Das Vorhaben des DVL war ursprünglich nur auf 40 Betriebe ausgerichtet. Doch durch das große Interesse der Betriebsinhaber wurden es schließlich doppelt so viele. „Mit verantwortlich für die positive Resonanz waren sicherlich auch die Vorarbeiten des Naturschutzrings, der mit seinem „Aukruger Weg“ seit Jahren in der Region zeigt, wie Landwirtschaft und Naturschutz in Landschaftspflegeverbänden erfolgreich kooperieren. Das große Interesse der Landwirte, etwas über Naturschutzmöglichkeiten auf dem eigenen Hof zu erfahren, hat uns dennoch überrascht“, so Uwe Dierking, Koordinator des DVL Schleswig-Holstein.
Der DVL hat in den letzten Monaten nicht nur den „Naturschutzwert“ der beteiligten Betriebe ermittelt. Es wurde auch gemeinsam mit den Landwirten überlegt, welche Maßnahmen möglich sind, um die Lebensbedingungen für wild lebende Tiere und Pflanzen auf den Höfen noch zu verbessern. Seit dem Projektstart im März konnten so bereits 21 Maßnahmen durch den Naturschutzring Aukrug umgesetzt werden, darunter die Anlage von Gewässern, Knicks, Streuobstwiesen und Blühstreifen sowie die Extensivierung von Dauergrünland. Weitere Maßnahmen werden im nächsten Jahr folgen.
Noch mehr Betriebe hätten gerne freiwillig Maßnahmen umgesetzt, sahen sich aufgrund der ökonomischen Zwänge hierzu jedoch nicht in der Lage. „Insbesondere die anhaltend steigenden Pachtpreise lassen vielen Betrieben wenig Spielraum“ so Carstens, der selber von einem Hof in der Region stammt und daher ein offenes Ohr für die Belange der Landwirte hat.
Der DVL möchte das Bewertungsverfahren aufgrund der positiven Projektergebnisse in Zukunft gerne auch außerhalb des Naturparks Aukrug im Rahmen freiwilliger Naturschutzberatungen einsetzen. Der Bedarf für solch eine Beratung ist aus zweierlei Hinsicht gegeben. Zum einen sind den Landwirten die Fördermöglichkeiten für Naturschutzmaßnahmen und deren ökologischer Nutzen häufig nur in Teilen bekannt. Zum anderen herrscht Unsicherheit bei den Betrieben, wie sie in der kommenden Agrarförderperiode mit den neuen Naturschutz- und Umweltauflagen sowie auch Agrarumweltprogrammen umgehen sollen.
Das Pilotprojekt im Naturpark Aukrug wurde vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MELUR) des Landes Schleswig-Holstein gefördert.