Abbau von Subventionen spart Milliarden und hilft der Umwelt
Eine Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) gibt den Forderungen, umweltschädliche Subventionen abzubauen, neuen Rückenwind. Das ifo-Institut für Wirtschaftsforschung, München, und das Wuppertal-Institut fürKlima, Umwelt, Energie weisen am Beispiel der Wohnungswirtschaft und der Agrarwirtschaft nach, dass eine umweltorientierte Subventionspolitik die Haushalte von Bund, Ländern und Gemeinden um mehrere Milliarden Euro entlasten könnte - und zudem positive Umwelteffekte hätte. Allein im Wohnungswesen ließen sich jährlich mindestens sechs Milliarden Euro und bis zum Jahr 2005 zwischen 18 und 25 Millionen Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid einsparen. "Die Studie zeigt, dass wir gezielt an die umweltschädlichen Subventionen herangehen sollten. So bekommen wir eine dreifache Dividende: Wir sparen Steuergelder, entlasten die Umwelt und schaffen finanzielle Spielräume zur Förderung nachhaltiger Produktions- und Konsumweisen", so Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamtes.
Fehlende Geburtsurkunden begünstigen Kinderhandel
Die Bedeutung von Geburtsurkunden muss vor allem in Afrika stärker ins Bewusstsein rücken. Das fordert das international tätige Hilfswerk Plan, das sich für die Umsetzung der Kinderrechte einsetzt, zum Tag des afrikanischen Kindes am 16. Juni 2003. Vor allem in den Ländern südlich der Sahara sei die Situation katastrophal. Sieben von zehn Neugeborenen erhielten keine Geburtsurkunde. Damit habe die Region die weltweit höchste Rate nicht registrierter Kinder. Die seien ohne Recht und so häufig Opfer von Missbrauch und Kinderhandel.
Isländische Fischer töten Buckelwal
Isländische Fischer haben erneut einen Buckelwal getötet. Angeblich handelte es sich bei dem diese Woche getöteten neun Meter langen und sechs Tonnen schweren Tier um einen Beifang der Fischerei, berichtet die Tierschutzorganisation Pro Wildlife. Allein in den letzten Monaten seien weitere Fälle von "Beifang-Walen" in Island bekannt geworden. Daher vermutet die Organisation, das es sich auch in diesem Fall genaugenommen um illegalen Fang handelt.
Bürgerbegehren in der EU-Verfassung
Die Bürgerinitiative Mehr Demokratie begrüsst die Entscheidung des EU-Konvents, die Mitspracherechte der Wähler zu stärken. Wie Giscard d`Estaing Donnerstag abend bekanntgab, ist im neuen Verfassungstext ein EU-Bürgerbegehren verankert, mit dem mindestens eine Million Unionsbürger ein Gesetz in die EU-Kommission einbringen können. Insgesamt 73 Konventsabgeordnete unterstützten den Vorstoß.
Mehr Frauen gehen in die Schule
In den EU- Mitgliedstaaten besuchen 71 Prozent aller 18-Jährigen eine Bildungseinrichtung. Das geht aus einer am Donnerstag, erschienen Publikation von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften in Luxemburg, hervor. Der Studie zufolge gehen zwischen 55 und 95 Prozent aller 18-Jährigen auf eine Schule. Den höchsten Anteil an 18-jährigen Schülern gibt es in Schweden (95 Prozent), gefolgt von Finnland (89 Prozent) und Belgien (85 Prozent), die geringsten Schülerzahlen in der Alterskategorie haben Großbritannien (55 Prozent) und Portugal (66 Prozent). Von den beitretenden Ländern schneidet Zypern (32 Prozent) am schlechtesten und die Tschechische Republik (86 Prozent) am besten ab. Laut Untersuchung besuchen im Alter von 18 Jahren mehr Frauen als Männer eine Bildungseinrichtung.
Mehr Netze als Harpunen töten Meeressäuger
Vor Beginn der 55. Tagung der Internationalen Walfangkommission IWC in Berlin warnt der WWF vor der größten Bedrohung für die weltweiten Walbestände: Durch den Beifang in Fischernetzen sterben jedes Jahr mehr als 300.000 Wale und Delfine. Das bedeute, dass alle zwei Minuten ein Wal sterben würde, so die Tierschutzorganisation. Allein vor der deutschen Nordseeküste verendeten jährlich 7.500 Schweinswale in den Stellnetzen der Fischerei. "Jedes Jahr sterben mehr Wale und Delfine in Fischernetzen als durch Harpunen", sagt WWF-Experte Volker Homes. Die IWC tagt vom 16. bis 19. Juni zum ersten Mal in Deutschland und soll den festgefahrenen Verhandlungen zwischen Walfängern und Walschützern eine entscheidende Wende geben.
