Altersarmut und der homo precarius
An Tagen, an denen der Himmel blau ist, sind Meldungen wie die über die Welle der Altersarmut, die auf unser Land zurollt, bedeutungslos. An Tagen, an denen der Himmel grau ist, gewinnen Meldungen über den Aufstieg des homo precarius in der Gesellschaft aber an Bedeutung. Viel wird zur Zeit in politischen Kreisen über Altersarmut geredet und nachgedacht darüber, wie man ihr begegnen kann. Klar ist, Altersarmut ist einerseits die Folge von schlecht bezahlter Arbeit und unterbrochenen Erwerbsbiographien und andererseits die Folge von schon getroffenen politischen Entscheidungen, wie zum Beispiel der beschlossenen und sukzessiven Senkung des Rentenniveaus. Damit will man einerseits und vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung die Rentenbeiträge für Jüngere langfristig bezahlbar halten. Andererseits sinkt das Rentenniveau im Zeitraum von 2003 bis 2030 um stattliche 16%.
IPPNW-Kongress in Japan (Aug.2012)
Der Braunschweiger Arzt Helmut Käss hat am diesjährigen IPPNW-Kongresse vom 24.-26. August 2012 in Hiroshima teilgenommen (ngo-online berichtete). Wir hatten Gelegenheit mit Dr. Käss ein ausführliches Interview zu den Themen Atomenergie, Erneuerbare Energien, Fukushima und die Folgen sowie zu den gesundheitlichen Folgen von Fukushima und zur Nutzung von Atomenergie – ob zu friedlichen oder militärischen Zwecken - zu führen. ngo-online dankt Herrn Käss für seine Eindrücke und Schilderungen aus Japan, die deutlich machen, dass es auch bei uns keine Alternative zur Energiewende geben kann. „Wir müssen den Erneuerbaren den Weg frei räumen und unsere Versorgungsstrukturen umstellen. Je eher, desto besser für die Welt. Wir sollten „unsere Gegner“ nicht monolithisch sehen, sondern als einzelne Menschen, die Argumenten zugänglich sind. Die paar, die nur auf den momentanen Nutzen sehen und die Risiken verdrängen, werden wir in die Minderheitenposition schieben! Dafür brauchen wir Zähigkeit und einen langen Atem!“
Wespen - Decken Sie einen Wespen-Tisch mit Weintrauben!
Die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) heißt nicht etwa so, weil sie besonders böse ist. Vielmehr steht "Gemein" für "allgemein"! Es ist also von einer Wespenart die Rede, die bei uns in Deutschland besonders weit verbreitet ist. "Wespen sind die ungeliebten Insekten des Hochsommers", sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. Und obwohl die Gefahr, die von ihnen ausgeht, weit überschätzt wird, geraten viele Menschen in Panik, wenn Wespen im Anflug sind. Wer Wespen nicht zu sich an die Kaffeetafel einladen will, kann vorbeugen. Eva Goris rät, eine halbierte Zitrone mit Gewürznelken zu spicken und zusammen mit einem Sträußchen Basilikum auf den Tisch zu stellen. "Dieses Aroma finden Wespen abstoßend." Doch man kann noch einen Schritt weitergehen und einen Extra-Tisch für Wespen decken. "Sie lieben Weintrauben", sagt die Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. "Drehen Sie den Spieß um - und laden Sie die Wespen ein! Mit Weintrauben lassen sie sich ablenken und friedlich stimmen."
