1953 erschien in Melbourne sein erster Roman "Voices in the storm". Ihm folgten seit seiner Übersiedlung in die DDR 1957 mehr als 30 Bücher. Deren Mehrzahl hat Kaufmann, der noch immer die australische Staatsbürgerschaft besitzt, in englischer Sprache geschrieben, anschließend selbst übersetzt oder übersetzen lassen. Sein bewegtes Leben als jüdischer Emigrant, seine Reisen als Seemann, sein Leben in Australien und die Ereignisse im faschistischen Deutschland thematisierte der Autor in vielen seiner Romane, Erzählungen in der Tradition der amerikanischen Short Story und Reportagen. So lässt er in seinem 1957 erschienenen, autobiografisch geprägten Roman "Wohin der Mensch gehört" sowohl seine jüdische Kindheit in Nazideutschland, die Diskriminierung, die Schrecken der Reichspogromnacht 1938 als auch die abenteuerliche Flucht über Holland und England nach Australien Revue passieren: Der Junge Stefan lässt in Deutschland den Arbe itersohn Georg zurück, dessen Vater ihm das Versteck auf einem holländischen Flussschiff besorgt hatte. In Australien findet Stefan weitere Freunde, die ihm bei seinem schweren Anfang helfen und schließlich Ruth, seine große Liebe. Auch nach mehr als 50 Jahren bietet "Wohin der Mensch gehört" noch immer viel Spannung und großes Lesevergnügen.
Zur aktuellen E-Book-Edition gehören auch die beiden Kinderbücher aus den 1970er Jahren "Entführung in Manhattan" und "Das verschwundene Hotel". Der 11-jährige Leon, Sohn einer kranken Reinemachefrau, wird von New Yorker Straßenjungen entführt und schwebt in großer Lebensgefahr, als die Polizei nach ihm und den Entführern sucht. Wie aber soll die arme, alleinstehende Frau 1000 Dollar Lösegeld auftreiben? Spannend und überzeugend schildert Kaufmann die Solidarität des Hotelpersonals und die Einsatzbereitschaft der Klassenkameraden, aber auch den Ehrgeiz des leitenden Kriminalisten und die Sensationslust der Medien. Auch im "Verschwundenen Hotel" begegnet der Leser erneut Leon und seiner Mutter, jetzt bei ihrer schier aussichtslosen Suche nach Arbeit. Beide Bücher, zu einem E-Book zusammengefasst, machen ihren jugendlichen Lesern Hoffnung - vor allem durch ihr überzeugendes Plädoyer für Freundschaft und Solidarität.
Die vor knapp 20 Jahren von Gisela und Sören Pekrul gegründete EDITION digital hat sich seit 2011 verstärkt dem E-Book verschrieben. Wie Verlagschefin Gisela Pekrul erläuterte, bestehe der Vorteil der E-Books vor allem darin, dass man immer ausreichend Lektüre bei sich habe, die Schrift vergrößern und sich mit manchen Geräten die Bücher sogar vorlesen lassen könne. Außerdem seien digitale Bücher oft preiswerter als gedruckte. Als sein erstes digitales Erzeugnis hatte der Verlag 1994 die CD-ROM "Mecklenburg-Vorpommern digital" herausgebracht. Als erstes tatsächliches E-Book legte EDITION digital zur Leipziger Buchmesse 2011 "Schloss Karnitten" von Manfred Kubowsky vor. Insgesamt umfasst das E-Book-Programm 390 Titel (Stand Ende 2013) von 72 DDR-Autoren, wie Wolfgang Held, C. U. Wiesner, Wolfgang Schreyer und Erik Neutsch sowie den Sience-Fiction-Autoren Carlos Rasch und Karsten Kruschel. Nachzulesen ist das Gesamtprogramm unter www.ddrautoren.de. Jährlich erscheinen rund 200 E-Books neu, als Nächstes drei Bücher von Peter Löw aus Mittweida.