Schiff mit Hilfslieferungen für Liberia gesunken
Ein Schiff mit Hilfslieferungen für Vertriebene in Liberia ist in der Nacht zu Montag vor der westafrikanischen Küste gesunken. Die 19köpfige Besatzung des Frachters und zwei Passagiere konnten sich nach dem Unglück aber an Land retten und wurden anschließend in die Hauptstadt von Sierra Leone geflogen, teilte die internationale Hilfsorganisation WORLD VISION mit. Die genauen Umstände des Unglücks werden noch ermittelt.
Die Verantwortlichen der Tankerhavarie vor Pakistan sollten für Schäden haften
Der vor der pakistanischen Küste gestrandete Tanker Tasman Spirit wird ausgepumpt. Spezialschiffe haben mit der Bergung der noch im Wrack verbliebenen rund 35.000 Tonnen Öl begonnen. Das Auspumpen der Tanks wird noch rund zehn Tage in Anspruch nehmen. Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Mehr als 12.000 Tonnen Öl gelangten bereits ins Meer und verschmutzten die Strände vor der pakistanischen Hafenstadt Karachi. Die Küste ist von toten Fischen übersät.
Statt chemischer Keule: Viren gegen Insekten und Pilze gegen Pilze
Der biologische Pflanzenschutz ist eine der großen Erfolgsgeschichten in der Landwirtschaft der letzten beiden Jahrzehnte. Im Gewächshaus wie im Freiland werden heute auf großen Flächen Millionen von Insekten und Raubmilben ausgebracht, um schädliche Insekten zu fressen oder zu parasitieren. Virus- und Pilzkrankheiten, die ganz spezifisch wirken und für den Menschen völlig ungefährlich sind, werden gegen die Obstmade oder gegen eine Krankheit beim Raps eingesetzt. Wie die Biologische Bundesanstalt jetzt mitteilte, werden in Deutschland auf mehr als 40.000 Hektar Krankheiten und Schädlinge biologisch bekämpft.
Strafbefehle wegen internationaler Blockadeaktion gegen Atomtransportgegner
Am 29.08.2001 fand in Homburg/Saar die erste internationale Blockadeaktion gegen die Verschiebung von Atommüll durch Europa und gegen den Weiterbetrieb der Atomanlagen statt. Es beteiligten sich rund 20 Personen aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg. Ein Deutscher und ein Franzose ketteten sich an den Schienen fest und mußten mit schwerem Einsatzgerät geräumt werden. Fast zwei Jahre später bekamen jetzt die beiden Angeketteten jeweils einen Strafbefehl über 500 bzw. 1000 Euro zugestellt.
Staatsanwaltschaft Trier stellt Ermittlungen gegen Behördenmitarbeiter ein
Sehr schnell und mit lediglich 14-zeiliger Begründung hat die Staatsanwaltschaft Trier ein Ermittlungsverfahren eingestellt, nach dem vier chinesische Staatsangehörige im Juli Strafanzeige wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Nötigung und Bedrohung gegen Verantwortliche des Ausländeramtes und der Clearingstelle für Passbeschaffung und Flugabschiebung in Trier gestellt hatten. Die betroffenen Chinesen hatten angegeben, während einer Zwangsvorführung in der Clearingstelle Opfer von Bedrohungen und in einem Fall Gewaltanwendung durch Landsleute geworden zu sein, berichtet Pro Asyl.
Etappensieg für bombenfreie Heide - Bombenabwürfe bis zum Urteil ausgesetzt
Das Bundesverteidigungsministerium hat bekannt gegeben, die Inbetriebnahme des Bombenabwurfplatzes in der Kyritz-Ruppiner Heide bis zur Gerichtsentscheidung auszusetzen. Dazu erklärt Angelika Beer, Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: "Die Entscheidung des Bundesverteidigungsministeriums, auf die sofortige Inbetriebnahme am 18. August zu verzichten, kommt zwar spät, ist aber die einzig richtige. Dieser Rückzieher ist ein wichtiger Etappensieg für eine bombenfreie Heide."
