Geldanlage Tipps
- Eigenschaften einer Geldanlage
- Die beste Geldanlage mit höchster Sicherheit ohne Systemcrash
- Die beste Geldanlage mit höchster Sicherheit mit Systemcrash
- Die beste Geldanlage in Bezug auf höchstmögliche Rendite
- Die beste Geldanlage in Bezug auf die schnellste Verfügbarkeit
- Die beste Geldanlage in Bezug auf Inflation
- Die beste Geldanlage als Strategie
Eigenschaften einer Geldanlage
Ist es eine höchstmögliche Rendite, geht es um tägliche Verfügbarkeit oder kann es auch eine mehrjährige Kapitalbindung sein. Geht es um die höchstmögliche Sicherheit und was bedeutet Sicherheit? Also höchste Sicherheit, wenn das wirtschaftliche und politische System ungefähr so weiter läuft wie in den nächsten Jahrzehnten oder geht es um die höchstmögliche Sicherheit bei einem Systemcrash (Staat, Banken, Versicherungen).
Aus den Fragen ist schon zu erkennen, dass es eine Kombination aller wünschenswerten Eigenschaften nicht gibt.
Die beste Geldanlage mit höchster Sicherheit ohne Systemcrash
Unter der Voraussetzung, dass wir keinen Systemcrash bekommen (Bankenpleiten, Staatspleiten, Währungsreform, etc.) bieten Anleihen in Euro von Emittenten mit höchster Bonität die größte Sicherheit. Dies sind z.B. Staatsanleihen von Deutschland, die börsentäglich gehandelt werden können. Dazu zählen auch Bundeschatzbriefe mit fester Laufzeit, die nicht an der Börse gehandelt werden können. Auch Einlagen bei bonitätsstarken Banken, die dem Einlagensicherungsfonds angehören, gehören dazu. Zu Einlagen zählen z.B. Tagesgeld, Festgeld und auch Sparbücher dazu. Naturgemäß gibt es hier die niedrigsten Zinsen, bzw. Renditen, da wegen der hohen Sicherheit nur niedrige Zinsen gezahlt werden müssen, um diese Produkte platzieren zu können.
Die beste Geldanlage mit höchster Sicherheit mit Systemcrash
Wenn wir jedoch einen Systemcrash im Euroland bekommen, hat dies bei größeren Ländern zwangsläufig auch einen Einfluss auf Deutschland und die oben genannten sicheren Geldanlagen. Ein Bankencrash, z.B. ausgelöst aus der Schieflage einer großen Bank bedroht immer auch andere Banken. In solch einem Fall reicht der Einlagensicherungsfonds der Banken nicht aus, erst recht nicht, wenn der EU-Beschluss in Bezug auf einen gemeinsamen europäischen Einlagensicherungsfonds wirksam ist. Im letzten Jahr konnten wir dann in Zypern sehen, dass Geld in solchen Formen nicht sicher ist.
Auch im Falle einer Staatspleite (bzw. zu großen Überschuldung) wird bereits vom Internationale Währungsfonds (IWF) und von der deutschen Bundesbank von einer Beteiligung der Bürger durch Zwangsabgaben gesprochen bzw. dies empfohlen. In solch einem Fall wären dann auch die oben genannten Staatsanleihen betroffen. Theoretisch können von solchen Zwangsabgaben mit so schönen Namen wie „einmaliger Vermögenssteuer“ oder ähnlich umschreibenden Namen alle Vermögenswerte betroffen sein, von denen der Staat weiß. Eine Sicherheit vor einer solchen Abgabe wäre dann z.B. Gold oder Silber im heimischen Tresor.
Das all dies nicht den ausschweifenden Befürchtungen von Berufspessimisten entspringt, ist ganz einfach an der Geschichte von Währungen und Staaten nachzulesen.
