DIE Internet-Zeitung

Artikel Seite 321
G8-Treffen

Umweltminister wollen mehr Sicherheit bei Tankern

Die Umweltminister der G8-Staaten haben eine Verbesserung der Ausstattung für Tankschiffe gefordert. Grund für die seit Jahren diskutierte Maßnahme war der Untergang der "Prestige" vor der spanischen Atlantikküste im Vorjahr. Aus dem Wrack treten immer noch Tonnen von Öl aus, berichtet BBC-Online. Nach Angaben von Korrespondenten seien bei den Gesprächen erneut die unterschiedlichen Auffassungen zwischen Europa und den USA über das Kyoto-Protokoll zu Tage getreten. Die Politiker forderten die International Maritime Organisation (IMO) auf, zusätzliche Fonds zu schaffen, um die Opfer der Ölkatastrophen zu entschädigen.

Rechtsstreit soll beigelegt werden

100-Milliarden-Treuhänderfonds für Asbest-Geschädigte in den USA

Unter dem wachsenden Druck, die Asbest-Rechtsstreitkrise in den USA zu lösen, arbeiten Klägeranwälte, Unternehmen, Versicherungsgesellschaften, Gewerkschaften und Senatoren einen Plan für einen nationalen 100 Milliarden-Dollar-Treuhänderfonds aus. Mit diesem sollen die Schadensansprüche jener Arbeiter getilgt werden, die nach dem Hantieren mit krebsauslösenden asbesthaltigen Materialien krank wurden. Asbest wurde jahrelang in der Industrie und vom Militär eingesetzt. Wird das aus langen dünnen Fasern bestehende Mineral Asbest eingeatmet, kann dies zu Rippenfell- und Lungenkrebs sowie zur Asbeststaublunge führen. Nachdem diese gesundheitlichen Risiken bekannt wurden, kam es zu einer Klageflut, die 60 US-Unternehmen in den Bankrott getrieben hat.

Billiges Medikament wirkt nicht mehr

Täglich sterben in Afrika 3.000 Kinder an Malaria

Chloroquin, das billigste und meistgenutzte Medikament gegen Malaria, hat in den meisten Teilen Afrikas seine Wirksamkeit verloren. Die Kindersterblichkeit durch Malaria steigt in vielen besonders schwer betroffenen Regionen an. Durchschnittlich 3.000 afrikanische Kinder sterben täglich an der Tropenkrankheit. Zu diesen alarmierenden Ergebnissen kommt der erste umfassende Bericht zu Malaria in Afrika, den das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF am Freitag gemeinsam mit der WHO vorstellen wird.

Kauf ohne Auflagen genehmigt

Weg frei für Kirch-Übernahme durch US-Milliardär Saban

Der Weg für die Übernahme der ehemaligen Kirch-Gruppe durch den US-Milliardär Haim Saban ist frei. Das Bundeskartellamt hat das Geschäft erwartungsgemäß ohne Auflagen genehmigt. Das bedeutet grünes Licht für die Übernahme der ProSiebenSat.1 Media AG sowie des Film- und TV-Rechtehandels der KirchMedia durch die Saban Capital Group. Da Saban noch nicht auf dem deutschen Markt aktiv ist, sei eine "Entstehung oder Verstärkung marktbeherrschender Stellungen" durch die Übernahme nicht zu erwarten, so das Bundeskartellamt.

Zwei Jahre nach Genua

Globalisierungskritiker schicken Sonderzug zum G8-Gipfel

Mit einem Sonderzug durch Deutschland mobilisieren zahlreiche Gruppen, darunter das globalisierungskritische Netzwerk Attac, zu Protesten gegen den nächsten G8-Gipfel, der vom 1. bis 3. Juni im französischen Evian stattfindet. Der Zug soll am 28. Mai in Berlin starten und über Magdeburg, Hannover, Bielefeld, Dortmund, Bochum, Essen, Düsseldorf, Köln, Bonn, Koblenz, Frankfurt/M., Heidelberg, Karlsruhe und Freiburg und Genf fahren; die Rückfahrt ist für den 2. Juni vorgesehen.

