Hapag-Lloyd-Quartalszahlen
Hat der Senat keine Strategie zur Zukunft von Hapag-Lloyd und zur Wahrung der Hamburger Interessen? Zumindest ist keine Linie erkennbar. Geradezu fahrlässig war es, dass der Senat Ende September der vorzeitigen Auflösung des Albert-Ballin-Konsortiums zugestimmt hat, ohne dass eine Nachfolgeabmachung steht.
Der Erste Bürgermeister muss nun dringend erklären, wie es mit Hapag-Lloyd weitergehen soll und wie Hamburg sein Geld aus der Hapag-Lloyd-Beteiligung zurückbekommen soll. Bisher hat diese Beteiligung nur Geld gekostet, aber keinerlei Nutzen gebracht.“
Am 29.02.2012 hatte Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz in seiner Regierungserklärung zum Hapag-Lloyd-Deal erklärt: „Die geplanten Kapitalmaßnahmen kosten viel Geld: 420 Millionen Euro. Die HGV wird dafür temporär Kredite aufnehmen müssen, aber es ist nur eine Bilanzverlängerung; den Schulden steht ein Vermögenswert in gleicher Höhe gegenüber. Wir können das verantworten, weil das Engagement zeitlich befristet angelegt und aus heutiger Sicht zu erwarten ist, dass die zusätzlichen Finanzierungskosten der HGV ab 2013 durch entsprechende Einnahmen aus Dividenden ausgeglichen werden können“.
Nachdem die versprochenen Dividenden bisher ausgeblieben sind, hat der Senat noch am 1. November dieses Jahres auf eine Schriftliche Kleine Anfrage (Drs. 20/9726) des Abgeordneten Tjarks geantwortet, dass nach den aktuellen Planungen der HGV für das Jahr 2014 mit Ausschüttungen in Höhe von 20 Millionen Euro gerechnet werde. Aufgrund des schlechten Jahresstarts von Hapag-Lloyd ist nicht mehr damit zu rechnen, dass Hapag-Lloyd in diesem Jahr noch aus den roten Zahlen herausfahren wird.
Die Beteiligung der HGV an der HLAG hat seit 2009 insgesamt kalkulatorische Finanzierungskosten in Höhe von rund 158 Millionen Euro verursacht (Drs. 20/9726).