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Überblick Voice-Over

Voice-Over in Anwendung und als Stilmittel

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Sprecher werden in Filmen immer wichtig sein. Ein Überblick zum Thema Voice-Over liefern wie hier.Voice-Over als Erzähltechnik ist uns allen bekannt. Besonders durch „Die wunderbare Welt der Amelie“ erlebte Voice-Over so etwas wie eine Renaissance in großen Filmproduktionen. Allgemein ist Voice-Over (in Fachkreisen auch als Off-Camera und Off-Stage Kommentar bekannt) eine Produktionstechnik in der eine Stimme, die normalerweise nicht Teil der eigentlichen Handlung ist, über eine Radio- oder TV-Bericht, einen Spielfilm, eine Theatervorführung oder eine andere Form von darstellender bzw. informativer Präsentation gelegt wird. Der Inhalt des Voice-Overs wird dabei von einem Skript abgelesen. Der Vortragende ist meist ein speziell ausgebildeter Sprecher, kann aber auch zusätzlich an anderen Stellen der Produktion selber in Aktion treten.


Üblicherweise wird Voice-Over im Vorfeld bereits aufgezeichnet und über die Produktion gelegt. Die häufigste Anwendung findet Voice-Over bei Dokumentationen und Nachrichtenbeiträgen. Allerdings findet sie auch Anwendung in Video-Spielen und On-Hold-Systemen von Hotlines. Voice-Over wird darüber hinaus gerne für Informationsvermittlung während Live-Events, wie Preisverleihungen, und für touristische Inhalte, sowie im Nah- und Fernverkehr verwendet.

Voice-Over durch Charaktere

In Herman Melvilles Moby Dick (1956), erzählt Ishmael (Richard Basehart) die eigentliche Geschichte, kommentiert bisweilen aber auch das Geschehen auf der Leinwand. Ähnlich verfahren Joe Gillis (William Holden) in Sunset Boulevard (1950) und Eric Erickson (erneut William Holden) in The Counterfeit Traitor (1962). Voice-Over wird zudem in Animationsfilmen verwendet um Charakteren eine eigene Persönlichkeit zu verleihen. Besonders in der Synchronisation muss dabei der Spagat zwischen heimischen Prominenten und guten Stimmen gelingen, um die Handlung auch wie im Originalton zu transportieren.

Voice-Over als kreatives Stilmittel

Besonders in Filmproduktionen legen Filmschaffende gerne eine Stimme über gezeigte Bilder. Diese müssen dabei nicht zwingend in direktem Bezug zum Voice-Over stehen. So lässt sich schnell ein ironisches oder ernstes Gegengewicht zur Handlung erzeugen. In Werke mit fiktionalem Inhalt sind es oftmals in der Handlung beteiligte Charaktere, die mittels Voice-Over bereits erlebtes Geschehen reflektieren oder aus einer Position von überlegendem Wissen heraus Erlebnisse anderer erklären. Auch ohne einen Wissensvorsprung entsteht bei dieser Erzähltechnik schnell der Eindruck eines allwissenden Erzählers, da er über den Ereignissen zu stehen scheint. In „Die üblichen Vedächtigen“ zum Beispiel ist es Roger Klint, der in einigen Passagen die Details der Verbrechen Revue passieren lässt. Andere Klassiker des filmischen Voice-Overs sind „Citizen Kane“ und „Stadt ohne Maske“. Aber auch in Filmen wie „Annie Hall“, „Gattaca“, „Fight Club“, „Ratatouille“, „Blade Runner“, „Die Verurteilten“, „Drachenzähmen leicht gemacht“, „Moulin Rouge“, „Wenn der Postmann zweimal klingelt“ und „Goodfellas“ kam Voice-Over mit Erfolg zum Einsatz.

Bisweilen findet Voice-Over auch in umgeschnittenen Filmen Verwendung um den zeitlichen Ablauf verständlicher zu gestalten. Sie dient meist dazu dann dem Publikum den Inhalt zwischen den einzelnen Szenen besser darzulegen. In „Johanna von Orleans“ mit Ingrid Bergmann kam die erste Version bei den Zuschauern nicht gut an. Der Film wurde fürs Kino deswegen auf um 45 Minuten auf 100 Minuten runtergekürzt. In der verkürzten Version dient Voice-Over dazu um die Inhalte der fehlenden Szenen zu vermitteln. Erst in der restaurierten Version von 1998 ist das Voice-Over, bis auf den Beginn des Films, wieder entfernt worden.