Modernisierung der Kraftwerke ist Chance für nachhaltige Energienutzung
Der Kraftwerksbestand in Deutschland muss in den nächsten Jahren grundlegend erneuert werden, denn viele Kraftwerke sind zu alt, berichtet das Umweltbundesamt (UBA). Damit biete sich die Chance, die Stromversorgung so umzugestalten, dass sie nachhaltig, also dauerhaft umweltgerecht wird. Möglichkeiten dafür zeigt eine neue Veröffentlichung des UBA. Vorrangige Aufgabe dabei ist, den bisher noch steigenden Strombedarf zu senken.
Die WTO darf nicht über unser Essen entscheiden - Nein zu Genfood
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) werfen der US-Regierung vor, "Gentechnik-Imperialismus" zu betreiben und die Europäer durch die WTO zwingen zu wollen, gentechnisch veränderte Produkte zu essen. Hintergrund ist eine Klage gegen die EU, die die USA, Kanada und Argentinien heute bei der Welthandelsorganisation (WTO) angestrengt haben. Mit einer eigens in Genf einberufenen Sitzung haben die USA den Gentechnik-Handelskrieg weiter angefacht.
Eichel soll Chaos-Debatte um Entfernungspauschale beenden
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bundesfinanzminister Hans Eichel aufgefordert, die gegenwärtige Chaos-Debatte in Sachen Entfernungspauschale zu beenden. Die Bevölkerung könne für den Abbau umweltschädlicher Subventionen gewonnen werden, wenn dies Sinn mache und soziale Schieflagen beseitige. Es lägen inzwischen sehr gute Vorschläge für neue Pendler-Regeln vor. Es bedürfe nur noch geringer ökologischer und sozialer Nachbesserungen.
Neue Gewalt nach EU-Truppenabzug aus der Provinz Ituri befürchtet
Die Deutsche Welthungerhilfe und andere internationale Hilfsorganisationen sagen neue Gewaltausbrüche in der ostkongolesischen Provinz Ituri voraus. "Nach Abzug der europäischen Eingreiftruppe unter französischer Führung wird die Gewalt erneut eskalieren", prophezeit Marcus Sack, Projektleiter der Welthungerhilfe in der Region.
Hafen von Monrovia endlich frei für Hilfstransporte
Mitarbeiter von World Vision berichten von den Vorgängen in der Liberianischen Hauptstadt seit Donnerstag Nacht. In dieser Nacht durften die Rebellen zum letzten Mal bewaffnet unterwegs sein. Mit dem beginnenden Rückzug der Rebellen aus Monrovia und der Übergabe des Hafens an die westafrikanischen und amerikanischen Truppen habe sich die Lage in der Stadt heute jedoch sichtlich entspannt. Auch die Präsenz der Amerikaner sei inzwischen deutlich zu spüren.
Neue brasilianische Regierung plant Bauten mit katastrophalen Auswirkungen
Heftige Kritik an Erschließungsmaßnahmen, welche die neue brasilianische Regierung unter Staatspräsident Lula in den Regenwäldern Amazoniens plant, übt die Internationale Expertenkommission (International Advisory Group) IAG, welche das Pilotprogramm zur Rettung der Wälder Brasiliens begleitet. Sie übergab ihr Gutachten im Juli in der Hauptstadt Brasilia dem brasilianischen Umweltministerium.
SOS-Kinderdörfer verstärken Hilfe in Liberia
Die SOS-Kinderdörfer verstärken ihre Hilfe für die Menschen in Liberia: In Monrovia wird eine weitere Krankenstation für Kinder eingerichtet. Gleichzeitig werden Hilfslieferungen für 5000 Flüchtlinge in das SOS-Kinderdorf Monrovia gebracht, sobald die Rebellen den Hafen von Monrovia räumen. Die SOS-Kinderdörfer sind eine der wenigen Organisationen, die während des Bürgerkriegs in Liberia notleidenden Menschen helfen konnten: Das SOS-Kinderdorf Monrovia hat Tausende Flüchtlinge aufgenommen. Noch immer finden über 5000 Menschen dort Schutz.
Waldbrandrisiko durch Abkühlung nicht gebannt - Sommergewitter gefürchtet
Durch Blitzschlag sind nicht nur Gebäude gefährdet. "Trockene" Gewitter ohne Regen können auch neue Waldbrände auslösen. "Unsere Wälder sind so trocken wie nie. Auch ein kurzer Regen ändert daran nichts", sagt Brandenburgs Landesbrandmeister Jürgen Helmdach, der in den vergangenen Tagen selbst durch mehrere große Einsätze gefordert war.