Wilfried Huismann - Schwarzbuch WWF sorgt für Aufregung
Seit jeher soll der Panda der Umweltorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) vor allem eines symbolisieren: die Liebe zur Natur. "Wir wollen der weltweiten Naturzerstörung Einhalt gebieten und eine Zukunft gestalten, in der Mensch und Natur in Harmonie leben", so kann man es auf der offiziellen Internetseite des WWF Österreich lesen. Andere Umweltvereine glauben, dass diese Naturschutzorganisation, die zu den größten weltweit gehört, ihren Grundsatz in vielerlei Hinsicht aus den Augen verloren hat. Sie werfen dem WWF schon seit längerem eine zu große Nähe zu mächtigen Industrieunternehmen vor. Enge Kooperationen mit Firmen wie Coca-Cola, Nokia oder Shell seien absolut inakzeptabel. Laut WWF arbeite man nur mit diesen Firmen zusammen, um sie zum Umdenken zu bewegen und stets an die ökologischen Aspekte zu erinnern. So sitzt der WWF mit großen Agrarkonzernen, wie auch Monsanto, am Round Table for Responsable Soy (zu Deutsch: Runder Tisch für verantwortungsbewusste Soja). Den Unternehmen kann dies aber nur recht sein, denn schließlich bekommen sie durch die Zusammenarbeit ein "grünes Image". Dafür ist man dann durchaus auch bereit, einige Spendengelder fließen zu lassen, die der WWF dankend entgegennimmt.
Die Zukunft der Religionen
Trotz Gottes Tod, den Nietzsche mit guten Argumenten verkündet hatte, trotz ebenso guter Argumentation, dass jede Religion ein Opium sei, mit dem ein Volk betäubt werden könnte und auch trotz der Behauptung, dass gläubige Menschen einen Fehler in ihrem Gehirn hätten, leben Religionen fröhlich weiter, als sei nichts geschehen. Über Jahrhunderte hinweg hat ein Heer von Philosophen und Wissenschaftlern mit dem Schwert der Aufklärung dem Tod der Religionen einen Weg bereitet. Haben all diese mal feinsinnigen, mal groben, schlagkräftigen und komplexen Argumente und Erfahrungen nichts gebracht? Wäre der eigentliche Unglaube die Herrschaft einer Vernunft, Könnten Religionen längst zumindest aus dem öffentlichen politischen Raum ausgeschlossen sein. Doch noch immer nehmen sie einen wesentlichen Platz in diesem Raum ein.
Arbeitsrecht: Überstunden im Arbeitsvertrag lt. Arbeitsgesetz
„Geleistete Überstunden und Mehrarbeit sind in der monatlichen Vergütung enthalten/mit dieser abgegolten“ ODER „Mehrarbeit und Überstunden werden nicht gesondert vergütet“ ODER „Für Über- und Mehrarbeit gibt es keine weitergehende Vergütung“. Solchen oder ähnlichen Klauseln zu Mehrarbeit und Überstunden finden sich regelmäßig in aktuellen Arbeitsverträgen. Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat in seinem Urteil vom 22. Februar 2012, 5 AZR 765/10, diesen Klauseln wegen deren Intransparenz nach § 307 Abs. 1 Satz 2 BGB eine deutliche Absage erteilt und in seiner Begründung ein für die Praxis endlich wieder sehr brauchbares Urteil gefällt. Wenn die Vergütung für Überstunden im Arbeitsvertrag nicht (für den Arbeitnehmer) hinreichend konkret geregelt ist, müssen Arbeitgeber nach § 612 BGB die Stunden vergüten, wenn diese den Umständen nach nur gegen eine Vergütung zu erwarten ist (wofür die Höhe des vereinbarten Bruttoentgelts maßgeblich) und zwar bis zu 3 Jahren für die Vergangenheit, also in 2012 zurück bis in das Jahr 2009.
Gesundheit: Mediziner fordern Meldepflicht für Chlamydien und Tripper
Bisher bestand in Deutschland nur für die Geschlechtskrankheiten HIV und Syphilis eine Meldepflicht. Doch schon bald könnte dies auch für Chlamydien und Tripper gelten. Denn auch bei diesen Krankheiten können erhebliche Spätfolgen drohen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden.
