Nationale Ethikrat als Legitimations- und Beschleunigungsinstanz für diese Öffnung der biomedizinischen Forschung in Deutschland wirken soll. Von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unter ihrem Präsidenten Prof. Ernst-Ludwig Winnacker, einzelnen Forschern und Politikern werde ein massiver Entscheidungsdruck für mehr Freiheit in der biomedizinischer Forschung erzeugt. Der Nationale Ethikrat habe zudem keinerlei demokratische Legitimation. Es sei zu befürchten, dass der Ethikrat faktisch "weitreichende Entscheidungskompetenzen" habe und Mitglieder wie Prof Winnacker und Prof. Detlef Ganten so ihr "massives Interesse an der Freigabe der Embryonenforschung" zur Geltung bringen könnten.

Kritik kam auch von den Behindertenverbänden. Sie sehen sich ausgegrenzt, weil in das Gremium kein Behindertenvertreter einberufen worden sei, sagte der Bundesvorsitzende der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung, Robert Antretter.

Wolfgang Huber, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg und Mitglied im Ethikrat, betonte, handele sich um ein Beratungs- und kein Entscheidungsgremium. Huber sprach sich für Grenzen der Gentechnik aus. Es gelte, Wege zu finden, die wissenschaftlich hoffnungsvoll und ethisch vertretbar seien. Bei der Präimplantationsdiagnostik (PID)bestehe die Gefahr des Einstiegs in aktive Selektion.

Derweil plant die Bundesregierung nach einem Zeitungsbericht Auflagen für Gentests. Der Arbeitsentwurf eines Gen-Gesetzes sehe Vorschriften für die Erstellung von Gentests, ihre Weitergabe und Verwertung vor. In dem Entwurf heißt es der Zeitung zufolge: "Niemand darf wegen der Vornahme oder Nichtvornahme einer genetischen Untersuchung oder aufgrund seiner genetischen Eigenschaften diskriminiert werden."

In der Debatte um die Stammzellen-Forschung wird der Ton innerhalb der SPD schärfer. Nach Informationen der "Berliner Zeitung" beschwerte sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) in einem Brief an SPD-Generalsekretär Franz Müntefering über dessen öffentliche Belehrungen in Sachen Gentechnik. Müntefering hatte Clements Vorstoß zur Forschung an embryonalen Stammzellen als nicht hilfreich und "zumindest missverständlich" bezeichnet.

Am 08-06-2001

Schwarzmarkt und Anbau von Gen-Pflanzen führen zu allgemeiner Verseuchung

Gentechnik

Gentechnisch veränderte Kulturpflanzen verbreiten sich nach Ansicht von Landwirtschaftsexperten so rasch, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel zukünftig für Konsumenten unvermeidbar sein werden. Allein im Jahr 2000 wurden auf rund 405 Mio. Hektar Ackerland genmanipuliertes Saatgut aufgebracht. Das bedeutet eine 25-fache Steigerung gegenüber 1996. Zusätzlich wurden Biotech-Saaten durch Pollenflug, Mischsaatgut und Schwarzmarkt-Pflanzungen in die entferntesten Ecken transportiert, so ein Bericht in der New York Times.

Der Hauptanteil der gentechnisch manipulierten Sojabohnen- und Getreidefelder befindet sich in Nord- und Südamerika. Diese Staaten zählen auch zu den größten Lebensmittel-Exporteuren. Mit Biotech-Saaten, die genetisch manipuliert werden, um z.B. ihre eigenen Insektizide zu produzieren oder Unkrautvernichtungsmitteln standhalten, wird allerdings auch in China, Indien, Australien und Südafrika experimentiert. "Genmanipulation wird auch vor jenen Ländern nicht halt machen, die ein Verbot ausgesprochen haben. Grund dafür ist der aufkeimende Schwarzmarkt", erklärte Neil Harl von der Iowa State University.