EU gefährdet gentechnikfreie Landwirtschaft

Schröder und SPD sollen Verbraucher vor Gentechnik schützen

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und seine Partnerverbände von Friends of the Earth Europe haben die Europäische Kommission scharf kritisiert, weil sie mit Gentechnik-Lobbyisten Runde Tische organisiere, anstatt Bauern und Verbraucher zu schützen. Es müsse eine Regelung beschlossen werde, die klar regele, wer für Verschmutzungen mit gentechnisch verändertem Saatgut hafte. Bundeskanzler Gerhard Schröder und die SPD sollten ihre industriefreundliche Haltung aufgeben und Verbraucher und Umwelt schützen.

Finnischer Urwald in Papier und Verpackungen

Protest bei Hewlett Packard und Papiergroßhändlern

Gegen die Verwendung von finnischem Urwaldholz in Papier und Pappe protestierte die Umweltschutzorganisation Greenpeace am Donnerstag vor der Zentrale der Firma Hewlett Packard (HP) in Böblingen sowie vor Filialen deutscher Papiergroßhändler. Vor der HP-Zentrale forderten Aktivisten in drei Meter hohen Baum-Kostümen auf einem Transparent "Hewlett Packard: Sag Nein zur Urwaldzerstörung". Denn die Verpackungen von HP-Druckern enthielten Holz aus gefährdeten Urwäldern. Bereits am Mittwoch begannen Proteste der Greenpeace-Aktivisten beim Papierhändler Schneider + Söhne, die am Donnerstag bei Papier Union und Deutsche Papier in mehreren deutschen Städten fortgesetzt wurden. Alle drei Händler kaufen nach Angaben von Greenpeace von dem Konzern Stora Enso in Finnland Papier, für das die letzten Urwälder des Landes zerstört würden. Bundesverbraucherministerin Renate Künast soll auf der Forstminister-Konferenz Ende des Monats für den Schutz der Urwälder einsetzen.

Teils erhebliche Einsparungen

Call by Call im Ortsnetz startet Freitag

Am Freitag fällt das letzte Monopol im deutschen Telefonmarkt: Das Ortsnetz. Hier konnte der Verbraucher - außer über den Umweg mit frei tarifierbaren 0190-0-"Mehrwertdienste"-Nummern - bislang noch nicht vom beliebten Call-by-Call-Verfahren profitieren. Beim Call-by-Call wählt der Anrufer vor der Rufnummer eine meist fünfstellige Call-by-Call-Vorwahl und führt das Gespräch so über einen alternativen Anbieter statt über die Deutsche Telekom. Verbraucher dürfen sich auf spürbare Einsparungen freuen.

Arten ohne Schutz

1.600 Arten vom Aussterben bedroht

Die ökologische Vielfalt des Fünften Kontinents steht vor ihrer Ausrottung. 1.600 heimische Tiere und Pflanzen sind massiv vom Aussterben bedroht, berichtet der Sydney Morning Herald unter Berufung auf Experten der Australian Conservation Foundation. Schuld an der ökologischen Katastrophe hätten die Menschen. Landrodungen zur Gewinnung von Wohnraum und zur Nutzung als landwirtschaftliche Anbauflächen hätten ihren Tribut gefordert. Die Kosten, die nun zur Wiederherstellung der verwüsteten Regionen aufgewendet werden müssten, liegen nach Schätzungen der Experten bei rund drei Milliarden Dollar. Damit könnten aber nur die am schlimmsten betroffenen Gebiete wiederhergestellt werden. "Ein Drittel aller seit dem Jahr 1600 ausgestorbenen Säugetiere waren in Australien beheimatet", so ein Bericht des National Land and Water Resources Audit. Eine solche Zahl gebe es in keinem anderen Kontinent.