Bremen - Der Gärtnerhof Oldendorf
Der Gärtnerhof Oldendorf, 40 km nördlich von Bremen, kann gut 200 Verbraucher nach dem Modell der gemeinschaftsgetragenen Höfe mit regionalem Biogemüse versorgen. Und das über das ganze Jahr hindurch mit Gemüsesorten, wie sie auch in natürlicher Fruchtfolge heranwachsen. Solidarische Landwirtschaft bedeutet, dass die Gärtner oder Landwirte mit festgelegten Etats wirtschaften können, die durch Geldbeträge der dem Hof zugehörigen Verbraucher gesichert werden. Diese Verbraucher erhalten im Gegenzug nicht allein Gemüse, Obst oder Eier geliefert, sondern können auch bei der Anbauplanung mit entscheiden. Dieses Modell ermöglicht also Planungssicherheit für den Bauern und zugleich für die Verbraucher günstige Preise bei dem Erwerb von Lebensmitteln garantiert höchster biologischer Qualität. In den USA feiert diese solidarische Landwirtschaft bereits große Erfolge. Über 4.500 Höfe wirtschaften dort auf diese Weise. Auch in Deutschland gibt es bereits 24 Projekte, an denen sich knapp 5.000 Menschen beteiligen.
PSA-Früherkennungstest kann vor Prostatakrebs schützen
US-amerikanische Forscher haben nun bekannt gegeben, dass der umstrittene PSA-Test zur frühzeitigen Erkennung von Prostatakrebs, doch nicht so unzuverlässig sei, wie bislang angenommen wurde. Bis zu dreimal mehr Männer würden ohne diesen Test an Prostatakrebs erkranken. Denn in den meisten Fällen wird die Erkrankung erst dann festgestellt, wenn der Krebs bereits Metastasen gebildet hat und eine Heilung nicht mehr möglich ist.
Facebook betreibt Online-Überwachung
Das soziale Netzwerk Facebook plant, schärfer gegen Straftaten vorzugehen. Um diese erfolgreich vermeiden zu können, hat Facebook ein Sicherheitstool entwickelt, um Chatprotokolle überwachen und mögliche Straftaten aufdecken zu können.
Sony plant drei neue Modelle der Playstation 3
Einem aktuellen Bericht des Internetblogs „Tecnoblog.net“ zufolge, plant Sony offenbar, drei neue Modelle der Playstation 3 zu veröffentlichen. Dabei beruft sich der Blog auf ein Schreiben, welches direkt von Sony kommen soll. Allerdings ist bisher noch nicht bekannt, wann diese auf den Markt kommen sollen und was diese kosten werden. Handelt es sich möglicherweise um die „PS3 Super Slim“, über die es im Internet bereits zahlreiche Diskussionen gibt?
Aktien im Photovoltaik-Markt
In den PHOTON Photovoltaik-Aktien Index PPVX wird Capital Stage zum Schlusskurs vom 13.7.2012 aufgenommen. Der deutsche Betreiber von Solarparks ersetzt centrotherm photovoltaics, einen Hersteller von Produktionsequipment, der seinen Hauptsitz auch in Deutschland hat. Nach einer Performance von 223 Prozent in den Jahren 2003 bis 2011 – der Erdöl-Aktien-Index NYSE Arca Oil wuchs im gleichen Zeitraum um 123 Prozent - liegt der PPVX seit Jahresanfang 2012 mit einem Minus von 23,6 Prozent rund 25 Prozentpunkte hinter dem NYSE Arca Oil (+1,1 Prozent). Die Marktkapitalisierung der 30 Firmen im PPVX beträgt derzeit rund 11,7 Milliarden Euro. In den internationalen PHOTON Photovoltaik-Aktien Index (PPVX) wird am 16. Juli 2012 der deutsche Titel Capital Stage AG (Börsensymbol CAP in Frankfurt, ISIN DE 0006095003) aufgenommen. Die Neuaufnahme erfolgt zum Börsenschlusskurs (2,97 Euro auf XETRA) vom 13. Juli 2012. Das Unternehmen ersetzt centrotherm photovoltaics AG, einen Hersteller von Equipment für die Produktion von Silizium, Wafern, Zellen und Solarmodulen, der fast fünf Jahre Mitglied im PPVX war, dessen Marktkapitalisierung - zuletzt bei knapp 21 Millionen Euro - aber über vier Wochen lang erheblich unter den Werten des Neulings gelegen hat.