Das Beispiel Starlink hat bereits gezeigt, dass Konsumenten wenig Wahl haben, sich gegen Genmanipulation auszusprechen. Starlink, genmanipuliertes Getreide, gelangte in die Nahrungskette und gab Anlass zu einer Rückholaktion in den USA und Japan. Das Getreide kann beim Verzehr zu Allergien führen. Saatgutunternehmen, Bauern, Nahrungsmittelproduzenten haben in den vergangenen sechs Monaten rund eine Milliarde Dollar in die Ausrottung von Starlink investiert. Nach Expertenmeinung dauert dieser Prozess allerdings Jahre. "Obwohl es kaum Beweise dafür gibt, dass Biotech-Nahrung eine Gefahr für den Menschen birgt, zeigte Starlink, dass es bei einer Pflanzung von weniger als einem Prozent an genmanipuliertem Saatgut leicht zu Kontaminationen und zu einer Verseuchung der Nahrungskette kommen kann", erklärte ein Pflanzenexperte.

In den USA kümmern sich nur mehr wenige Konsumenten um den Einsatz von Biotechnologie. Die meisten Hersteller setzen genmanipuliertes Saatgut ein und betonen die Sicherheit der Produkte. Die Biotech-Industrie fühlt sich bereits als Sieger. Die USA, Brasilien und Argentinien stellen 90 Prozent der weltweiten Getreide- und Sojabohnen-Exporteure dar. Massenverfrachtungen per Schiff von den USA nach Argentinien führen meistens biotechnologisch veränderte Produkte mit sich.

Brasilien wird angelastet, einen Schwarzmarkt mit Biotech-Sojabohnen zu betreiben. Legalisiert Brasilien die Biotech-Produktion, könnte es für Europa und Asien, als die Hauptimporteure von Soja, schwierig werden, nicht-genmanipulierte Sojabohnen zu erhalten.

Am 11-06-2001

NRW-Koalition vertagt Entscheidung über Stammzell-Forschung

Gentechnik

SPD und Grüne in Nordrhein-Westfalen haben eine Entscheidung zur Forschung an embryonalen Stammzellen ohne Annäherung in den inhaltlichen Positionen vertagt. Das ist das Ergebnis eines zweistündigen Koalitionsausschusses am Donnerstag, an dem auch Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) teilnahm. Anschließend sagte Landesumweltministerin Bärbel Höhn (Grüne), es werde zunächst keine Festlegung über den Import embryonaler Stammzellen aus Israel zur Forschung am Neuropathologischen Institut der Universität Bonn getroffen.

In Düsseldorf soll jetzt zunächst die Empfehlung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der weitere Diskussionsprozess auf Bundesebene abgewartet werden. In Kürze befasst sich auch der nordrhein-westfälische Landtag mit dem Thema. Der Kölner Erzbischof Joachim Meisner bekräftigte die ablehnende Haltung der katholischen Kirche zu dem Bonner Forschungsvorhaben: "Wer eine menschliche Zelle zu Forschungszwecken verbrauchen will - selbst wenn man anderen helfen möchte - tötet menschliches Leben." Meisner sprach von einer "unheiligen Entwicklung" in den vergangenen 50 Jahren. Clement will seine Position für die Forschung an embryonalen Stammzellen am Samstag auf dem Evangelischen Kirchentag darlegen und verteidigen.

Die Grünen legten nach dem Koalitionsausschuss Wert auf die Feststellung, dass bislang weder eine Entscheidung der Landesregierung getroffen worden sei noch unmittelbar anstehe. Der Sprecher der NRW-Grünen, Frithjof Schmidt, sagte, sollten in Zukunft Entscheidungen auf Landesebene getroffen werden, werde es zuvor ein Gespräch darüber in der Koalition geben. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Düsseldorfer Landtag, Sylvia Löhrmann, fügte in diesem Zusammenhang hinzu: "Es können auch keine Fakten gegen den Willen der Grünen geschaffen werden." Sie betonte, in der Sache gebe es zwischen SPD und Grünen nach wie vor deutliche Unterschiede. Nach Auffassung der Grünen sollte die Stammzell-Forschung in Deutschland nicht betrieben werden.

