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„Mein_Werk“ – Menschen mit psychischen Krankheiten im Alltag helfen

Aktion Mensch: Ehrenamtliche Arbeit mit psychisch kranken Menschen

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In Wollfenbüttel und Schöningen wird durch die Aktion Mensch psychisch kranken Menschen ein neuer Lebensinhalt gebotenEin neues Projekt der Freiwilligenagentur Jugend-Soziales-Sport e.V. “Mein_Werk” möchte Menschen mit psychischen Krankheiten über ein Ehrenamt zu mehr Selbstbewusstsein und geregelter Alltagsstruktur verhelfen. Es wird in Wolfenbüttel und Schöningen durchgeführt und gefördert von der “Aktion Mensch“. Die Vermittlung von Menschen in Ehrenämter ist eine Aufgabe von Freiwilligenagenturen. In den letzten Jahren lässt sich ein Trend verfolgen, dass sich immer mehr Interessenten mit psychischen Krankheiten melden, die freiwillige Tätigkeiten ausführen möchten. Bisherige Erfahrungen haben gezeigt, dass Vermittlungen mit den bestehenden Kapazitäten der Freiwilligenagenturen selten nachhaltig sind. Ehrenamtliche haben ihre Aufgaben schnell wieder beendet, da eine intensive Betreuung, die für die Durchführung von ehrenamtlicher Tätigkeit notwendig sind, durch fehlende Kapazitäten im laufenden Tätigkeitsbereich nicht zur Verfügung gestellt werden können.


Das Projekt „Mein-Werk“ wird von der Aktion Mensch gefördert, damit auch die personellen Voraussetzungen für die intensivere Betreuung der Freiwilligen mit psychischen Krankheiten geschaffen werden können. Die Arbeit findet auch in enger Zusammenarbeit mit fachlichen Beratungsstellen statt. In Wolfenbüttel wurde dafür die AWO-Arche gewonnen. In Schöningen unterstützt die AWO-Einrichtung „Haus am Elm - Wohnen für Menschen mit seelischen Behinderungen“ das Projekt.

Ziel des Projektes „Mein_Werk“ ist es, psychisch kranken Menschen Möglichkeiten zu eröffnen, selbst ehrenamtlich tätig zu werden. Die Freiwilligenagentur Jugend-Soziales-Sport e.V., die vor allem in Wolfenbüttel und Braunschweig tätig ist, möchte darum ein Netzwerk aufbauen und zusätzliche Angebote aufbauen, die nicht nur den Einstieg, sondern insbesondere eine längere Durchführung der freiwilligen Tätigkeiten gewährleisten. Hürden zum Engagement werden durch den Aufbau von individuellen, bedarfsgerechten Angeboten und den Einsatz von vorab geschultem haupt– und ehrenamtlichem Personal abgebaut.

Menschen mit Erkrankungen werden durch ehrenamtlichen Einsatz integriert

Netzwerkpartner können alle Einrichtungen und Vereine, die z.B. in den Themenfeldern Sport, Umwelt, Soziales, Bildung oder Kultur aktiv sind, die Freiwillige einsetzen und sich auf Menschen mit psychischen Erkrankungen einlassen.

Die Einsatzbereiche für die Freiwilligen werden sorgfältig aufgebaut und durchgeführt. Menschen mit psychischen Krankheiten werden bei der Entwicklung, der Umsetzung und dem Ausleben von Ehrenämtern unterstützt. Der Name “Mein_Werk” soll Menschen mit psychischen Erkrankungen das Gefühl vermitteln, sie erschaffen ein eigenständiges Werk. Sagen zu können: „Das ist MEIN WERK, das habe ich geschafft“ soll das Vertrauen in die eigenen Stärken und Fähigkeiten symbolisieren.

Die „Werke“ können viele Interessenbereiche umfassen: Kunst, Kultur, Natur und Sport. Das Symbol des stilisierten Steuerrades im Projekt-Logo vermittelt, dass die Richtung selbstbestimmt wird und ein Halt gegeben wird. Auf dem Logo sieht man wie Menschen und ihre „Werke“ ineinandergreifen.

Das Ziel ist es in den kommenden drei Jahren 60 Menschen mit psychischen Erkrankungen nachhaltig in ein Ehrenamt zu bringen. Die Freiwilligenagentur möchte erste Impulse liefern und Hilfestellungen geben. Das Engagement soll nicht schnell wieder verpuffen, sondern konstant durchgeführt werden. So lassen sich Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein langfristig aufbauen und positive Auswirkungen auf die Erkrankung haben.

Bereits in der Vorbereitungsphase konnte die Freiwilligenagentur Ehrenamtliche gewinnen, die sich für das Projekt einsetzen möchten. Iris Rode organisiert Treffen für ehemalige Patienten der AWO-Tagesklinik. Dazu läuft auch bereits ein Sport- und Kulturangebot im Bürgerzentrum „C83“ in Wolfenbüttel. Hier werden unter anderem ein Zumba-Kurs sowie gemeinsame Spiel- und Bastelaktionen angeboten. Christina Frank baut für das Projekt eine Selbsthilfegruppe für Homo- und Transsexuelle auf.

Das Projekt „Mein_Werk“ wurde Ende Februar in Wolfenbüttel im Projektbüro der Freiwilligenagentur vorgestellt und offiziell eröffnet. Der Vorsitzende der Freiwilligenagentur, Falk Hensel, begrüßte zusammen mit Agenturleiterin Astrid Hunke-Eggeling und Projektleiter Michael Fehst, rund 50 Gäste, darunter neben interessierten Bürgern aus Wolfenbüttel auch Multiplikatoren aus Presse und Politik sowie Facheinrichtungen. Astrid Hunke-Eggeling sieht „Mein_Werk“ als einen wichtigen Baustein zum Thema Inklusion. Sie wünscht sich ein „Umdenken in den Köpfen, das wir gemeinsam gestalten müssen.“

Im April soll das Projekt „Mein_Werk“ auch seine Arbeit in Schöningen vorstellen. Dort wird in Zusammenarbeit u.a. mit der Stadt Schöningen und mit dem “Sozialpsychiatrischen Wohnheim Haus am Elm“, dass unter der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt ist, eine Eröffnung geplant.

Ansprechpartner des Projektes sind Michael Fehst und Ilias Tsitsipas Andres. Wer sich an den Angeboten beteiligen möchte, kann sich in Wolfenbüttel bei der Freiwilligenagentur Jugend-Soziales-Sport e. V. in der Harzstraße 23, 38300 Wolfenbüttel, Telefon: melden.

Mehr Informationen zu Kursen und Aktionen werden in den nächsten Wochen auf der Internetseite der Freiwilligenagentur präsentiert: www.freiwillig-engagiert.de.

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