Konsum ohne Grenzen

Immer mehr Privathaushalte verschuldet

Der Anteil der Haushalte mit Kreditverpflichtungen ist von 1997 bis 2001 gestiegen. Im gesamten Bundesgebiet hatte im Jahre 2001 fast jeder vierte Haushalt Konsumkredite abzuzahlen, vier Jahre zuvor sei es nicht einmal jeder fünfte Haushalt gewesen. Das zeigten Analysen auf Basis des vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin in Zusammenarbeit mit Infratest Sozialforschung erhobenen Sozio-ökonomischen Panels (SOEP). Dabei gebe es bei den Verschuldungsquoten und der Verschuldungsentwicklung zwischen Ost- und Westdeutschland wesentliche Unterschiede.

Öko-Siegel

Ratgeber zum urwaldfreundlichen Papierkauf

Mit dem Ratgeber "Holz & Papier 2003" stellt Greenpeace einen Leitfaden für den "urwaldfreundlichen" Einkauf von Holz- und Papierprodukten vor. Er beschreibt die wichtigsten in Deutschland gehandelten Hölzer und unterscheidet zwischen Holz- und Papierprodukten aus ökologischer Waldnutzung und solchen von Raubbau an Urwäldern. So könne der Verbraucher im Baumarkt, im Möbelladen und im Papiergeschäft die Herkunft von Waren erkennen und seriöse Gütesiegel von Scheinzertifikaten unterscheiden, berichtet die Organisation.

DNA und SNP

Schwierige Identifizierung der Opfer vom 11. September

Rund 19 Monate nach dem Anschlag auf das World Trade Center kämpfen US-Forscher nun vor allem mit der Identifizierung der Opfer. Forensische Forscher wurden gezwungen, neue Tests zu entwickeln und Wege zu finden, die Daten zu interpretieren, wie das Fachmagazin Theoretical Population Biology berichtet. Die neuen Methoden sollten auch in Kriegsgebieten wie dem Irak, Bosnien und Ruanda angewendet werden und so die Identifikation von verwesten Mordopfern erleichtern. Bislang habe das Forscherteam 1.484 Opfer identifiziert.

Gesundheit

Gesunde Ernährung gegen chronische Krankheiten

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat am heutigen Mittwoch, gemeinsam mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO die Zusammenarbeit bei einem unabhängigen Experten-Bericht zum Thema Ernährung, Nahrung und Prävention von chronischen Erkrankungen besiegelt. Der Bericht werde der Entwicklung einer weltweiten Strategie im Kampf gegen permanent steigende chronische Erkrankungen als Basis dienen, so die Organisationen. Den Erfahrungen der WHO zufolge sollen bereits moderate Eingriffe in die Ernährungsgewohnheiten und das Bewegungsverhalten der Bevölkerung zu deutlichen Veränderungen hinsichtlich chronischer Erkrankungen führen.

Trennung von Amt und Mandat

Grünes Prinzip und Streitobjekt

Sie ist ein Grünen-Grundsatzprinzip und jahreslanges Streitobjekt zugleich: die Trennung von Amt und Mandat. Im Dezember vergangenen Jahres kostete sie den Parteivorsitzenden Claudia Roth und Fritz Kuhn das Amt. Am Dienstag starteten die Grünen unter ihren knapp 43 400 Mitgliedern eine Urabstimmung zu der umstrittenen Frage.

"UNO darf keine Unterbehörde der USA werden"

UN-Diplomat fordert Anklage gegen Bush und Blair

Für den langjährigen UN-Diplomaten Hans Graf von Sponeck bleibt es dabei: Der Krieg gegen den Irak war völkerrechtswidrig und ist auch durch den schnellen Sturz des Saddam-Regimes nicht zu rechtfertigen. Die angreifenden Regierungen müssten angeklagt werden, nicht nur die Verlierer. Mehr als 30 Jahre stand Sponeck in den Diensten der UNO, war stellvertretender UN-Generalsekretär und leitete ab 1998 das Programm "Öl für Lebensmittel" in Bagdad. Schon kurz nach seinem Amtsantritt geriet er mit den Regierungen der USA und Großbritanniens in Konflikt. Sponeck war zudem einer der ersten Kriegsdienstverweigerer im Nachkriegsdeutschland. Thorsten Severin, Korrespondent der Nachrichtenagentur ddp, sprach mit dem 63-Jährigen in Genf über die Lage im Irak, die Nachkriegsordnung und die künftige Rolle der Vereinten Nationen.

