"Hühnerbaron" Anton Pohlmann erneut angezeigt
Der Deutsche Tierschutzbund hat bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg Strafanzeige gegen den als "Hühnerbaron" bekannten Anton Pohlmann gestellt. Ein Sprecher der Strafverfolgungsbehörde bestätigte den Eingang einer entsprechenden Anzeige. Pohlmann soll während seiner Bewährungszeit ständig gegen den Tierschutz verstoßen haben. Der Tierschutzbund könne das mit umfangreiche Dokumenten belegen, sagte dessen Präsident Wolfgang Apel in Bonn.
SoVD fordert Patientenquittung gegen Abrechnungsbetrug
Angesichts der sich häufenden Fälle von Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen hat der Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) mehr Transparenz für Versicherte und Krankenkassen gefordert. "So kann es nicht angehen, dass der Datenschutz im Gesundheitswesen praktisch zum Schutz für betrügerische Ärzte verkommt", betonte SoVD-Präsident Peter Vetter am Mittwoch in Berlin. Als ersten Schritt zur Eindämmung des Abrechnungsbetrugs verlangte Vetter die rasche Einführung einer leicht verständlichen Patientenquittung für alle gesetzlich Versicherten.
Gletscher schmelzen europaweit dramatisch
Europas Gletscher schmelzen auch im Norden des Kontinents. Das stellte die Crew des Greenpeace Flaggschiffes "Rainbow Warrior" auf einer mehrwöchigen Forschungs- und Dokumentationsreise in die nördlichsten Regionen Norwegens fest. Die am Mittwoch veröffentlichten Ergebnisse der Reise belegen das Abschmelzen der Gletscher auf den arktischen Inseln Svalbard oberhalb des Polarkreises.
VCD fordert neue Grenzwerte für Lärm, Ruß und CO2
Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat am Mittwoch in Berlin seine neue Auto-Umweltliste vorgestellt. In dem deutschlandweit einzigartigen Öko-Check für Autos hat der Umwelt- und Verbraucherverband rund 400 aktuelle Auto-Modelle auf ihre Umweltverträglichkeit überprüft. Wichtigster Faktor bei der Bewertung der Fahrzeuge war der Kraftstoffverbrauch und damit die Menge des ausgestoßenen Treibhausgases Kohlendioxid (CO2). Dieser Wert floss mit 40 Prozent in die Testnote ein. Weiterhin gaben Lärm- und Schadstoffwerte den Ausschlag für die Platzierung in der VCD Auto-Umweltliste.
Tausende in Angola kämpfen ums Überleben
Fünf Monate nach dem Friedensschluss in Angola ist die Ernährungssituation noch immer dramatisch. Nach Angaben der internationalen Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen benötigen Hunderttausende Menschen dringend Nahrungsmittelhilfe. Der Organisation zufolge läuft die Hilfe in den Demobilisierungslagern für ehemalige UNITA-Kämpfer und ihre Familien langsam an. Die Nahrungsmittelprogramme für die Zivilbevölkerung seien jedoch noch immer vom Zufall abhängig. Für diejenigen, die mindestens bis zur Ernte Anfang 2003 auf externe Hilfe angewiesen sind, sehe die Zukunft düster aus.
"Asket" Hitler war steinreich und geldgeil
Eine NDR-Dokumentation räumt mit dem weitverbreiteten Mythos auf, dass Adolf Hitler arm war. Bei seinem Selbstmord im Bunker der Berliner Reichskanzlei war er ein steinreicher Mann, fand Fernsehjournalist Ingo Helm heraus. Der Autor ging den Spuren von "Hitlers Geld" nach und kommt zu dem Ergebnis, dass der Diktator zum Schluss umgerechnet eine "Summe im siebenstelligen D-Mark Bereich" besessen haben muss. Hitler habe das Image vom asketischen und anspruchslosen Lebenswandel gezielt durch die eigene Propagandamaschinerie erzeugen lassen. "Aber es ist eine Legende", sagte Helm bei der Vorstellung seines Filmes am Montag in Hamburg.
Staatsanwältin fordert sieben Jahre Haft
Im Prozess um die Vergewaltigung in einer Münchner Bundeswehrkaserne fordert die Staatsanwaltschaft sieben Jahre Haft für den 22-jährigen Angeklagten. Das 17-jährige Opfer habe ihn bei einer Gegenüberstellung identifiziert, betonte die Anklägerin am Montag vor dem Münchner Landgericht. Dem ehemaligen Obergefreiten in der Sanitätsakademie wird vorgeworfen, in der Nacht zum 30. März vorigen Jahres die Bundeswehrbewerberin rund vier Stunden lang mit Gewalt zum Sex gezwungen zu haben. Die Vergewaltigung sei "brutal und sadistisch" gewesen, sagte die Staatsanwältin. Das Opfer habe stundenlang unter Todesangst gelitten.
