„Besonders ärgerlich an diesem Produkt ist, dass in einer Zeit, in der viele Kinder mehr Süßes konsumieren als empfohlen oder gesundheits-förderlich ist, ausgerechnet Süßigkeiten als bequeme Multivitamin-spender daher kommen“, erklärt Dr. Birgit Brendel von der Verbraucherzentrale Sachsen. „Was verinnerlichen Kinder, wenn sie vier abgezählte Gummibären bekommen, damit sie schön gesunde Vitamine naschen können? Vermutlich nicht, dass man seinen Vitaminbedarf mit einer ausgewogenen, pflanzenbetonten Ernährung decken kann.“ Zudem bleiben Gummibären Süßigkeiten – egal ob mit oder ohne Vitaminzusatz. Und wenn keiner hinschaut, wandert mal eben eine Handvoll davon in den Mund. Und damit wird dann ordentlich überdosiert.
Die DONALD Studie[1] zeigt, dass Kinder und Jugendliche inzwischen viele Lebensmittel verzehren, die mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert sind. Der Vitaminzusatz erfolgt nach Gutdünken der Hersteller, ohne gesetzlich festgelegte Höchstmengen für die Zugabe. In der Summe kann die Vitaminzufuhr damit leicht ein Mehrfaches des Tagesbedarfes erreichen. Da es sich bei den zugesetzten Vitaminen in der Hauptsache um wasserlösliche B- Vitamine handelt, besteht kein gesundheitliches Risiko. Gleichwohl zeigen Untersuchungen, dass die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen im natürlichen Verbund der Lebensmittel positiv auf die Gesundheit wirken, während das für einzelne isolierte Stoffe weniger zutrifft.
[1] Sichert-Hellert, W., Wenz, G; Kersting M. (2006): Vitamin intakes from supplements and fortified food in German children and adolescents: Results from the DONALD study. J Nutr 136, 1329–1333.