Bundeswehr: Propaganda für das Soldatentum
Der Bundeswehr wird in der deutschen Gesellschaft zu wenig Wertschätzung entgegengebracht, so Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière auf der Internetseite des Bundesverteidigungsministeriums. Deswegen soll die Bundeswehr nicht nur allein als „attraktiver und „leistungsstarker“ Arbeitgeber präsentiert werden, sondern es soll auch deutlich gemacht werden, dass die Führung von Kriegen notwendig sei: "Heute müssen wir (...) sagen, ein Soldat muss kämpfen können, um im Gefecht zu bestehen oder um nicht sterben zu müssen." Ziel der Bundeswehrpropaganda ist es, den Deutschen wieder einen persönlichen Bezug zu den nationalen Streitkräften zu vermitteln und zusätzlich ein Bezug zu Gefecht, zum Kampf und Überleben im Gefecht, was eine andere Bezeichnung für das Töten des Gegners ist. Ohne Zweifel ist dies eine hohe Anforderung an die Kommunikation. Um diese zu vereinfachen, sollen die Botschaften deswegen nicht über Mittler wie Eltern und Lehrer überbracht werden, sondern die Jugendlichen direkt ansprechen.
Ouya Android-Konsole: 1 Millionen Dollar Startkapital innerhalb von acht Stunden!
Eigentlich wollten die Entwickler der Android-Konsole Ouya über die Crowdfunding Plattform Kickstarter ein Startkapital in Höhe von 950.000 Dollar erzielen. Doch bereits innerhalb der ersten acht Stunden wurde das Finanzierungsziel getoppt und mehr als 1 Millionen US-Dollar von über 8.400 Unterstützern bereitgestellt. Das Startkapital konnte sogar noch verdoppelt werden, denn nach einem Tag stand den Entwicklern eine Summe von 2,5 Millionen Dollar zur Verfügung, die von rund 16.800 Nutzern finanziert wurde.
Kaufkraftverlust mit Tagesgeld Festgeld-Geldanlage kompensieren
Die Staatsschuldenkrise in Kombination mit der Eu-Währungskrise bringen private und institutionelle Anleger in die Bredouille. Das Problem heißt beim Namen genannt: Negative Rendite. Die Wirtschaftsmedien sind voll mit Schlagzeilen über niedrige Zinsen, die nach Abzug der Inflationsrate oft nicht einmal den Erhalt des Kapitals mehr ermöglichen. Das betrifft insbesondere die Bundesanleihen. Der deutsche Staat kann sich bei Neuemissionen inzwischen fast zum Nulltarif finanzieren. Und es betrifft die ganze Nation, denn nur vordergründig geht es nur die Vermögenden mit einem schönen Kapitalstock an. Indirekt sind auch Rentner und beispielsweise Bürger betroffen, die eine Lebensversicherung abgeschlossen haben. Denn die Versicherungskonzerne können am Markt kaum noch den Garantiezins für die diversen Versicherungen erwirtschaften.
Schwarz-Gelb stimmt gegen stärkere Kleegras-Verwendung in Biogasanlagen
Aufgrund der auch durch die Biogaserzeugung getriebenen, massiven Zunahmen des Maisanbaus in vielen Regionen Deutschlands gerät Biogas zunehmend in die Kritik. Da Biogas aber als zeitlich flexibel verfügbarer Energieträger ein wichtiger Baustein für den Erfolg der Energiewende ist, muss die berechtigte Kritik aufgegriffen und Fehlentwicklungen wirksam begegnet werden. Die Verwendung von Klee- und Luzernegras in Biogasanlagen stellt dabei eine sinnvolle und nachhaltige Alternative dar. Die schwarz-gelbe Mehrheit im Umweltausschuss hat am Mittwoch jedoch einen Grünen Antrag abgelehnt die Biomasseverordnung dahingehend zu ändern, dass Kleegras und Luzernegras generell und nicht nur als Zwischenfrucht auf Ackerstandorten in die Einsatzstoffvergütungsklasse II aufgenommen werden. Damit hat Schwarz-Gelb die Chance verpasst Teile des Maisanbaus durch Klee- und Luzernegras zu ersetzen und ein klares ökologisches Signal in Richtung Bioenergien zu setzen. Die nächste Aussaat kann durch das Ablehnen im Umweltausschuss nun nicht mehr erreicht werden.
