Klima-Selbstverpflichtungen ohne ernsthafte Überprüfung reichen nicht
„Wir müssen zu einer Aufwärtsspirale kommen“
In Lima wurden aber immerhin Elemente eines Vertragstextes erarbeitet, der als Grundlage für die Verhandlungen im kommenden Jahr dienen kann. Zudem wurde bei der Konferenz die Schwelle von 10 Milliarden Dollar für den Grünen Klimafonds überschritten. Die Bundesregierung hatte dafür mit der frühen Zusage von rund einer Milliarde Dollar im Sommer Maßstäbe gesetzt. Außerdem wurden Anforderungen an die Klimaziele formuliert, zu denen sich die Staaten in der ersten Jahreshälfte 2015 selbst verpflichten sollen.
„Allein mit solchen selbst gewählten Klimazielen - ohne ernsthafte Überprüfung - wird es nicht möglich sein, den Klimawandel auf unter zwei Grad zu begrenzen“, kritisiert Bals. „Wir müssen stattdessen zu einer Aufwärtsspirale kommen, bei der die Selbstverpflichtungen der Staaten nur der Anfangspunkt sind. Im neuen Abkommen müssen Mechanismen geschaffen werden, die die 2015 vorzulegenden Selbstverpflichtungen an den Maßstäben der Wissenschaft und der Klimagerechtigkeit messen. Diese müssen dann nach regelmäßigen Überprüfungen stetig erhöht werden." Außerdem werde mehr Klarheit zur Unterstützung der Entwicklungsländer benötigt - sowohl beim Einstieg in eine klimafreundliche Wirtschaftsweise als auch zur Absicherung der Verletzlichsten, die schon heute die Auswirkungen des Klimawandels spüren.
Christoph Bals: "Nach dieser Klimakonferenz sind die Hausaufgaben für die Regierungen klar: Insbesondere einige Schwellen- und Industrieländer müssen sich aus ihren festgefahrenen Positionen bewegen und die Blockadetaktik aufgeben.“
Kontakt für Medien (auch zur Vermittlung an unsere Experten in Lima): Stefan Küper Pressereferent Germanwatch (Kontakt s.u., heute per Handy)
In Lima: Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer Germanwatch Sönke Kreft und Lutz Weischer, Teamleiter Internationale Klimapolitik Germanwatch