In zehn Jahren keine Meeressäuger mehr
Wissenschaftler der World Conservation Union (IUCN), warnen davor, dass viele Meeressäuger, insbesondere Wale und Delfine die kommenden zehn Jahre nicht überleben werden. Beispiele für extrem gefährdete Spezies gebe es nach Ansicht der Forscher genügend. Die IUCN-Experten haben jetzt einen Bericht über die Schutzmaßnahmen für die gefährdeten Delfine, Tümmler und Wale vorgelegt. Besonders gefährdet seien danach Kleinwale und Delfine wie etwa der Baiji-oder Yangtse-Delfin (Lipotes vexillifer) oder auch der Ganges-Delfin (Platanista gangetica). Beide Arten würden nach Ansicht der Forscher die kommenden zehn Jahre nicht überleben.
Thailändische Regierung subventioniert PCs
Damit sich auch ärmere Menschen einen Computer kaufen können, hat die thailändische Regierung subventionierte PCs und Laptops angeboten. Am Wochenende wurden die ersten 20.000 Geräte unter großem Gedränge verkauft, berichtet die Bangkok Post. Kaufberechtigt waren alle, die zuvor bei zwei Banken einen kreditfinanzierten Kauf vereinbart hatten. Die Desktop PCs mit vorinstalliertem Linux wurden für Preise um rund 225 Euro angeboten, Laptops kosteten 400 Euro, so die Zeitung.
Proteste gegen Öl-Pipeline in Ecuador
Gegen den Milliardenkredit der WestLB für den Bau der OCP-Pipeline in Ecuador protestierten am Donnerstag Greenpeace-Aktivisten vor dem Sitz von Peer Steinbrück (SPD), dem Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens, in Düsseldorf. Die Umweltschützer nahmen die Jahresbilanz-Pressekonferenz der WestLB am Freitag, deren größter Anteilseigner die Landesregierung ist, als Anlass für die Aktion. Gleichzeitig reichte Greenpeace in Berlin beim Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement (SPD), Beschwerde gegen die WestLB ein. Die Organisation wirft der WestLB vor, die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen missachtet zu haben. In den Leitsätzen der 30 wichtigsten Industrieländer geht es um Mindeststandards für Wirtschaftsprojekte. Die umstrittene Pipeline soll im Herbst 2003 in Betrieb genommen werden.
Chinesische Bauern wegen Protesten verhaftet
Weil sie Beschwerde gegen die Veruntreuung von Geldern aus dem Umsiedlungsfonds des umstrittenen Drei-Schluchten-Staudamms einlegen wollten, befinden sich zwei Bauern aus der chinesischen Provinz Yunyang seit Ende April in Haft. Nach Berichten der Washington Post wurden Chen Qishan und Huo Zhenkui am 28. April von der Polizei festgenommen. Sie und zwanzig weitere Bauern aus der Provinz Yunyang waren Ende April nach Peking gereist, um Beschwerde gegen die Veruntreuung von Umsiedlungsgeldern für den Drei-Schluchten-Staudamm durch die Provinzbehörden in Yunyang einzulegen.
Navy tötet Wale
Bei einem der bislang heftigsten Einsätze von Unterwasser-Sonar durch einen Lenkwaffen-Zerstörer der US-Navy bei Vancouver Island vor der Küste Kanadas wurden mehrere Schweinswale getötet. 22 Schwertwale, die in den Sonartest gerieten, entgingen nach Angaben von Beobachtern nur knapp einer Strandung, berichtet die Gesellschaft zur Rettung der Delphine. Während der fünfstündigen Übung seien von der “USS-Shoup DDG 86” intensive mittelfrequente 3kHz Pings mit einer Lautstärke von über 200 Dezibel abgegeben worden. Die Unterwassersonarlaute wären so laut gewesen, dass Touristen, die sich an der Küste der nahe gelegenen Insel San Juan Island aufhielten, sie hören konnten.
Werbemarkt weiter schwach
Der Bruttowerbeaufwand im April ist erneut geringer ausgefallen als im Monat des Vorjahres. Mit insgesamt 1,57 Milliarden Euro wurde in Deutschland im vergangenen Monat um 0,6 Prozent weniger ausgegeben als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Laut aktueller Werbetrend-Erhebung des Marktforschers Nielsen Media Research konnte das Fernsehen nach wie vor mit 43,3 Prozent den größten Teil vom gesamten Werbekuchen lukrieren (728,4 Millionen Euro), musste sich aber dennoch mit einem Minus von einem Prozent abfinden.
UN fordern Recht auf Ernährung
Der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Ernährung, Jean Ziegler, hat die argentinische Regierung aufgefordert, binnen sechs Wochen zu den Vorwürfen der Entwicklungsorganisation EED und der Menschenrechtsorganisation FIAN Stellung zu nehmen, dass in Argentinien gegen das Recht auf Ernährung verstoßen und eines der zentralen Hilfsprogramme für Arbeitlose und ihre Familien für politische Zwecke missbraucht werde. Bereits in der vergangenen Woche hatten die Organisationen dem Komitee der Vereinten Nationen für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (WSK-Rechte) einen Bericht mit Kritikpunkten am Sozialprogramm vorgelegt.