Windkraft knackt die 10 000 Megawatt-Grenze
Deutschland ist schon seit Jahren bei der Kapazität der installierten Windkraftanlagen Weltspitze. Der Rekord überspringt nun am Dienstag die Schwelle von 10 000 Megawatt. Nach Angaben des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) wird mit der offiziellen Inbetriebnahme von einer der insgesamt 14 Windturbinen bei Bimolten in der Nähe von Nordhorn (Niedersachsen) dieser neue Meilenstein gesetzt. In knapp 20 Jahren, die seit dem Start des ersten privaten und ins Netz einspeisenden Windrades vergangen sind, hat die Windenergie den Schritt aus der Nische vollzogen. Die Debatte um das künftige Wachstumspotenzial berührt die Grundsatzfrage, welche Rolle die Windenergie im deutschen Energiemix mittel- und langfristig einnehmen könnte.
Journalisten halten Wahlumfragen für schädlich
55 Prozent der deutschen Bundespressekonferenzmitglieder sehen Wahlumfragen für ihre Arbeit zwar als "hilfreich", allerdings glauben auch 83 Prozent, dass sich die Veröffentlichung von Umfrageergebnissen auf das Wählerverhalten auswirkt. Zu diesem Ergebnis kommt Frank Brettschneider, Kommunikationswissenschaftler an der Universität Augsburg, der die 713 Mitglieder der Bundespressekonferenz nach ihren Einstellungen zu Wahlumfragen befragt hat. Dies berichtet der Informationsdienst der Wissenschaft (IDW) in einer Aussendung.
E.ON und Ruhrgas dürfen weiterhin nicht heiraten
Die Energiekonzerne E.ON und Ruhrgas dürfen sich vorerst nicht zusammenschließen. Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf bestätigte am Freitagabend seine einstweilige Anordnung gegen die Fusion von E.ON und Ruhrgas. Die Energiehändler Trianel und Ampere sowie die Stadtwerke Aachen und Rosenheim setzten sich damit auch in der zweiten Runde durch. Auch Verbraucher- und Umweltschützer hatten Beschwerden gegen die "Ministererlaubnis" angekündigt.
Leipziger Geschäftsstraße akzeptierte für eine Woche die alte Währung
Marion Deim hängt an der Mark - oder besser: Die Mark hängt an ihr. In Silber gefasst bietet die Leipziger Juwelierin die liebste Münze der Deutschen auch in der Euro-Zeit noch als Schlüsselanhänger. Und weil das so gut läuft und die Kunden von der Mark offenbar nicht lassen können, kam sie auf die Idee, ihre Kundschaft wieder in D-Mark bezahlen zu lassen. Und eine ganze Geschäftsstraße zog mit. Seit Montag akzeptieren 30 Geschäfte in der Messestadt die alte Währung - und verbuchen beachtliche Umsatzzahlen.
Zellstoffindustrie boomt auf Kosten von Mensch und Natur
Am Freitag eröffnete der weltweit größte Zellstoffproduzent Aracruz nahe der brasilianischen Hafenstadt Vítoria seine dritte Zellstoffabrik. Die drei Aracruz-Werke werden künftig jährlich 2 Mio. t Zellstoff produzieren. Davon sind über 90% für den Export bestimmt, um den stetig wachsenden Bedarf der Industrieländer nach Papierprodukten zu befriedigen. über 30% des Zellstoffes gelangt nach Europa, gut 10% auf den deutschen Markt und wird hier überwiegend zu Hygieneartikeln weiterverarbeitet. Aracruz wirbt derzeit mit dem Slogan "Unsere Zukunft liegt im Klopapier!"
Erhebliche Mängel in der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen
Im aktuellen Wahlkampf singen alle Politiker das hohe Lied auf Kinder und Familien. Beispiele: SPD: "Familie ist da, wo Kinder sind" CDU/CSU/Edmund Stoiber: "Kinder sind unsere Ressourcen für die Zukunft" etc, etc. Gleichzeitig haben - nahezu unbeachtet von der Öffentlichkeit - Ende Juni 2002 alle im Bundestag vertretenen Parteien konstatiert, daß die Versorgung kranker Kinder in der Bundesrepublik sich in den letzten Jahren immer mehr verschlechtert hat. Dieser Antrag bzw. Beschluss basiert auf einer noch laufenden Studie des Robert-Koch-Instituts namens „Gesundheit und Umwelt von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“. Die Lösungsvorschläge der Politiker sind mehr als vage und beruhen überwiegend auf dem St.-Florians-Prinzip: "verschone mein Haus bzw. Ressort".