Behindertengleichstellungsgesetz

Ziel barrierefreie Behörde

Das am 1. Mai vor einem Jahr in Kraft getretene Gleichstellungsgesetz soll den 6,6 Millionen schwerbehinderten Menschen in Deutschland den Alltag erleichtern. Es sieht vor allem eine uneingeschränkte, barrierefreie Nutzung von Behörden, Verkehrsmitteln, technischen Gebrauchsgegenständen und Kommunikationseinrichtungen des Bundes vor. Das Gesetz enthält vor allem folgende Punkte:

Klonen

Forscher und Kirche gegen Schaffung neuer Menschen durch Gentechnologie

Die Katholische Kirche und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wenden sich zu Ostern gegen überzogene Bestrebungen der Medizin und Gentechnologie. Der Limburger Bischof Franz Kamphaus kritisierte am Ostersonntag Teile der Ärzteschaft, die versuchten, "mit Skalpell und Silikon den Menschen nach Moden und Trends" zu formen. DFG-Präsident Ernst-Ludwig Winnacker, erteilte dem therapeutischen Klonen zu Heilungszwecken eine Absage und sprach sich gegen die Herstellung menschlicher Embryonen zu Forschungszwecken aus.

Öko-Landbau

Bio-Siegel mit Herkunftsangabe

Bio-Lebensmittel aus heimischer Landwirtschaft stehen derzeit unter enormem Preisdruck. Eine Ursache seien die Kriterien des Bio-Siegels, das auch kostengünstigere Importe aus Ländern mit niedrigen Anforderungen und Standards kennzeichne, so dass die Verbraucher sie im Angebot gleichrangig mit den einheimischen Produkten bewerten, die unter höheren Standards aufwändiger erzeugt werden. Das kritisiert der Deutsche Bauernverband (DBV) und fordert deshalb, das Bio-Siegel um die Angabe des Herkunftslandes des jeweiligen Erzeugnisses zu ergänzen.

Umweltschutz

Ausbau des Elbe-Saale-Kanals unter Kritik

Anlässlich der darzeit stattfindenden Elbe-Tagung des Landesverkehrsministeriums in Magdeburg, kritisiert der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Volker Lüderitz den geplanten Ausbau der Elbe-Saale-Kanals. Die Entwicklung der letzten vier Jahrzehnte habe gezeigt, dass die Saale schiffbar sei, dass aber die reale Nachfrage nach Transporten auf dem Wasser dramatisch zurückgehe. Dies hänge vor allem mit dem Strukturwandel der Wirtschaft zusammen. "Der geplante Bau des Saale - Elbe - Kanals wäre die Fortsetzung einer Reihe von Fehlinvestitionen im Lande Sachsen-Anhalt, wo mit dem Flughafen Cochstedt und dem Hafen Halle bereits mehrere, herausragende Beispiele' vorhanden sind", erklärte Lüderitz.

Vorbeugung

Zecken übertragen Krankheiten

Mit den frühlingshaften Temperaturen sind auch die Zecken wieder da. Am Wegrand, an Grashalmen und im Unterholz warten sie auf ihre Mahlzeit, denn für ihre Entwicklung brauchen Zecken Blut. Sie befallen Mäuse, Igel, Vögel, herumstreunende Katzen und Hunde ebenso wie Menschen. Eigentlich sind Zeckenstiche nicht gefährlich, problematisch seien aber die Krankheitserreger, die die Zecken übertragen können, warnt die Verbraucher Initiative e.V.