EM 2012: Balotelli schießt Italien ins Finale
Der Traum vom Titelgewinn ist geplatzt. "Enfant terrible" Mario Balotelli hat die deutsche Nationalmannschaft mit seinem Doppelpack in ein Tal der Tränen gestürzt und seine "Squadra Azzura" ins Finale gegen Titelverteidiger Spanien geschossen. Bei den Deutschen stellt sich nun die Frage, wieso man so gut ins Turnier gestartet ist und ausgerechnet gegen Italien wieder eine derart dürftige Leistung abgegeben hat.
Hessen: Mobbing in der Finanzverwaltung
Am 27.06.2012 befasst sich der Hessische Landtag mit dem Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses zur „Steuerfahnderaffäre“. Genauer: mit dem Mehrheitsbericht von CDU und FDP und den getrennten Minderheitsvoten der Oppositionsfraktionen, die zu gänzlich unterschiedlichen Bewertungen der Vorgänge in der Frankfurter Finanzverwaltung gelangen. Die Koalitionsfraktionen sehen sich in ihrer Ausgangsposition bestätigt, dass sich alle wesentlichen Vorwürfe gegen die Verantwortlichen in der Oberfinanzdirektion und im Ministerium als haltlos erweisen würden und auch die Personalführung in der Finanzverwaltung keinen Anlass zu Kritik bot. Die SPD wirft ihnen dagegen selektive Bewertung der Beweismittel, Negierung wichtiger Zeugenaussagen und insgesamt mangelhaften Aufklärungswillen vor. Damit werde “die Diskriminierung betroffener ehemaliger Steuerfahnder zum Teil sogar fortgesetzt“(S.1). Zu diesem Ergebnis gelangt im Wesentlichen auch DIE LINKE. Im Bericht der Mitglieder der Fraktion DIE GRÜNEN wird eine ähnliche Bewertung anhand zahlreicher Beispiele sorgfältig belegt.
Kahlschlag im Amazonasgebiet
Im Amazonasgebiet boomt das Holzgeschäft und der Wald schrumpft. Laut einem Bericht der Ombudsstelle aus dem Jahr 2010 werden 90 Prozent der Bäume im Departement Loreto ohne Genehmigung gefällt. Braucht es also bessere Gesetze, um den Wald zu schützen? Ein Gespräch mit dem peruanischen Anthropologen Alberto Chirif. Chirif arbeitet seit mehr als 40 Jahren zum Amazonasgebiet und kollektiven bzw. indigenen Rechten. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit ist er auch als Experte und Berater bei Politik und internationalen Organisationen gefragt. Das Waldgesetz von 1975 hatte er mit ausgearbeitet.
Rio plus 20 Konferenz schafft erneut keine globale Transformation
Zur Zeit findet in Rio de Janeiro die UN-Konferenz Rio plus 20 zur nachhaltigen Entwicklung statt. Die Konferenz beleuchtet die zentralen Fragen des Planeten, so wie sie beim ersten Umweltgipfel in Rio 1992 bereits angegangen wurden. Es wurden zwar die richtigen Themen gesetzt, aber es gibt weder eine der Dramatik angepasste Analyse, noch werden Lösungsansätze hin zu einer globalen Transformation und Weg von der Erdölwirtschaft angedacht. In den drei zentralen Punkten Biodiversitätsverlust, Erderwärmung und Armutsbekämpfung hat sich die Entwicklung schon in den letzten 20 Jahren verschlimmert und nicht verbessert. So kann man vom Ergebnis her den Rio-Prozess schonungslos nur als Versagen bewerten. Eine der Hauptursachen dafür war schon in Umweltgipfel 1992 angelegt. Es war die Denkweise, dass Entwicklung und Armutsbekämpfung nur mit Wirtschaftswachstum in der Art der weltweit verbreiteten Erdölwirtschaft gelingen kann. Der globale Energiesektor ist dafür bezeichnend. Natürlich brauchen Menschen in Entwicklungsregionen mehr Energie, um Armut überwinden zu können. Wer dieses mehr an Energie aber als mehr an fossiler Energie versteht, muss sich nicht wundern, wenn der CO2-Ausstoß und der Biodiversitätsverlust dramatisch steigen.