BUND übergibt 22000 Unterschriften für naturnahe Flüsse
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Naturschutzbund NABU und der World Wide Fund For Nature (WWF) lehnen die Flussbauprojekte im Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplans ab. Eine der absurdesten Fehlplanungen sei beispielsweise der geplante Saale-Elbe-Kanal, der nicht nur ökologisch fragwürdig sei, sondern auch ökonomisch keinen Sinn mache. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe erhielt heute 22 000 vom BUND gesammelte Unterschriften gegen den Flussausbau. Am Morgen hatten Mitarbeiter der Umweltorganisation ein Riesen-Bauschild vor dem Bundesverkehrsministerium installiert: "Die Regierung baut Mist! 80 Millionen Euro für den sinnlosen Saale-Elbe-Kanal - Natur wird zerstört und Millionen gehen den Bach runter!"
EU will Atomkraft fördern - Umweltverbände fordern Widerstand von Fischer
Unmittelbar vor der entscheidenden Sitzung des Brüsseler EU-Konvents über einen Verfassungsentwurf haben Umweltverbände in Berlin die Bundesregierung für ihre Haltung in der Euratom-Frage heftig kritisiert. Greenpeace-Aktivisten, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie der Deutsche Naturschutzring (DNR) werfen dem deutschen Konventsmitglied Joschka Fischer vor, stillschweigend zuzusehen, wie in dem Entwurf die Förderung von Atomkraft als einzige Energieform verankert wird.
Zweiter Journalist innerhalb einer Woche getötet
Reporter ohne Grenzen ist zutiefst entsetzt über die Ermordung von Edgar Ribeiro Pereira de Oliveira, Besitzer der Wochenzeitung Boca do Povo in Campo Grande, Hauptstadt des Bundesstaates Mato Grosso do Sul. Unbekannte hatten den 43-Jährigen am Dienstag gegen 18 Uhr erschossen. Erst am 3. Juni war die Journalistin Melyssa Martins Correia getötet worden.
World Vision hilft Flüchtlingen in Liberias Hauptstadt
In den westlichen Vororten von Liberias Hauptstadt Monrovia wird weiterhin gekämpft. Die Situation im Zentrum der Stadt, das inzwischen mit Flüchtlingen überfüllt ist, bleibt äußerst gespannt, auch wenn der Ablauf des Ultimatums an Präsident Charles Taylor noch keine sichtbaren Folgen hatte. Trotz der Schießereien und zahlreicher Plünderungen gelang es den World Vision-Mitarbeitern gestern, Medikamente in das zentrale Sportstadium zu bringen, wo inzwischen mehr als 15.000 Menschen Zuflucht gesucht haben. Die Medikamente werden zur Behandlung von Malaria, Diarrhoe und Kriegsverletzungen benötigt.
Bevölkerungswachstum verursacht Artensterben
Wenn die Weltbevölkerung im gleichen Maß ansteigt, werden in den kommenden 50 Jahren weitere 15 Prozent der Tiere zu bedrohten Arten. Betroffen davon seien nicht nur Lebewesen in Entwicklungsländern, sondern überall auf der Welt, berichtet der Anthropologe Jeffrey McKee von der Ohio State University in der jüngsten Ausgabe des Fachmagazins "Biological Conservation". Der Wissenschaftler hat die Bevölkerungszahlen von 230 Staaten genauer untersucht, um demografische Daten wie Wachstum und Bevölkerungsdichte zu ermitteln. Nach Angaben des Wissenschaftlers lassen sich danach 88 Prozent der gefährdeten Spezies ablesen. Das bedeutet, dass die Forscher genau vorhersagen könnten, welche Arten speziell gefährdet seien, wenn die Bevölkerung weiter um den Faktor x wachse.
Proteste gegen Handel mit Urwaldholz
Mit einer Protestktion protestieren 40 Greenpeace-Aktivisten seit Mittwoch morgen bei der Firma “Fritz Offermann Sägewerk und Holzimport” in Preußisch-Oldendorf in Nordrhein-Westfalen gegen den Handel mit Holz aus den letzten Urwäldern Afrikas. Die Umweltschützer kletterten auf den Entladekran des Sägewerks und richten dort ein Camp ein. Auf einem Transparent am Kran forderte ein gezeichneter Gorilla: „Finger weg von meiner Heimat!“ Die Firma Offermann zählt zu den größten deutschen Importeuren und Verarbeitern von Urwaldholz aus Afrika.
Kämpfe vertreiben Einwohner aus Liberias Hauptstadt
Die internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat einen Teil des Personals aus der seit Tagen umkämpften liberianischen Hauptstadt Monrovia abgezogen. Die Helfer blieben aber weiterhin mit einem dreiköpfigen Team vor Ort, berichtet die Organisation. Nach eigenen Angaben funktioniere die Wasserversorgung nicht mehr, und die Krankenhäuser hätten keinen Strom. Viele Bewohner Monrovias seien geflohen, um sich vor den Kämpfen in Sicherheit zu bringen.