Kritische Sicherheitslage gefährdet Zivilisten und Hilfskräfte
Die Sicherheitslage in Bagdad verschlechtert sich zunehmend. Die internationale Hilfsorganisation CARE fordert die amerikanischen und britischen Besatzungsmächte eindringlich dazu auf, ihren Verpflichtungen nach der Vierten Genfer Konvention nachzukommen und in Bagdad und Umgebung Recht und Ordnung sicherzustellen. "Es gibt derzeit keine Sicherheit in Bagdad", sagt Margaret Hassan, Direktorin des CARE-Büros in Bagdad. "Die bestehende Gewalt in den Straßen schränkt das Leben der Einwohner Bagdads und ihre Möglichkeit, die Familien zu versorgen, erheblich ein."
Welthungerhilfe kritisiert UN-Sicherheitsrat wegen schwacher Friedenstruppe
Die Deutsche Welthungerhilfe hat den UN-Sicherheitsrat kritisiert, weil er sich in seiner Nachtsitzung zum Dienstag nicht auf eine Verstärkung der Friedenstruppe im Nordost-Kongo einigen konnte. "Die Vereinten Nationen müssen doch wissen, dass sie jetzt für die Sicherheit der Zivilbevölkerung verantwortlich sind, und dass es ohne ein stärkeres Engagement der UN ein Blutbad geben wird", sagte die Vorsitzende der Welthungerhilfe, Ingeborg Schäuble.
Persönlichkeit ändert sich das ganze Leben lang
US-Forscher widersprechen mit einer Untersuchung einer weit verbreiteten Ansicht, wonach sich die Persönlichkeit eines Menschen ab dem frühen Erwachsenenalter kaum mehr ändert. Neuen Ergebnissen zufolge ändern sich die fünf wichtigsten Persönlichkeitsmerkmale ("Big Five") das ganze Leben hindurch. Der Wandel des Charakters vollziehe sich offenbar verstärkt ab 30. Wissenschaftler der University of Berkeley/Kalifornien untersuchten 132.515 Personen im Alter zwischen 21 und 60 Jahren. Demnach werden Menschen in den Dreißigern besonders verträglich, schreiben die Wissenschaftler. Auch die Gewissenhaftigkeit nehme mit den Jahren zu.
Umweltschützer forden: Ölfirmen sollen für Schäden in Ecuador haften
Vor einem Monat ist eingetreten, wovor "urgewald", "Rettet den Regenwald" und viele weitere Umweltorganisationen weltweit gewarnt haben: Das wichtigste Trinkwasserreservoir von Ecuadors Hauptstadt Quito, der Papallacta-Stausee, ist verseucht. Und das noch vor Inbetriebnahme der neuen internationalen OCP-Pipeline, bei deren Bauarbeiten durch gröbste Fahrlässigkeit die alte SOTE-Pipeline beschädigt wurde.
Nach Busunglück am Balaton alle Verletzten außer Lebensgefahr
Einen Tag nach dem schweren Busunglück am ungarischen Plattensee, bei dem 33 deutsche Urlauber starben, sind alle übrigen verletzten Passagiere außer Lebensgefahr. Die sechs überlebenden Insassen des mit 39 Personen besetzten Busses, der am Donnerstag auf einem Bahnübergang in der Nähe der Stadt Siófok von einem Schnellzug erfasst und in zwei Teile gerissen wurde, befinden sich nach Angaben der örtlichen Behörden in stabilem Zustand, berichtete der Nachrichtensender N24 am Freitagnachmittag.
Gefährlicher Textilfarbstoff "Navy Blue" nach zehn Jahren endlich verboten
Der Textilfarbstoff "Navy Blue 018112" darf innerhalb der Europäischen Union (EU) nicht mehr zum Färben von Textil- oder Ledererzeugnissen verwendet oder verkauft werden. Das endgültige Verbot ist im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaft veröffentlicht worden. Die EU-Mitgliedstaaten sind verpflichtet, diese Richtlinie bis Juni 2004 in nationales Recht umzusetzen. Fast genau vor zehn Jahren hatte das Umweltbundesamt (UBA) nach der Prüfung des Stoffes im Rahmen des Chemikaliengesetzes ein solches Verbot gefordert, weil bereits 1990 belegt war, dass der Stoff hoch giftig für Fische ist.
