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Rauchen aufhören - Monster in Schach halten

München: Rauchen aufhören durch Selbsthypnose

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Interview Marita Biel aus München - Rauchen aufhören SelbsthypnoseMarita Biel ist Dipl. Sozialpädagogin/arbeiterin (FH), geprüfte Heilpraktikerin und Lernberaterin P.P. mit eigener Praxis in Germering bei München. Sie verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung als begleitende Kinesiologin, Klangtherapeutin und engagierte sich u.a. auch ehrenamtlich als Schöffin beim Jugendgericht. Im September 2015 hat sie sich spontan dazu entschieden, drei junge syrische Brüder auf der Flucht bei sich zuhause aufzunehmen. Mit Ihrer ganzheitlichen Methode zur Raucherentwöhnung erzielt sie immer wieder erstaunliche Erfolge auch bei „hartnäckigen Fällen“. Im Telefongespräch mit NGO-Online.de verrät sie, wie sie das anstellt.


NGO: Frau Biel, wo sind Sie gerade und was machen Sie gerade?

Biel: In meiner Küche. Ich koche Lasagne. Der Kleine ist so gerne Lasagne.

NGO: Klingt lecker. Schmeckt bestimmt besser als Nikotin.

Darauf können Sie Gift nehmen.

NGO: Lieber nicht, ist aber ein gutes Stichwort. Wie machen Sie das eigentlich, wenn jemand von dem Gift Nikotin ernsthaft wegkommen will?

Ich habe eine ganz besondere Methode. Wissen Sie, im Netz gibt es ja tausende von Seiten mit Empfehlungen, da die richtige Auswahl zu treffen, überfordert schon Menschen, die nicht rauchen. Und die die rauchen, erst recht.

NGO: Warum diese besonders?

Ganz einfach, die meisten versprechen Ihnen „Du wirst nie wieder Lust auf eine einzige Zigarette haben“. Das ist natürlich Quatsch. Denn im Unterbewusstsein jedes Rauchers ist doch schon sehr lange verankert, dass „nur die eine Einzige doch nicht so schlimm ist, gut tut, entspannt und hilft, „runter zu kommen“. Dieses Programm bleibt aktiv – um diesem Programm wirksam zu begegnen, braucht es buchstäblich einen Gegenspieler, der unmittelbar eingreift und auch „mit Macht“ eingreifen kann. Dazu muss der Gegenspieler natürlich auch mit viel schöneren Dingen locken können als der kleine „Rauch-doch-Verführer“.

NGO: Hm.

"Die meisten meiner Klienten kommen, weil sie "mit dem Rauchen aufhören" wollen. Den meisten ist nicht bewusst, dass das Rauchen sehr oft nur eine Übersprunghandlung ist."

Schauen Sie, die meisten meiner Klienten kommen, weil sie „mit dem Rauchen aufhören wollen“. Gesellschaftlich ist das Rauchen ja auch längst nicht mehr so anerkannt wie früher. Sie sind heute einfach nicht mehr „der coole Typ“. Und wenn Sie Familienvater sind, hören viele den Vorwurf: „Du nimmst keine Rücksicht auf Dein Kind“. Und das bringt Sie dann zu mir. Und den meisten ist zu diesem Zeitpunkt auch gar nicht bewusst, dass das Rauchen oft nur eine Art Übersprunghandlung ist, die hilft, über stressige, schwierige, angespannte oder belastende Situationen hinwegzukommen. Gestern zum Beispiel berichtete mir ein Kettenraucher, dass es bei ihm zuhause schon morgens so viel Streit gebe, dass er rauchen müsse. Das heißt, dass dieser Mensch für sich jetzt einfach keine andere Möglichkeit mehr sieht, als zu rauchen. Also muss ich ihm doch diese andere Möglichkeit zumindest aufzeigen: Was könnte er denn in so einer Situation noch tun – außer zu rauchen? Wenn ich, Marita Biel, ihm genau jetzt aber etwas vorschlage, dringe ich in der Regel nicht durch. Deshalb ist es viel besser, wenn der Betroffene selbst etwas für sich vorschlägt.

NGO: Und wie erreichen Sie das?