Kaum ein Genre wird stärker mit Voice-Over in Verbindung gebracht, wie der Film Noir. Noch heute werden die 40er Jahre des 20. Jahrhunderts als die goldene Ära der Ich-Erzähler angesehen. Meist sind es im Film Noir männliche Erzähler, die das Voice-Over stellen, es finden sich aber auch ein paar, wenige weibliche Sprecher.

Auf Seiten des Radios ist Voice-Over ein integraler Teil bei der Erstellung von Radio Programmen und Programminhalten. Hier dient Voice-Over besonders dazu, den Hörer daran zu erinnern, welchen Sender er hört. Aber mittels Voice-Over werden in Radioprogrammen ganze Charaktere durch wenige Sprecher erschaffen. Vorreiter in dieser Hinsicht sind die britischen Radiosprecher Steve Wright und Kenny Everett, die künstlich mittels Aufnahmen suggerierten, während ihrer Show würde sich stets eine größere Gruppe im Studio aufhalten, die sich unablässig ins laufende Programm einmischt. Die us-amerikanische Rado-Ikone Howard Stern ist ebenfalls dafür bekannt, Voice-Over so zu nutzen.

Voice-Over zur Beschreibung und als Lehrmittel

Auch abseits von fiktionalen Werken findet Voice-Over Anwendung. So werden Fernsehnachrichten häufig mittels Voice-Over aufbereitet. Besonders dokumentarische Inhalte nutzen Voice-Over als übergreifendes Mittel. Zwischen Interviewpartnern oder nachgestellten Szenen bildete Voice-Over dann den größeren Rahmen, um zusätzliche Inhalte informativ zu transportieren.

Bei Sportübertragungen dienen ebenfalls Voive-Overs, abseits des eigentlichen Live-Events, zur Anreicherung mit Inhalten passend zum Geschehen. Obendrein fungieren Kommentatoren in Zusammenfassungen von Sportereignissen oftmals als Sprecher des Voice-Overs.

Mit dem Erscheinen der ersten DVDs kamen zusätzliche Tonspuren als Special Features auf, in denen per Voice-Over Kritiker, an der Produktion beteiligte Akteure oder der Regisseur selber zu Wort kommen. Während des eigentlichen Films erhellen sie so Hintergründe und verdeutlichen Inhalte oder analysieren gar ganze Szenen.

Voice-Over in der Werbung

Schon mit den ersten Radiospots etablierte sich Voice-Over als tragendes Mittel in der Werbung. In den ersten Jahren der Radiowerbung, bevor moderne Mittel zur Aufnahme und Nachbearbeitung erschienen, wurden Ansagen im Radio noch live eingesprochen, gerne mit einer Gruppe von Sprechern und sogar ganzen Orchestern im Studio. Inzwischen werden solche Inhalte natürlich in Studios verbreitet. Viele Firmen haben für ihre Werbemaßnahmen feste Sprecher, deren Stimme direkt mit den beworbenen Produkten in Bezug gesetzt wird.

Industrielle Nutzung von Voice-Over fand spätestens mit der breiten und weltweiten Nutzung des Fernsehers rasante Verbreitung. Gleichzeitig bedeutete dies das Ende für aufwendig und live produzierte Radiosendungen. Die Entwicklung von erst magnetischen und später digitalen Wegen zur Aufzeichnung ermöglichte für Voice-Overs ganz neue Möglichkeiten und revolutionierte die komplette Industrie. Heute finden sich Voice-Overs grade als Podcasts im Internet in Hülle und Fülle und zu jedem Thema.

Voice-Over in der Übersetzung

Während sich Deutschland einer hochwertigen Synchronisationskultur mit vielen ausgebildeten Sprechern, die oftmals selber Schauspieler, Radiomoderatoren und oder Musiker sind, loben kann, kommt in manchen Ländern nur ein einzelner Sprecher zum Einsatz. Besonders in Russland und Bulgarien werden Filme wie Hörbücher behandelt. Über den Originalton, der in seiner Lautstärke reduziert wird, spricht dieser eine Sprecher jedes Wort einfach nach.

So können ausländische Produktionen schnell auf den Markt geworfen werden und müssen nicht aufwendig

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