Chinesisches Gesundheitssystem mit SARS überfordert
Das Gesundheitsvorsorge-System im ländlichen China ist mit einem großen SARS-Ausbruch gänzlich überfordert, dies bestätigt der chinesische Premier Wen Jiabao. Laut Wen hapert es vor allem an den Einrichtungen. Die technischen Möglichkeiten seien unzureichend und Epidemie-Überwachungssysteme schlecht. Wen bestätigt offiziell auch die Befürchtung vieler Spezialisten, wonach eine rasche SARS-Ausbreitung in das arme ländliche chinesische Hinterland noch viel schlimmer als der SARS-Ausbruch in Peking sein werde.
Hersteller tragen Mitschuld an Raubkopien
Entwickler und Herausgeber von PC-Spielen klagen über hohe Verluste durch Software-Piraterie. Dabei sei ein erheblicher Teil des Problems hausgemacht Nach einem aktuellen Bericht der Zeitschrift "GameStar" tragen die Software-Hersteller eine Mitschuld am "Phänomen Raubkopierer", insbesondere durch überhöhte Preise und nachlassenden Service. Beispielsweise habe ein Spitzenspiel wie "Diablo 2" beim Erscheinen im Sommer 2000 etwa 60 Mark gekostet. Inzwischen müssen Käufer für einen aktuellen Top-Titel bis zu 50 Euro oder sogar mehr berappen.
Unternehmen sparen mit Open-Source-Software
Großunternehmen können massiv vom Einsatz von Open-Source-Software profitieren, besonders im Büroanwendungsberreich sind damit erhebliche Einsparungspotenziale möglich. Wie der schweizerisch-deutsche Marktforscher Soreon in einer Studie erhoben hat, spare ein Großunternehmen mit 2.000 Arbeitsplätzen über drei Jahre bei Büroanwendungen 525.000 Euro. Das bedeute einen Kostenvorteil von 20 Prozent. Kleine und mittlere Unternehmen profitierten allerdings nur wenig von Open Source, hier lägen die Kostenvorteile bei mageren zwei bis sieben Prozent.
E-Mail-Proteste gegen Förderung von Atomkraft
Ein breites Bündnis deutscher Umweltverbände hat dazu aufgerufen, mit E-Mails an die deutschen Mitglieder des EU-Verfassungskonvents gegen die Förderung der Atomkraft zu protestieren. Hintergrund der Aktion sind die Verhandlungen im EU-Verfassungskonvent: Ein Vorschlag des Ratspräsidenten Valéry Giscard d'Estaing sieht vor, den europäischen Vertrag zur Förderung der Atomkraft (Euratom) als Protokoll der EU-Verfassung beizufügen. Mit der E-Mail-Aktion sollen Bundesaußenminister Josef Fischer und die deutschen Konventsmitglieder aufgefordert werden, diesen Vorschlag abzulehnen, so die Verbände. Die ökonomische Privilegierung der Atomkraft müsse abgeschafft werden und der EURATOM-Vertrag spätestens bis 2007 auslaufen.
Todesrate bei SARS höher als angenommen
Die erste detaillierte Studie über die Ausbreitung des SARS-Virus hat ergeben, dass die Todesrate unter den Kranken viel höher ist als bislang angenommen. In Hongkong stirbt fast jeder Fünfte ins Krankenhaus eingelieferte SARS-Patient an der Lungenkrankheit. Die neue Studie, die auf einem Sample von 1.425 Fällen basiert, legt eine Todesrate von 20 Prozent fest. Die WHO ging bislang von einer Todesrate von fünf Prozent aus.
Soja-Patent eingeschränkt
Das sogenannte Soja-Patent der Firma Monsanto (EP 301 749 B1) wird eingeschränkt. Dies hat die zuständige Einspruchsabteilung des Europäischen Patentamts (EPA) nach einer öffentlichen mündlichen Verhandlung im Einspruchsverfahren entschieden. Im März 1994 hatte das EPA der später von Monsanto übernommenen Firma Agracetus ein Patent für zwölf der aktuell 27 Vertragsstaaten der Europäischen Patentorganisation erteilt. In seiner ursprünglichen Form beschreibt das Patent ein Verfahren zur gentechnischen Veränderung von Pflanzen, insbesondere Sojapflanzen. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft kritisierte die Entscheidung als unzureichend.
Weniger Kinobesucher
Die Zahl der Kinobesucher wie auch die Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten sind in Deutschland im ersten Quartal 2003 gesunken. Damit setzt sich ein Trend fort, der auch das Gesamtjahr 2002 im Vergleich zum Rekordjahr 2001 kennzeichnete, berichtet die Filmförderungsanstalt (FFA). Eine positive Entwicklung sei hingegen die deutliche Steigerung des Marktanteils deutscher Filme auf 21,2 Prozent, die wesentlich auf den Erfolg des Nachwende-Films Good Bye Lenin zurückzuführen sei. Die Zahl der Kinobesucher sank aber im Vergleich zum Vorjahr um 11,9 Prozent auf 39,7 Millionen, was nur knapp über dem Niveau des Jahres 1999 liegt.