Pressemitteilung zur Entscheidung über Rentenanpassungsmitteilung 2000
ngo-online dokumentiert die Presseinformation des Bundessozialgerichts vom 2. August 2002 zur Rentenanpassungsmitteilung des Jahres 2000 (Aktenzeichen B 4 RA 113/00 R).
vzbv kritisiert "Drohgebärden der Post gegenüber Verbrauchern"
Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) hält die Reaktion der Post auf die Brüsseler Entscheidungen zur unerlaubten Beihilfe und zur beschlossenen Portosenkung für überzogen. Auch die Post müsse einsehen, dass die Aktionäre nur dann zufrieden sein könnten, wenn nicht nur die potenten Geschäftspartner sondern in erster Linie die vielen Millionen privaten Kunden mit den Leistungen der Post AG zufrieden seien, sagte Patrick von Braunmühl, Leiter des Fachbereichs Wirtschaftsfragen des vzbv. Gestern hatte die Deutsche Post World Net der Öffentlichkeit ein 5-Punkte-Programm als Reaktion auf die Beihilfeentscheidung der EU-Kommission und den Portosenkungsbeschluss der Bonner Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) vorgestellt. "Der Maßnahmenkatalog der Post liest sich wie eine Drohgebärde gegenüber dem Verbraucher", so von Braunmühl.
Renten-Anpassung um Inflationsrate ist verfassungsgemäß
Die rund 20 Millionen deutschen Rentner bekommen für das Jahr 2000 keine Nachzahlungen. Das Bundessozialgericht in Kassel entschied am Mittwochabend, dass die Anpassung der Renten gemäß der Inflationsrate rechtmäßig gewesen ist. Der 4. Senat wies damit die Revision eines Rentners zurück. Er hatte dagegen geklagt, dass die Rentenanpassung zum 1. Juli 2000 nach der Preissteigerungsrate und nicht wie bisher nach der allgemeinen Nettolohnentwicklung berechnet worden war. Das Gericht stellte klar, dass dem Kläger keine höhere Rentenanpassung zugestanden habe als die gesetzlich vorgegebene. Der Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) kritisierte das Urteil als "Sanktionierung politischer Rentenwillkür".
Globale Konzerne bleiben bei Umweltverbrechen straffrei
Internationale Konzerne kommen bei schweren Umweltverbrechen noch immer straffrei davon. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Greenpeace am Donnerstag in Hamburg veröffentlicht hat. Das 150 Seiten starke Dokument listet eine Reihe von Umweltstraftaten und Unfällen besonders gefährlicher Industrien wie Chemie, Gentechnik, Öl, Atomkraft, Schiffsrecycling und Bergbau auf. Bei allen 41 weltweit dokumentierten Fällen verursachten Konzerne schwere Schäden für Umwelt und Menschen. In den meisten Fällen wurden die Unternehmen dafür nicht zur Rechenschaft gezogen. Greenpeace fordert deshalb ein internationales Umwelthaftungsrecht.
Grindwal-Rettung an der US-Ostküste
Der deutsche Tierschutzaktivist und Grindwalexperte Jürgen Ortmüller aus Hagen-Hohenlimburg begrüßte die Rettungsaktion von 46 gestrandeten Grindwalen vor der US-Ostküste im Bundesstaat Massachusetts. Bis zu 2000 Schaulustige hatten sich am Strand von Cape Cod zusammengefunden, um die Rettungsaktion durch Hunderte von Helfern für die Grindwale zu sehen. Ortmüller räumte den Walen jedoch keine große Überlebenschance ein, weil durch das erneute Stranden von schon geretteten Walen im Schlamm an der Küste die Kräfte der Wale aufgebraucht seien und Umweltgifte das Immunsystem der Grindwale schon erheblich geschwächt hätten.
Monsanto setzt sich für ersten Genweizen kein Zeitlimit mehr
Der international tätige Saatgut-Gigant Monsanto hat seine Aussage, den ersten gentechnisch veränderten Weizen im Jahr 2005 auf den Markt zu bringen, zurückgezogen. Monsanto bestätigt laut New York Times nicht, dass der Markteintritt verschoben wird. Es heißt lediglich, dass das Saatgut auf den Markt kommt, wenn alle Ziele erreicht sind. Zu den Anforderungen zählt auch ein System, das den Genweizen von traditionell angepflanztem Weizen trennt.
Bärenklau entwickelt sich zur Plage
Die Haut an Armen und Beinen schlägt Blasen, es entstehen stark juckende Entzündungen und Wunden. Was angesichts der Symptome an schwere Verbrennungen erinnert, wird nicht durch Feuer, sondern durch Pflanzen hervorgerufen. Der aus dem Kaukasus eingeschleppte Riesen-Bärenklau hinterlässt schmerzhafte Verletzungen, sobald man bei Sonneneinstrahlung mit ihm in Berührung kommt. "Es ist wirklich eine Qual, je nach Verbrennungsgrad können auch böse Narben zurückbleiben", sagt Wolfgang Funke, Amtsdirektor der ostbrandenburgischen Gemeinde Steinhöfel/Heinersdorf.