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Bei der diesjährigen Extrem-Offroad-Rallye Breslau Polen haben gleich drei Amateurteams mit Fahrzeugen von Mercedes-Benz die anwesende Zuschauermenge zu Begeisterungsstürmen hingerissen: Nach acht nervenaufreibenden Tagen am absoluten Limit siegte Rallyepilot Alfred Wemhoff aus dem Westmünsterland mit seinem Navigator Simon Meintema aus den Niederlanden auf Wemhoffs neu aufgebautem Rallye-Unimog aus der Unimog Baureihe 437 in der Kategorie „Small Truck Extreme“, zugelassen für Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht (zGG) unter 7,5 Tonnen.
Einen großen Erfolg konnten auch die polnischen Rallye-Spezialisten Krzysztof Ostaszewski, Lukasz Piasecki und Slawomir Papaj verbuchen, die am Steuer eines Mercedes-Benz Zetros erfolgreich waren. Auch sie konnten nach einem strapaziösen Rennen die oberste Stufe des Siegerpodests im Segment „Big Truck Extreme“ für Lkw über 7,5 Tonnen zGG erklimmen.
Ebenfalls als erster ins Ziel kam der Unimog U 100 L von Hanspeter Karches und Co-Pilot Bernd Regensburger in der schnellen „Small Truck Cross Country“-Klasse. In dieser typischen Rallye-Raid-Kategorie wird auf die Durchfahrt tiefer Wasserlöcher und das Mitführen der in den anderen Kategorien vorgeschriebenen Seilwinden verzichtet. Stattdessen sind präzise Navigation und hohe Geschwindigkeit inklusive harter Sandpisten und mehrerer Rennkilometer entscheidend – und in diesem Jahr vom Team Karches/Regensburger perfekt in Szene gesetzt worden.
Glitschige Schlammlöcher, dichte Staubwolken und metertiefes Wasser
In diesem Jahr führte die beinharte Offroad-Marathonrennstrecke von Hohenmölsen nahe Leipzig in Deutschland nach Drawsko Pomorskie in Polen. In acht Tagen haben die insgesamt 127 teilnehmenden Rallyeteams aus 15 Ländern über eine Distanz von mehr als 1500 Kilometern erfolgreich mit atemraubenden Wasserdurchfahrten, tiefen Schlammlöchern, spektakulären Steilstrecken und Sandpisten mit meterhohen dichten Staubwolken gekämpft. Auch die hindernisreichen Prüfungen auf dem Gelände des Braunkohle-Tagebaus in Profen, die schwere Nachtetappe auf dem sumpfigen Truppenübungsplatz in Biedrusko und die Fahrt über die sandigen Pisten auf dem Gelände des polnischen Militärs in den Wäldern von Borne Sulinowo sind von den Rallye-Siegern und den Champions der übrigen Kategorien präzise navigiert und gemeistert worden.
Besonders begeistert über seinen Sieg zeigte sich Alfred Wemhoff. Der Inhaber des Familienunternehmens Wemhoff GmbH & Co. KG, der im münsterländischen Legden mit Silo- und Kipperfahrzeugen handelt, hat schon zum siebten Mal die Strapazen der Rallye Breslau Polen auf sich genommen. In diesem Jahr hat er nach 29 Stunden reiner Fahrzeit die Ziellinie zum ersten Mal als Sieger überquert – mit einem speziell für Rallyeeinsätze aus einem U 1700 und einem U 2450 umgebauten Unimog aus dem Baujahr 1987, und mit gut drei Stunden Vorsprung vor dem Zweitplatzierten. Überrollkäfig, Spezialstoßdämpfer, Schalensitze, veränderte Böschungswinkel, Seilwinde, rund 330 PS, ein schnelles Getriebe bis ca. 125 km/h und nicht zuletzt Geländekunde, große Erfahrung sowie eine kontinuierliche Fahrt mit guter Navigation bezeichnet er stolz als sein persönliches Erfolgsgeheimnis.
Abenteuer pur bei der „Rallye Dakar des Nordens“
Die Rallye Breslau Polen, auch bekannt als „Rallye Dakar des Nordens”, ist eine internationale, lizenzfreie und grenzüberschreitende Marathonrallye. Die acht Tage Rennsport pur verkörpern für die Teilnehmer in unterschiedlichen Nutzfahrzeug-, Pkw-, Side-by-Side (SSV)-, Motorrad- und Quad-Kategorien zumeist das letzte ganz große Abenteuer und führen sie nicht selten bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Begonnen hat die Offroad-Rallye 1995 mit nur 60 Fahrzeugen am Start – 35 Pkw, 20 Motorräder und fünf Lkw. Inzwischen ist die Rallye Breslau Polen international etabliert und zählt zu den größten, härtesten und anspruchvollsten Veranstaltungen unter den lizenzfreien Offroad-Rallyes in Europa.