UNICEF ruft zur Verwirklichung der Kinderrechte auf
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) ruft die Staatschefs und Regierungen auf, den Weltkindergipfel vom 8. bis 10. Mai in New York als Wendepunkt für die Verwirklichung der Kinderrechte zu nutzen. Die Sondersitzung der UN-Vollversammlung biete die Chance, die Weichen für die Verbesserung der Lebenssituation der rund 2,1 Milliarden Kinder und Jugendlichen weltweit zu stellen und gegen die verbreitete Missachtung der Kinderrechte mit einem globalen Aktionsplan vorzugehen, betonte UNICEF Deutschland am Donnerstag in Köln. Zum Weltkindergipfel werden rund 70 Staats- und Regierungschefs erwartet.
T-Aktie unter Emissionksurs abgesackt
Für die T-Aktie kommt es knüppeldick: Der Kurs des früher als Volksaktie gepriesenen Papiers sackte am Donnerstag an der Frankfurt Börse unter den Ausgabepreis für Privatanleger beim Börsengang 1996. Gegen 12.00 Uhr kostete eine Aktie der Deutschen Telekom nur noch 14,20 Euro. Sie gab damit um 3,7 Prozent auf ein neues Jahrestief nach. Bei Börsengang hatten Privatanleger 28,00 Mark, institutionelle Investoren noch 50 Pfennig mehr bezahlt. Das entspricht 14,31 beziehungsweise 14,57 Euro.
Berliner Ausstellung geht dem "Hexenwahn" auf den Grund
Mit einer multimedial inszenierten Ausstellung geht das Deutsche Historische Museum (DHM) in Berlin dem "Hexenwahn" auf den Grund. Dabei werde das Phänomen der Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung als ein "bis in die Gegenwart aktuelles Thema behandelt", sagte DHM-Generaldirektor Hans Ottomeyer am Donnerstag vor der Eröffnung in Berlin. "Hexenwahn - Ängste der Neuzeit" wird ab Freitag bis 6. August im Kronprinzenpalais Unter den Linden gezeigt.
19 Inszenierungen bei Off-Theaterfestival "unidram"
Potsdam rückt im Juni erneut ins Zentrum der osteuropäischen Off-Theaterszene. Beim 9. osteuropäisch-deutschen Festival für Off-Theater "unidram 2002" werden vom 2. bis 8. Juni insgesamt 19 internationale Inszenierungen aufgeführt. Die Theatergruppen kommen aus Polen, Ungarn, Kroatien, Russland und Deutschland. Insgesamt werden rund 100 Theaterschaffende aus elf Ländern erwartet, sagte Thomas Pösl vom Veranstalter DeGater '87 am Donnerstag in Potsdam. DeGater '87 ist ein freies Theater, das vor 15 Jahren in der brandenburgischen Landeshauptstadt gegründet wurde und seit 1994 das "unidram" organisiert.
Nadelstiche statt Flächenstreik
In ihrem ersten Arbeitskampf seit sieben Jahren will die IG Metall nicht wie früher flächendeckend einen ganzen Tarifbezirk bestreiken, sondern setzt stattdessen auf kurzzeitige Arbeitsniederlegungen in strategisch wichtigen Unternehmen. Klassische Streiks, bei denen in einzelnen Betrieben für mehrere Tage oder Wochen die Bänder stillstehen, sollen damit der Vergangenheit angehören. "Flexi-Streik" heißt die neue Strategie der Gewerkschaft, bei der möglichst viele Unternehmen in einer festgelegten Reihenfolge in den Arbeitskampf einbezogen werden.
Kernspinresonanz gegen Landminen
Forscher der Technischen Universität Darmstadt haben ein neues Verfahren zum Aufspüren von versteckten Landminen entwickelt. Dabei wird das Kernspinresonanz-Verfahren, das sonst zur Abbildung menschlicher Organe dient, angewandt. Die Methode soll auch geringste Sprengstoffspuren sichtbar machen, berichtet das Wissenschaftsmagazin "Journal of Physics D – Applied Physics" in seiner jüngsten Ausgabe.
Demonstrationen gegen Rechts
Am Tag der Arbeit haben sich in mehreren deutschen Städten Tausende Menschen gegen rechtsextreme Aufmärsche zur Wehr gesetzt. In Berlin, Fürth und Dresden demonstrierten nach Polizeiangaben insgesamt rund 10 000 Menschen gegen Neonazis. Große Aufgebote der Polizei hielten die Demonstrantengruppen in Schach, so dass es bis zum Nachmittag nicht zu größeren Übergriffen kam. In Frankfurt am Main fiel eine geplante Kundgebung von Rechtsextremisten aus.
