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SCHUTZSTATION WATTENMEER

Nationalpark Wattenmeer: Nachwuchs bei den Lachseeschwalben

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Nachwuchs bei den LachseeschwalbenIn der einzigen Lachseeschwalben-Kolonie ganz Mitteleuropas gibt es trotz schlechten Wetters und Verlusten durch Beutegreifer erfreulicherweise Nachwuchs zu vermelden. 31 Paare dieser seltenen Vögel brüten in diesem Jahr im Vorland des Neufelder Koogs in Dithmarschen. „Zur Zeit werden etwa 20 Jungvögel eifrig von ihren Eltern gefüttert. Wir hoffen, dass viele der Küken in den nächsten Tagen auch flügge werden“, berichtet Diplom-Biologe Klaus Günther von der Schutzstation Wattenmeer in Husum.


„Die Brut verlief anfangs sehr erfolgreich und es schlüpften viele Küken“, erläutert Ornithologe Günther. Die sehr kalte und nasse Witterung im Juni sowie Beutegreifer, vor allem Marder, hätten dann aber zu großen Verlusten geführt. Noch schlechter erging es den benachbarten Flussseeschwalben. Beutegreifer hatten hier mindestens 100 erwachsene Seeschwalben getötet und sehr viele Gelege und Küken gefressen. „Zum Glück blieben in diesem Jahr aber hohe Fluten aus, die in anderen Jahren auch schon zum Totalverlust aller Eier und Jungvögel führten“, fügt der Biologe hinzu. Bis Ende Juli bleiben die Lachseeschwalben noch in der Kolonie. Danach fliegen die Altvögel zusammen mit den Jungtieren ins niederländische Wattenmeer und von dort Ende August im Familienverband nach Westafrika.

Drei junge Naturwissenschaftler betreuen derzeit im Rahmen des „Artenhilfsprojektes Lachseeschwalben“ die Kolonie. Sie sollen möglichst viel über Brutbiologie, Nahrungswahl und Bruterfolg der Seeschwalben erforschen. Koordiniert wird das Vorhaben vom Bündnis Naturschutz in Dithmarschen in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Freilandökologie und Naturschutzplanung, der Schutzstation Wattenmeer und dem Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz.

Sieben Lachseeschwalbenpaare weniger als im letzten Jahr konnten die jungen Forscher in der diesjährigen Brutsaison im Neufelder Koog beobachten. Trotzdem besteht die Hoffnung, dass sich durch den etwas besseren Fortpflanzungserfolg in den letzten beiden Jahren der Bestand wieder erholen wird. Dieses wäre ein Erfolg für das vom schleswig-holsteinischen Umweltministerium finanzierte Artenhilfsprojekt und nötig, um das Aussterben dieser besonders beeindruckenden Vogelart in Nordwesteuropa zu verhindern.

Spektakuläres Naturschauspiel

200 000 Brandgänse in der Mauser

Am 07. August 2002 veröffentlicht.

Ein spektakuläres Schauspiel können Naturfreunde im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer verfolgen. Vor der Küste Dithmarschens sind nahezu sämtliche Brandgänse Europas zusammengekommen, um die Federn ihrer Flügel zu erneuern. Die 200 000 Tiere können während der Erneuerung der Flügelfedern nicht fliegen und sind daher besonders scheu und störungsempfindlich.

Das Wattenmeer vor Schleswig-Holstein ist das traditionelle Mausergebiet der Brandgänse. Die Tiere kommen aus Skandinavien, dem baltischen Raum, Großbritannien, Frankreich, den Beneluxländern und Deutschland. Etwa 90 Prozent des europäischen Gesamtbestandes halte sich zwischen Juli und September im Nationalpark auf, sagte ein Sprecher des Nationalparkamtes am Mittwoch.

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