Also zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass Sie ganzheitlich arbeiten müssen. Dazu gehört eine echte und empathische Ursachenforschung: Warum rauchst Du überhaupt? Wie ist das, wenn Du schon morgens auf dem Balkon oder ähnlich Deine erste Zigarette rauchst? Wie läuft dieses Ritual bei der ersten Zigarette ab? Wie bei der zweiten? Welche Rituale laufen da überhaupt ab, wenn Du rauchst? Wie ist Dein Tagesplan üblicherweise? Die meisten Raucher sehen anfangs immer zunächst „nur“ das Rauchen als Problem, aber nicht das dahinterliegende Muster, das Sie – unbewusst – zur Zigarette greifen lässt. Erst wenn Sie diese dahinterliegenden Muster aufdecken, fällt es dem Betroffenen „wie Schuppen von den Augen“, die Selbsterkenntnis beginnt zu reifen. Ich lasse also erst einmal einfach zu, was ist. Das Kunststück besteht im nächsten Schritt tatsächlich darin, die Dinge auf den Punkt zu bringen, ohne zu urteilen oder zu verurteilen. Genau genommen ist das dann ja auch keine Ursachenforschung, sondern eher eine Beobachtung oder Beschreibung dessen, „was abläuft“. Dazu brauche ich allerdings den unmittelbaren und persönlichen Kontakt, weil ich nur dann auf den anderen intuitiv eingehen kann. Fern- oder Wunderheilung überlasse ich lieber anderen.

NGO: Also eine Art Gesprächstherapie?

"Ich gebe eher Hilfe zur Selbshypnose. Was ist das, was Dich wirklich rauchen lässt?"

Nein, so würde ich das nicht nennen. Eher Hilfe zur Selbsthypnose. In der ersten Stunde bauen wir gemeinsam auf: Was ist das, was Dich rauchen lässt? Eigentlich willst Du jetzt rauchen. Wie sieht der Teil in Dir aus, der will, dass Du rauchst? Visualisiere diesen Teil – gib’ ihm vielleicht ein Gesicht. Viele meiner Klienten nennen diesen Teil dann ganz gerne „das Monster“. Das Problem mit diesem Monster in uns ist allerdings: Das Monster „liebt uns“ und raunt uns zu: „Komm schon, eine kannst Du rauchen.“ Oder: „Ätschebätsch, das schaffste eh nicht ..“ Aber weil es uns ja iebt, kommt es leider immer wieder, und signalisiert: „Eigentlich bist Du schwach, aber ich bin ja da“.

NGO: Klingt ja schauerlich.

Nur, wenn Sie bisher mit diesem Monster allein waren.

NGO: Aber wie werde ich das Monster los?

Sie werden es eben genau nicht los. Das ist ja gerade das Entscheidende. Dieses Monster bleibt Ihnen, Sie lernen nur, dem Monster gewissermaßen eine Art „Kraft“ oder „Krafttier“ entgegenzusetzen, das immer dann zum Einsatz kommt, wenn das Monster Sie wieder mal so anlächelt.

NGO: Verstehe nur Bahnhof.

Passen Sie auf: Ich geben meinen Klienten am Anfang gerne einen Ball, den sie mit beiden Händen so fest wie möglich halten sollen. So, wie sie den Ball festhalten, wird ihnen plötzlich klar, dass es beim Rauchen und Rauchen aufhören immer zwei Seiten gibt. Beide gehören gewissermaßen zusammen. Und dann wird dem Klienten plötzlich klar, dass er eine solche Kraft in sich fühlt, fühlen kann, die als Gegenkraft arbeiten kann. Die positiv besetzt, positiv verankert ist. So wie die Hände sich gegenüber stehen – beim Halten des Balls – wird dem Raucher plötzlich klar: Beide Hände wollen im Grunde etwas Gutes für mich – im übertragenen Sinne: das Monster und das Krafttier auf der gegenüberliegenden Seite. Beide lieben Dich im Grunde – aber Du entscheidest, wer gewinnen soll. Und in der Regel gewinnt dann das „Krafttier“. Ein Klient hat sich zum Beispiel einen Adler vorgestellt, der immer dann zupackte, wenn das Monster ihn anlächelte. Diese Form der geistigen Visualisierung und Verankerung im Unterbewusstsein hilft meist sehr schnell.

NGO: Wie schnell?