Nach den Worten von Landesvorstandssprecherin Britta Haßelmann besteht keine Notwendigkeit, dass das Land NRW Gelder zur Forschung an embryonalen Stammzellen zur Verfügung stelle. Sie begrüßte ausdrücklich, dass die DFG ihre Entscheidung über die Genehmigung für das Bonner Projekt vertagen wolle.

Höhn warb dafür, dass sich der Düsseldorfer Landtag an der Qualität der Bundestagsdebatte zur Gentechnik orientieren solle. Die Politik in NRW tue gut daran, mit Ernsthaftigkeit über das Thema zu diskutieren und sich Zeit zu lassen. Es handele sich um eine schwierige Güterabwägung. Dabei müsse unter anderem geprüft werden, ob es tatsächlich Heilungsmöglichkeiten gebe, ob mit der embryonalen Stammzellforschung andere Forschungsansätze verschüttet werden und wie weit der Mensch überhaupt eingreifen dürfe. Man habe nun "einige Monate Zeit", um über diese Fragen in der Gesellschaft zu diskutieren.

Am 14-06-2001

Däubler-Gmelin hat keine Einwände gegen Import embryonaler Stammzellen

Gentechnik

Die umstrittene Einfuhr embryonaler Stammzellen zu Forschungszwecken nach Deutschland wird immer wahrscheinlicher. Wie die Universität Kiel am Donnerstag bestätigte, laufen derzeit Verhandlungen mit der australischen Biotechnologie-Firma ES Cell International, entsprechendes Material aus Australien einzuführen. Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) hat offenbar keine rechtlichen Einwände gegen den Import. Vor einem Gespräch mit Verfassungsrechtlern zur Embryonenforschung und Präimplantationsdiagnostik (PID) sagte sie: "Das Embryonenschutzgesetz verbietet den Import von embryonalen Stammzellen nicht."

Der Kieler Biochemiker Stefan Rose-John will laut Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) mit Hilfe embryonaler Stammzellen Ersatzgewebe für Schwerkranke gewinnen. Die Erfolgsaussichten einer solchen Forschung sind völlig offen.

CSU-Generalsekretär Thomas Goppel verurteilte die Pläne scharf. Die geplanten Forschungen der Kieler Wissenschaftler seien "unseriös und leichtfertig", weil die ethischen und wissenschaftlichen Folgen eines unkontrollierten Rumfummelns" an Stammzellen nicht überschaubar seien. Die gesellschaftliche Debatte über die Bioethik habe erst angefangen. Wer Gesetzeslücken ausnutze und so Fakten schaffe, verletze die Spielregeln der Gesellschaft. Offenbar sei bei einigen Wissenschaftlern eine "ungezügelte Goldgräberstimmung" ausgebrochen, kritisierte Goppel.

CSU-Gesundheitsexperte Horst Seehofer sprach sich für eine begrenzte Zulassung der PID aus, bei der künstlich erzeugte Embryos vor dem Einsetzen in die Gebärmutter auf genetische Fehler untersucht werden. Dies wird von weiten Teilen der Union strikt abgelehnt. Seehofer befürwortet auch die Stammzellenforschung, wendet sich jedoch gegen die Herstellung von Embryonen zu Forschungszwecken.