Krawalle zum 1. Mai in Berlin und Hamburg
Ausschreitungen und Krawalle haben auch in diesem Jahr die Mai-Feiern überschattet. In Berlin und Hamburg lieferten sich bereits in der Walpurgisnacht Gewalttäter Straßenschlachten mit der Polizei. In der Bundeshauptstadt waren es nach Aussage eines Polizeisprechers die schwersten Ausschreitungen seit vier Jahren.
Bundesfinanzminister sperrt Geld für Bau - 1. Mai-Demonstration für Natur
Bundesfinanzminister Hans Eichel sperrte vorerst die Gelder für den Elbausbau, darunter auch für den Abtrag des Domfelsens. Dies teilte am Sonntag auf der Elbe-Fachtagung des BUND in Lenzen (Brandenburg) der umweltpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Niedersachsens, Uwe Inselmann, mit. Dr. Marita Wudtke vom Bund für Umwelt und Naturschutz Niedersachsen (BUND) sieht darin einen Hoffnungsschimmer für die Elbe: „Die seit Jahren vom BUND geäußerten Zweifel an der Wirtschaftlichkeit des Elbausbaus werden damit bestätigt“.
1. Mai: In Berlin-Kreuzberg wieder Straßenrandale befürchtet
Umgestürzte Autos, geplünderte Geschäfte und brennende Barrikaden - das gehört in Berlin-Kreuzberg seit 1987 zum Gewaltritual des 1. Mai. Schaufensterscheiben gehen zu Bruch, Blaulichter überall, Polizeisirenen heulen, und aus Megaphonen werden Parolen geplärrt. Die Anwohner sind es leid, dass ihr Kreuzberger Kiez, der hier nach der alten Postleitzahl SO 36 genannt wird, alle Jahre wieder die Kulisse für Straßenschlachten abgibt. Noch immer sind nicht alle Spuren der Ausschreitungen vom vergangenen Jahr beseitigt. An die Häuserwände ist "Bullen raus aus Kreuzberg" geschmiert. Auch die Parole "Schmeißt Steine auf die Bullenschweine" wurde schon gesichtet.
Fünf Trauerminuten in Thüringen
Mit fünf Schweigeminuten hat Thüringen am Montag der Opfer der Erfurter Tragödie vom vergangenen Freitag gedacht. Um 11.05 Uhr unterbrachen im ganzen Land die Menschen ihre gewohnte Tätigkeit und hielten in stillem Gedenken inne. In Erfurt blieben Straßenbahnen und Busse stehen. In vielen Betrieben und Verwaltungen ruhte die Arbeit. Auch bundesweit trauerten viele Menschen um die Opfer von Erfurt. Zu dem Innehalten hatten der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft aufgerufen.
Ab 1. Mai Barrieren und Benachteiligungen abbauen
Für 6,6 Millionen behinderte Menschen in Deutschland wird ab 1. Mai das Alltagsleben ein Stück leichter. An diesem Tag tritt das neue Behinderten-Gleichstellungsgesetz in Kraft. Kernpunkt ist eine umfassende "Barrierefreiheit", womit die uneingeschränkte Nutzung von Gebäuden, Verkehrsmitteln, technischen Gebrauchsgegenständen und Kommunikationseinrichtungen gemeint ist. Das Gesetz hatte Ende Februar den Bundestag und im März den Bundesrat passiert.
Kleine Sparer zahlen Zins-Steuer, Spekulationsgewinn-Steuer ist freiwillig
Einkünfte aus privaten Veräußerungsgeschäften mit Wertpapieren sind einkom-mensteuerpflichtig, wenn sie 512 Euro überschreiten und wenn zwischen Ankauf und Verkauf nicht mehr als ein Jahr liegt. Die Bedeutung solcher steuerpflichtiger Erträge (sog. "Spekulationsgewinne") ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Der Bundesrechnungshof sieht eine dem Gesetz entsprechende, vollständige Besteuerung nicht gewährleistet. In einem am Freitag dem Deutschen Bundestag vorgelegten Bericht weist er darauf hin, dass es im Ergebnis den Steuerpflichtigen überlassen bleibe, ob und in welcher Höhe sie solche Veräußerungsgewinne in ihren Steuererklärungen angeben. Die Finanzverwaltung verfüge kaum über die Möglichkeit, fehlende oder falsche Angaben zu erkennen oder zu überprüfen.