"Viele Raucher haben ein seelisches Defizit"

Die Klienten fühlen sich von der ersten Minute an aufgehoben und sehr wohl. Ich biete in der Regel immer noch eine zweite Stunde nach einem abgestimmten Zeitraum an, um zu prüfen, was hat sich am (Rauch-)Verhalten geändert? Wir gehen nochmal tiefer auf die wahren Ursachen ein: Warum brauche ich diese „Hülse“ wofür genau? Ich hatte auch schon eine Klientin, die als 17jährige durch eine wichtige Prüfung gefallen war und der alle immer gesagt haben: „Du hast noch nie was geschafft, Du bekommst nichts auf die Reihe“. Diese Klientin kam schon nach der ersten Sitzung sehr frei, sehr glücklich, sehr stolz zurück und berichtete, sie habe nun auch noch ganz andere Dinge geschafft als nur mit dem Rauchen aufzuhören. Sie war zufrieden, gelassen und absolut sicher. Viele Raucher haben eben ein seelisches Defizit.

NGO: Klingt ein bisschen wie Seelsorge, für manchen ja vielleicht auch nach Esoterik.

Ach, wissen Sie, wenn man helfen kann, soll man helfen. Ich helfe Menschen gerne – und diese Menschen haben so gut wie immer mindestens einen sehr guten Grund für Ihr Verhalten. Nochmal: Ich mache keine Wunderheilung, deshalb halte ich auch nichts von leeren Versprechungen à la „Nie wieder wirst Du den Wunsch nach einer Zigarette verspüren“. Das kann nicht funktionieren, denn ich habe immer einen Teil in mir, der das will. Ich weiß allerdings sicher, dass meine Methode funktioniert. Am Anfang lernt mein Klient zu sagen: „Ich bin frei. Ich bin unabhängig. Ich entscheide selbst.“ Erst dann kann er seinen individuellen Zielsatz formulieren wie etwa: „Ich lasse meine Abhängigkeit los und ersetze Sie durch Stärke“. Oder: „Ich entdecke, wie wunderbar ich bin.“ Dieser Zielsatz ist sehr wichtig, weil er zur eigenen Stärke führt.

NGO: So, und was kostet das Ganze nun?

Bei mir wählen die Klienten ihr Programm selbst. Ich biete drei verschiedene Varianten mit unterschiedlichen Nachbetreuungsstufen. Und die Kosten übernimmt bei gesetzlich Versicherten ja auch oft die Zusatzversicherung. Die private Kasse zahlt das auch, weil ich geprüfte Heilpraktikerin bin. In einem Fall kam eine Klientin und berichtete, dass ihr Arbeitgeber die Kosten übernehmen würde. Das Einstiegspaket – und damit kommen die meisten meiner Klienten sehr gut hin – kostet 300 Euro. Darin enthalten sind immer mindestens zwei Sitzungen. Bei allen Überlegungen zu den Kosten sollten Sie allerdings immer eines bedenken: Was sind Sie selbst sich wert? Und fragen Sie nicht: Was ist Ihre Gesundheit wert, Gesundheit wollen wir immer alle, am liebsten kostenlos.

Ich hatte mal zwei Ex-Alkoholiker, so tätowierte Typen, die kamen extra aus Bamberg, weil ihre Frauen vorher immer geschimpft hatten: „Das stört. Das stinkt.“ Die wussten: Wir sind vom Alkohol weggekommen. Dann schaffen wir das mit dem Rauchen auch. Haben sie auch – die sind auf ihre Motorräder gestiegen und haben seitdem nie wieder geraucht. War für mich ein ganz schönes Gehüpfe, weil beide nicht ohne den anderen behandelt werden wollten. Was ich damit sagen will: Wer etwas auf sich nimmt, um von der Sucht loszukommen, der hat den ersten wichtigen Schritt schon getan. Es ist damit also egal, wie Sie nach München bzw. Germering kommen, wichtig ist, dass es Ihnen wichtig ist.

NGO: Was in jedem Fall besser ist als etwa die E-Zigarette?

Unbedingt. Da ersetzen Sie nur eine Abhängigkeit durch die nächste.

NGO: Frau Biel, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Kontakt:

Marita Biel - Hypnosetherapie plus
http://freudeamlernen.de
info@freudeamlernen.de
Tel. +49(0) 89-89 40 99 83
Rathausplatz 2
82110 Germering (München)

Die Klienten von Marita Biel profitieren von ihrem umfangreichen Wissen aus der praktischen Lehre in der Jugend- und Erwachsenenbildung. Seit 1994 hilft sie in ihrer Praxis in Germering Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, über Lernblockaden hinwegzukommen und neue Freude am Lernen zu entwickeln. Ihr Ansatz: Jeder Mensch ist einzigartig und benötigt unterschiedliche Unterstützung, die entsteht aus der optimalen Verknüpfung bewährter pädagogischer Konzepte, alternativer Heilmethoden und uralten Entspannungstechniken.

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