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Dabei haben die Mitarbeiter der unteren Führungsetagen eines Unternehmens zusätzlich noch das Problem, dass sie einerseits den Ansprüchen der Chefs genügen müssen, und sich andererseits auch mit den Sorgen und Nöten der von ihnen zu führenden Mitarbeiter beschäftigen müssen. Der Chef fordert Leistung und die Mitarbeiter möchten Rücksicht und Gerechtigkeit. Um einen Burnout bei sich selbst und den Mitarbeitern zu vermeiden, müssen also geeignete Führungsstile entwickelt werden, die allen Anforderungen gerecht werden können.
Der autoritäre Führungsstil und das Risiko für einen Burnout
Wer einen konsequent autoritären Führungsstil pflegt, der schafft gezielt die Voraussetzungen, die das Entstehen von Burnout begünstigen. Die Mitarbeiter müssen Leistung bringen, ohne gleichzeitig ein Mitspracherecht eingeräumt zu bekommen. Dadurch fühlen sie sich dem Leistungsdruck hilflos ausgeliefert. Werden dann noch Sonderzuwendungen wie Leistungsprämien willkürlich verteilt, fördert dies die Missgunst und eventuell sogar Mobbing. Auch kann dadurch ein erhebliches Maß an Frustration bei den nicht bedachten Mitarbeitern ausgelöst werden, was wiederum zum Auslöser für einen sich entwickelnden Burnout werden kann.
Durchdachte Teamarbeit als Prävention gegen Burnout
Ein Team optimal zu führen und dadurch einen Burnout beim Teamleiter und den Mitarbeitern zu verhindern, ist nur durch klare „Spielregeln“ möglich. Jedes Teammitglied sollte Verantwortung nur für einen ganz bestimmten Aufgabenbereich übernehmen. Das setzt natürlich ein kontinuierliches Controlling voraus, was am besten über regelmäßige Teambesprechungen mit einem standardisierten Rapportsystem möglich ist. Die Aufgabenverteilung sollte das Miteinander fördern und keine Konkurrenz innerhalb des Teams schaffen. Deshalb erweist es sich bei der Prävention gegen Burn-out immer als nützlich, wenn Mitarbeiter mit unterschiedlichen Fähigkeiten in einem Team kombiniert werden. Die Zeit für eine derartige optimale Personalauswahl lohnt sich gleich doppelt, denn sie beugt nicht nur dem Burnout vor, sondern sorgt gleichzeitig dafür, dass die Effizienz der Arbeit der Teams gesteigert werden kann.
Welche Belohnungssysteme eignen sich als Vorbeugung gegen Burnout?
Wer hohe Leistungen und/oder eine gute Qualität erzielen möchte, ohne auf seine Mitarbeiter Druck auszuüben und so einen Burnout zu begünstigen, der setzt auf ausgeklügelte Belohnungssysteme. Eine gute Arbeit, die von einem ganzen Team erbracht wurde, sollte auch im Team belohnt werden. Für die Belohnung von Einzelleistungen eignen sich Systeme, die mit genau definierten Vorgaben arbeiten. Sie könnten praktischerweise mit dem innerbetrieblichen Qualitätsmanagement gekoppelt werden. Das ist einfach möglich, indem für die volle Qualität eine Maximalsumme für einen bestimmten Zeitraum festgelegt wird. Leistet sich ein Mitarbeiter Pannen, wird davon ein Abzug vorgenommen. Dafür sollte jedoch im Vorfeld eine Staffelung mit Kriterien erarbeitet werden, welche Art von Panne zu welchem konkreten Abzug führt.
Derartige Belohnungssysteme schaffen eine positive Motivation über einen Anreiz, während ein autoritärer Führungsstil Druck erzeugt. Die Physik sagt eindeutig, dass jeder Druck einen Gegendruck bewirkt. Dieser Gegendruck bindet Kraft und Zeit. Das reduziert die Effizienz der Einzelmitarbeiter und der Teams und ist noch dazu ein Faktor, der die Entstehung eines Burnout Syndroms fördert. Ein Burnout sorgt für eine Krankschreibung und zieht beim Arbeitgeber Zusatzkosten beispielsweise durch die Lohnfortzahlung und die ergänzend notwendige Beschaffung von Fachkräften zur Vertretung nach sich.
geschrieben von Detlev Lengsfeld Bildnachweis: © grafikplusfoto - Fotolia.com