Deutschland steht vor einem heißen Herbst der Bürgerbegehren
Deutschlands Bürger begehren auf. "Schluss mit dem Bankenskandal" fordert eine Berliner Initiative. Hamburg kämpft für die städtische Wasserversorgung. Die Brandenburger wehren sich gegen die Zwangsfusion ihrer Gemeinden. Und die Wähler Schleswig-Holsteins sammeln Unterschriften gegen die "Bildungswüste Grundschule". "Überall drückt die Menschen der Schuh. Sie wollen die Politik nicht länger nur den Parlamenten überlassen. 2003 könnte zum Rekord-Jahr der direkten Demokratie werden", erklärte Claudine Nierth, Vorstandssprecherin von Mehr Demokratie, am Donnerstag in Berlin.
Germanwatch beurteilt den EU-US-Deal als halbherzig und unzureichend
Die EU und die USA haben am Mittwoch ein gemeinsames Papier für die WTO-Agrarverhandlungen vorgelegt. Kurz vor dem Treffen der Ministerkonferenz in Cancún im September werden bereits jetzt wesentliche Pflöcke für das zukünftige Agrarabkommen gesetzt. Germanwatch berurteilt den EU-US Deal als halbherzig und unzureichend. Wirksame Ausnahmeregelungen zum Schutz von Kleinbauern kommen in dem gemeinsamen Papier nicht vor.
Lage in Simbabwe laut Augenzeugenbericht schlimm wie nie
Der österreichische Lehrer Christian Schreckeis war zu einer Hilfsmission in Simbabwe und brachte folgenden Bericht mit: "Ich bin seit 1964 in Zimbabwe und habe alle Höhen und Tiefen dieses Landes hautnahe miterlebt. Aber so schlimm wie jetzt war, war es noch nie", empfängt mich ein Pfarrer, der aus Angst vor Repression nicht genannt werden will, in der zweitgrößten Stadt Simbabwes, Bulawayo. "Nicht einmal die Hungerblockade des Matabelelandes 1982/83, mit der die Regierung versucht hat Aufstände dort niederzuschlagen, hat diese Ausmaße an Leid hervorgerufen", fährt er fort. Und nach einem ersten Lokalaugenschein im in Bulawayo scheint sich dies auch zu bewahrheiten.
Globalisierungskritiker feierten Polit-Happening auf dem Larzac
Drei Tage lang protestieren, feiern und diskutieren 300.000 Globalisierungskritiker auf dem zentralfranzösischen Hochplateau Larzac. Die Tageszeitung (TAZ) berichtete darüber am 11.8.2003: Die Hügel des Larzac sind mit bunten Zelten bedeckt, so weit das Auge reicht. Wohl 300.000 Menschen bewegen sich am Samstagnachmittag zwischen Campingplätzen, Zisternen, Restaurants unter freiem Himmel, Konzertgelände und Diskussionsforen. Die Sonne brennt, die Leute schwitzen. Aber das bremst die hunderte von französischen Globalisierungsgegnern in keiner Weise, die sich vor dem Empfangszelt aufgebaut haben.
BUND bekam 2002 mehr Spenden und fand neue Förderer
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) konnte im Jahr 2002 seine Einnahmen steigern: Die Spenden stiegen um über elf Prozent auf über 6,7 Millionen Euro, die Mitgliedsbeiträge von 4,7 auf 5,4 Millionen Euro. Damit stammen neun von zehn Euro, die der BUND für die Umweltarbeit ausgab, aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Die Zahl der Mitglieder, Förderinnen und Förderer stieg leicht auf 393.017, so der BUND bei der Veröffentlichung seines Jahresberichts am Montag.
Engagement der russischen Regierung zur Aufklärung der Entführung gefordert
Ein Jahr nach der Entführung ihres Mitarbeiters Arjan Erkel hält Ärzte ohne Grenzen die laufenden Ermittlungen des Falles für gescheitert. Die Organisation ist entrüstet darüber, dass der Fall noch immer nicht geklärt ist und fordert die russischen Behörden auf, eine aktivere Rolle bei der Lösung des Falls zu übernehmen. Der Niederländer Erkel wurde am 12. August 2002 in Dagestan, einer Republik der Russischen Föderation, entführt.