NGOs fordern Ende der Argrarsubventionen
Aus Anlass der Tagung der Agrarminister der EU-Mitgliedsstaaten vom 11. bis zum 13. Juni fordern Nichtregierungsorganisationen, die Subventionierung von Exporten in Entwicklungsländer einzustellen. Auf dem Treffen sollen die Minister die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik zum Abschluß bringen. Grundlage dafür sind die Vorschläge von Agrarkommissar Fischler vom Januar 2003, für den die Entkoppelung der Subventionen von der Produktion einer der Grundpfeiler seiner Reformvorschläge ist. Das sei zwar „ein Schritt in die richtige Richtung“, aber das Problem des Dumping sei damit nicht gelöst, kritisiert Marita Wiggerthale, Agrarreferentin bei Germanwatch.
Daumenabdrücke gegen Kinderarbeit
Zum Internationalen Tag gegen Kinderarbeit am 12. Juni startet das Deutsche NROForum Kinderarbeit die „Aktion Daumenabdrücke“: Auf Postkarten sollen „Daumenabdrücke“ zur Unterstützung der Forderungen des Forums gesammelt werden, das für einen Politikwandel eintritt. Es sei höchste Zeit, dass auch die Welthandelsorganisation WTO, der Internationale Währungsfonds und die Weltbank auf eine Politik verpflichtet würden, die den Kindern diene. In diesem Sinne müsse die Globalisierung politisch gestaltet werden. Es dürfe keine schrankenlose Liberalisierung des Welthandels und des internationalen Finanzsystemes geben, so die Kritik. Allerdings werde ein generelles Verbot von Kinderarbeit keinen Erfolg haben.
E-Mail-Betrüger verurteilt
Ein niederländisches Gericht hat sechs Amsterdamer wegen E-Mail-Betruges zu Haftstrafen zwischen zehn Monaten und viereinhalb Jahren verurteilt. Zwei der Täter müssen Berichten niederländischer Medien zu Folge auch je 205.702 Euro an eines ihrer Opfer zurückzahlen, berichteten die niederländischen Behörden. Ihre Tricks seien die seit den 80er-Jahren bekannten Täuschungen mit angeblichen Lotterie-Gewinnen oder Bitten um Hilfe beim Transfer grösserer Geldmengen gewesen.
Wieder Walfang in Island
Islands Harpunen könnten bereits diesen Sommer wieder Wale töten. Das ist das Ergebnis einer aktuelle Studie der Artenschutzorganisationen Pro Wildlife, Whale & Dolphin Conservation Society (WDCS) und der Humane Society of the United States (HSUS). Die Studie zeige, dass Island hinter verschlossenen Türen die Wiederaufnahme des Walfangs nach 14 Jahren Pause vorbereitet habe, so die Organisationen. Auf der am kommenden Montag in Berlin beginnenden Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) solle ein als "streng vertraulich" markierter Antrag Islands diskutiert werden, 500 Wale im Rahmen eines zweijährigen Forschungsprogramms zu töten.
Karneval der Kulturen nach Unfall abgebrochen
Ein tragischer Unfall hat den Karneval der Kulturen am Pfingstwochenende in Berlin überschattet. Drei Menschen wurden bei einem Unwetter am Sonntagabend lebensgefährlich verletzt, als auf einem Straßenfest in Kreuzberg eine Windböe ein als Eingangsportal genutztes Gerüst umwarf. Die "Werkstatt der Kulturen" als Veranstalter brach daraufhin den Karneval ab. Die Entscheidung sei im Einvernehmen mit dem Bezirksamt getroffen worden, sagte ein Sprecher. Ursprünglich war das multikulturelle Fest bis Pfingstmontag geplant.
Flughafen Zürich will Flugbeschränkungen gerichtlich aushebeln
Die Fluggesellschaft Swiss International und der Flughafen Zürich wollen mit einstweiligen Anordnungen die von deutschen Behörden erlassenen Beschränkungen im Luftverkehr aushebeln. Die Anträge gingen in der vergangenen Woche beim 8. Senat des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg ein, wie das Mannheimer Gericht am Dienstag mitteilte. Entschieden werde darüber nach dem 15. Juli. Bis dahin hat die Bundesrepublik Zeit zur Stellungnahme.
Lange Nacht der Wissenschaften in Berlin und Potsdam
Wissenschaft zum Anfassen, Mitmachen und Staunen ist am Samstag in Berlin und Potsdam zu erleben. Zur Langen Nacht der Wissenschaften von 17.00 bis 1.00 Uhr bieten sechs bekannte Forschungseinrichtungen ein vielfältiges Programm für kleine und große Leute, sagte der Präsident der Technischen Universität (TU), Kurt Kutzler, am Dienstag. Das Event spreche den Verstand und die Sinne an. Eingebettet werden Informationen über und Proteste gegen den Sparkurs des Berliner Senats.