Die beste Geldanlage in Bezug auf höchstmögliche Rendite
Die höchstmögliche Rendite ist stets mit einem erhöhten Risiko verbunden. Denn niemand würde ein Investitionsangebot machen, dass sehr sicher ist und eine hohe Rendite bietet, denn bei einer hohen Sicherheit sind die Investoren mit einer niedrigen Rendite zufrieden zu stellen. Jetzt gibt es bei den Geldanlagen mit höheren Renditeaussichten zwei grundsätzlich unterschiedliche Formen. Die eine Form sind reine Wetten auf den künftigen Kurs zu einem bestimmten Zeitpunkt von z.B. Währungen, Aktien oder Indizes (wie z.B. den DAX) und können börsentäglich gehandelt werden. Die andere Form sind unternehmerische Beteiligungen, dass heißt, ein Investor stellt einem Unternehmer oder einem Emissionshaus Geld für bestimmte unternehmerische Investitionen zur Verfügung. Dies sind regelmäßige Investitionen, die eine Bank nicht mit Krediten finanziert, weil ihr das Risiko für das Kreditgeschäft zu groß ist. Hier gibt es keine pauschalen Empfehlungen. Es können wirklich gute Ideen und Vorhaben dabei sein, bei denen das Risiko tatsächlich überschaubar ist oder auch reine Luftschlösser, bei denen das Risiko-/Chanceverhältnis nicht stimmt. Der wichtigste Ratschlag ist hier, nur dort zu investieren, wo ich als Investor das Geschäftsmodell komplett verstehe und nachvollziehen kann.
Die beste Geldanlage in Bezug auf die schnellste Verfügbarkeit
Für die schnellste Verfügbarkeit gibt es auch 2 Kategorien. Die erste Kategorie sind jederzeit kündbare Bankeinlagen wie ein Tagesgeldkonto. Hier ist gewährleistet, dass ich jederzeit, in voller Höhe und ohne Verlust an meine Geldanlage komme, sofern es eben kein Systemcrash bzw. Bankencrash gibt. Die zweite Kategorie sind alle börsengehandelten Papiere über Aktien, Anleihen und Derivate, die ich börsentäglich kaufen und verkaufen kann. Wenn die Märkte jedoch einbrechen, kann ich meine Geldanlage zwar verkaufen, erhalte ab er nicht den ursprünglichen Wert, so dass es sinnvoll ist, die Geldanlage dort zu belassen und auf eine Erholung der Märkte zu warten. Dies kann in historischer Betrachtung ganz schnell gehen oder auch viele Jahre dauern.
Die beste Geldanlage in Bezug auf Inflation
Inflationsängste sind in Deutschland tief verwurzelt und in der jüngeren Historie der letzten gut 100 Jahre begründet. In der Vergangenheit haben Vermögenswerte die Inflation gut überstanden, die auf Sachwerte begründet sind. Dazu gehören Edelmetalle wie Gold oder Silber, Immobilien und landwirtschaftliche Nutzfläche wie Acker oder Wald und auch Aktien von soliden Unternehmen, die Dinge herstellen, die Menschen tatsächlich benötigen (Nahrungsmittel, Maschinenbau, Energie, etc.).
Bei einer flächendeckenden Wirtschaftskrise werden solche Vermögenswerte mit Sicherheit auch deutlich an Wert verlieren, werden jedoch nach einiger Zeit auch wieder in ihren tatsächlichen Wert hineinwachsen.
Die beste Geldanlage als Strategie
Aus all dem folgt, dass die beste Geldanlage in der Regel eine Mischung aus den oben genannten Kapitalanlagen ist. Wenn ein Kapitalanleger mit dem größten Teil seines Geldes liquide bleiben möchte, weil das seiner jetzigen Lebenssituation entspricht, muss er eben die entsprechenden Nachteile in Kauf nehmen. Ist der Bedarf an jederzeitiger Verfügbarkeit nicht so groß, können auch mehr Sachwerte in das Portfolio aufgenommen werden. Bin ich als Investor der Meinung, dass wir in absehbarer Zeit keinen Systemcrash bekommen, kann ich bei großem Sicherheitsbedürfnis in Staatsanleihen und Bankeinlagen mit höchster Bonität investieren. Bin ich der persönlichen Meinung, dass die Gefahr eines Systemcrashs sehr hoch ist, wird sicher mein Anteil an Gold und Silber entsprechend hoch sein.
Das Fazit dabei ist, jeder muss sich mit seiner eigenen Lebenssituation und seinen eigenen Überzeugung auseinander setzen und dann die entsprechenden grundsätzlichen Entscheidungen treffen. Erst dann macht es wirklich Sinn, sich mit Experten zusammen zu setzen oder sich mit den einzelnen Anlagen näher zu beschäftigen, denn die Zukunft kann in den heutigen Zeiten in Bezug auf den Kalitalmarkt niemand voraussagen.
Der Verfasser (Andreas Kaus) dieses Artikels ist seit über 20 Jahren im Kapitalanlage- und Investmentgeschäft tätig und berät Family Offices und Vermögensverwalter zu internationalen Investment-Opportunities. Kontakt: andreas (@) kaus.me