Am 28-06-2001

Forschung an embryonale Stammzellen könnte gesetzwidrig sein

Gentechnik

In Deutschland stehen nach einem Bericht des "Spiegel" bereits importierte embryonale Stammzellen für die Forschung bereit. Das Embryonenschutzgesetz verbietet allerdings die Forschung an Zellen, aus denen sich ein menschlicher Embryo bilden kann. Diese Frage ist bezüglich der embryonalen Stammzellen noch nicht geklärt. Biologen der Universität Essen wollen mit einem Versuch mit Zellen von Rhesus-Affen, beweisen, dass sich aus dem Material ein vollständiges Lebewesen entwickeln kann. Mit Ergebnissen wird in zwei Jahren gerechnet. Bislang hatten Stammzellenforscher immer wieder betont, aus den isolierten Zellkulturen von Embryos könne kein Lebewesen entstehen.

Der in die Kritik geratene Kieler Biochemiker Stefan Rose-John will zunächst auf die Einfuhr verzichten und eine Stellungnahme des Nationalen Ethikrats und der Deutschen Forschungsgemeinschaft abwarten. Beide gelten allerdings als klare Befürworter eines Imports. Rose-John unterstrich, ob sich aus einer einzelnen embryonalen Stammzelle ein neues Lebewesen entwickeln könne, sei noch nicht klar.

Während die Politik noch keine Einigung zur Frage der Einfuhr menschlichen Zellmaterials erzielte, räumte das amerikanische Biotech-Institut WiCell am Samstag gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" ein, deutsche Forscher längst mit embryonalen Stammzellen beliefert zu haben. Zudem bekundeten zwei weitere Forschungsinstitute ihr Interesse an einem Import.

WiCell-Sprecher Andrew Cohn bestätigte, sein Unternehmen habe in den vergangenen zwölf Monaten embryonale Stammzellen an deutsche Einrichtungen geliefert. Zudem will laut "Spiegel" der Hannoveraner Herzspezialist Axel Haverich noch diesen Sommer Kontakte mit einem der drei weltweiten Anbieter von embryonalen Stammzellen aufnehmen. Er will erforschen, ob sich Zellen in Herzgewebe spezialisieren lassen, um Herzfehler zu heilen.

Interesse an embryonalen Stammzellen meldete auch der Molekularbiologe Peter Gruss vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen an. "Wir würden am liebsten morgen mit der Forschung an menschlichen Embryonalzellen beginnen", sagte Gruss. Er will mit Hilfe der Stammzellen eine Therapie für Parkinson-Kranke entwickeln. Einen Antrag sei wegen der gegenwärtig aufgeheizten Stimmung allerdings noch nicht gestellt worden.

Über das Vorgehen in dieser Frage will Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) am Montag mit führenden Vertretern der Koalition beraten. Die Unions-Fraktion fordert ein Moratorium zum Import und zur Forschung an embryonalen Stammzellen in Deutschland bis zu einer Entscheidung des Bundestages.

Am 01-07-2001

Bundespräsident Rau fordert weltweite Ächtung des Klonens

Bundespräsident Johannes Rau fordert eine internationale Ächtung des Klonens von Menschen. Diese Methode dürfe nicht gestattet sein, sagte Rau der "Welt am Sonntag". Die Frage sei nicht die nach dem neuen Menschen, sondern die, "wie wir den Menschen, die es gibt, helfen können". Die medizinischen Anstrengungen müssten sich auf die Schmerzforschung und die großen Volkskrankheiten wie Diabetes, Krebs und Herzinfarkt konzentrieren. Das gehe auch mit adulten Stammzellen. Die Klon-Diskussion führe dabei nicht weiter.

Rau sagte weiter, er sei zwar "ein Freund der Bio- und Gentechnologie", aber diese Bereiche dürften nicht auf die embryonalen Stammzellen und auf die Präimplantationsdiagnostik verengt werden. "Damit leisten wir der Bio- und Gentechnologie keinen guten Dienst." Rau betonte, "wir sollten den Raum nutzen, der ethisch unbedenklich ist".

Zu den wirtschaftlichen Argumenten in der Gentechnik-Diskussion sagte der Bundespräsident, diese dürften kein größeres Gewicht haben als die Würde des Menschen.

Am 13. Aug. 2001 unter: arbeit

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