Überblick
Weinbau in Indien können sich sehr viele Menschen immer noch nicht vorstellen. Für viele scheint es unvorstellbar, dass gerade in Indien mit der Weinproduktion begonnen worden sein soll. Es ist aber wirklich der Fall, Indien hat zwar nicht die allerbesten Bedingungen für den Anbau von Rebsorten, aber schon in der Urzeit wurde hier mit dem Anbau von Wein experimentiert.
Heute gibt es in Indien schon hochmoderne Weinbaubetriebe, die sich allerdings nur in dem einem großen Weinanbaugebiet von Indien, in der Nähe von Mumbai, etabliert haben. Die Reben werden bevorzugt immer noch als Tafeltrauben vermarktet, aber ein kleiner Teil geht schon in die Produktion von Wein. Der größte Anteil wird allerdings nicht zu herkömmlichem Wein verarbeitet, sondern zu sehr exklusivem Schaumwein.
Das Gebiet um Mumbai herum in Indien kann durchaus schon als gutes Weinanbaugebiet bezeichnet werden, es ist aber eher die Ausnahme. Hier wird der Anbau der Reben immer noch zur Vermarktung der Tafeltraube schlechthin betrieben, dennoch zeichnet sich eine Veränderung in diesem Weinanbaugebiet deutlich ab. Das eigentliche Herzstück des Weinanbaus in Indien ist, wie schon erwähnt, die Region östlich von Mumbai. Die genaue Bezeichnung lautet Deccan Plateau-Winery, aber auch das Gebiet um die Region Nashik ist als Anbaufläche für Wein zu empfehlen. Mit einer Rebanbaufläche von 60.000 Hektar kann diese Region durchaus als größtes Weinanbaugebiet ganz Indiens bezeichnet werden.
Die indischen Reben tragen sogar zweimal im Jahr, was sicher dem Klima zuzurechnen ist. Es gibt in Indien keine Winterperioden, deshalb werden momentan Versuche zur Ertragssteigerung gestartet. Die Experimente werden vor allem in hohen Weinlagen durchgeführt. In diesen Höhenlagen sollen Weingärten angelegt werden, um die natürlichen Ruhephasen der Reben zu gewährleisten und die Erträge zu steigern.
Die Weine
Die Weißweine, welche in Indien gekeltert werden, sind alle von einem ziemlich hohen Alkoholgehalt. Ein Weißwein wird kaum unter 12,5 Prozent zu finden sein, aber dafür sind die Weine alle sehr weich und vollmundig. Sie haben ein sehr kräftiges Aroma, weil die Winzer es vorziehen, die Trauben mit der Haut direkt im Fass auszubauen.
Im Weinanbaugebiet werden aber auch ausgezeichnete Champagner, Roseweine, Schaumweine und exzellente Rotweine gekeltert. Der Sula beispielsweise ist ein sehr gehaltvoller und vollmundiger Rotwein, der allerdings wieder einen hohen Alkoholgehalt von 13,5 Prozent aufweist. Er hat Aromen der vollen reifen Frucht, die eine kleine Nuance vom Holz der Buche vorweisen. Ein sehr interessanter und wohlschmeckender Wein.
Die Landschaft
Indien, landschaftlich betrachtet, ist sehr unterschiedlich. Es finden sich hier Sandstrände, die kilometerweit sind, aber auch die riesigen Gipfel des Himalaja-Gebirges. Es gibt hier tiefe Mangrovenwälder und Kokosnussplantagen in den Küstenregionen. Indien erleben heißt ebenfalls, die Kulturvielfalt und die landwirtschaftlichen Besonderheiten des Landes, erkunden zu können.
Die Landschaft im Weinanbaugebiet Indien ist der Landschaft in Kalifornien ziemlich ähnlich. Die Region um den heiligen Fluss, nördlich von Nashik, wird auch als das Napa Valley von Indien bezeichnet und dies nicht ganz zu unrecht. Eine Weinreise in diese Region wird sich ganz sicher für die Indienbesucher lohnen. Die Reisen werden als 15-tägige Rundreisen in alle Weinregionen des Landes angeboten, hier kann genauso das Nashik besucht werden, oder aber auch das Weingut Pune. Diese Destination ist besonders empfehlenswert, da hier die Champagnerherstellungsbetriebe besichtigt werden können. Das Weingut bietet gleichfalls Übernachtungen und Weinproben an. Eine weitere Empfehlung für Indien wäre ganz sicher ein Besuch der Nandi-Wasserfälle in der Nähe des Weingutes Grover-Wines.