Naturschützer fordern von Bundesregierung sofortigen Handelsstopp
Artenschützer befürchten einen Ausverkauf von Madagaskars Tier- und Pflanzenwelt. Nach Informationen von Pro Wildlife ist der Handel mit Wildtieren und -pflanzen infolge der aktuellen politischen Unruhen und ungeklärten Machtverhältnisse völlig außer Kontrolle geraten. Die Münchner Artenschutzorganisation fordert deshalb die Bundesregierung auf, den Import aus Madagaskar umgehend auszusetzen und sich auch auf internationaler Ebene für entsprechende Konsequenzen einzusetzen: "Deutschland ist einer der wichtigsten Absatzmärkte für Madagaskars Tierwelt und trägt hier eine zentrale Verantwortung", betont Pro Wildlife Expertin Daniela Freyer.
Kennzeichnung soll Verschleierung der Strom-Herkunft beenden
Mit einer satirischen Darstellung der "Arnold Schwarzenegger-Werbung" für den E.ON-Strommix demonstrierte Greenpeace am Freitag, dem 16. Jahrestag der Atom-Katastrophe von Tschernobly, vor der Münchener Zentrale des Konzerns für ein neues Konzept zur Stromkennzeichnung. Aktivisten haben ein Plakat, auf dem Schwarzenegger anstelle eines Mixers ein Atomkraftwerk in der Hand hält, an die Fassade des Konzerns montiert. Mit der Aktion macht Greenpeace darauf aufmerksam, dass E.ON über seine Beteiligung an einem russischen Energieunternehmen Strom aus Atomreaktoren des "Tschernobyl"-Typs RBMK verkauft. So versorge E.ON über die Firma Lenenergo St. Petersburg mit Atomstrom aus dem nahe gelegenen Kraftwerk Sosnowi Bor. In Litauen profitiere E.ON durch die Beteiligungen an einem Regionalversorger vom Stromverkauf aus dem "Tschernobyl"-Reaktor Ignalina.
Journalisten kritisieren PR-Arbeit von IT-Unternehmen
Massive Kritik an der Pressearbeit von IT-Unternehmen wird in einer soeben veröffentlichen Befragung unter deutschen Fach- und Wirtschaftsjournalisten laut. "Nachrichtenwert nicht befriedigend", lautet das Fazit der Journalisten in der Untersuchung, die das Münchner Beratungs- und Trainingsunternehmen Okroy Communications im Laufe dieses Jahres durchgeführt hat. Die Pressemeldungen wiesen zu viel Marketing und zu wenig Fakten auf, lautet die Meinung der Redakteure und Freelancer aus IT-Fachblättern, Wirtschafts- und Tageszeitungen.
Experten fordern Jodtabletten für alle
Die Bundesrepublik ist nach Ansicht von Experten nicht ausreichend auf einen Atomunfall innerhalb der eigenen Grenzen vorbereitet. Rainer Stephan von der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs forderte von der Bundesregierung eine flächendeckende Verteilung von Jodtabletten an alle Haushalte, Kindergärten und Schulen.
Blumenarbeiterin darf nicht nach Europa reisen
Vergeblich warteten am vergangenen Wochenende in Münster zahlreiche Konferenzteilnehmer, unter ihnen NRW-Verbraucherministerin Bärbel Höhn, auf die kolumbianische Gewerkschafterin Aide Silva. Rosen und Nelken sind in Kolumbien ein gutes Geschäft, doch die Arbeitsbedingungen nicht immer "rosig". Damit die Verbraucherinnen und Verbraucher über die Probleme nicht informiert werden, untersagte der Besitzer der größten Lieferfarm für Deutschland den Besuch der Gewerkschaftsvorsitzenden Aide Silva.
"Stasi-Akten dürfen keine Verschlusssache werden"
Bei der Novellierung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes (StUG) warnt der Deutsche Presserat vor einer Verschärfung des Gesetzes zu Lasten der Pressefreiheit. "Die Stasi-Akten", so Lutz Tillmanns, Geschäftsführer des Deutschen Presserats, "dürfen keine Verschlusssache werden." Nach Auffassung des Deutschen Presserates, der von den Verlegerverbänden und Journalisten-Organisationen getragen wird, soll der Konflikt um das StUG im Wege einer Interessenabwägung im Einzelfall gelöst werden.
Weltbeste Pressefotos 2001 erstmals incDeutschland zu sehen
Die besten Pressefotos der Welt des Jahres 2001 sind nun das erste Mal in Deutschland in einer Ausstellung zu sehen. Nur wenige Tage nach der offiziellen Preisverleihung des jährlichen World Press Photo Wettbewerbs in Amsterdam präsentiert das Hamburger Verlagshaus Gruner+Jahr ab Donnerstag die Arbeiten von 58 Preisträgern in 9 verschiedenen Kategorien. Neben ergreifenden und verstörenden Bildern aus den Krisengebieten dieser Welt zeigt die Ausstellung auch die andere Seite der Reportagefotografie: Naturaufnahmen, Einblicke in fremde Welten und fotografische Highlights aus den Bereichen Kunst, Kultur und Sport.