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Berufsunfähigkeitsversicherung Test: Finanztest kritisiert

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In dieser Woche ist die neue Ausgabe des Magazins Finanztest mit einem aktuellen Test zur Berufsunfähigkeitsversicherung erschienen. Von den 75 getesteten Tarifen erhielten 58 das Qualitätsurteil „Sehr gut“. Ein erfreuliches Ergebnis, sollte man denken. Doch an der Vorgehensweise der Tester wird Kritik geübt.


Drei von vier Berufsunfähigkeitsversicherungen sind sehr gut

Das zur Verbraucherorganisation Stiftung Warentest zugehörige Magazin Finanztest hat in dieser Woche eine Vielzahl von Angeboten zur Berufsunfähigkeitsversicherung mit sehr gut bewertet. Die besten Tarife können Verbraucher demnach bei der AachenMünchener, Hannoverschen, VHV und Europa abschließen. Doch es regt sich Kritik hinsichtlich der Bewertungsmethoden von Finanztest. Der Versicherungsmakler Matthias Helberg bemängelt in seinem Blog, dass das Testkriterium Versicherungsbedingungen mit 70 Prozent einen großen Teil des Gesamtergebnisses ausmacht. Allerdings haben sich die Tester nur „9 ½ Bedingungsmerkmale“ näher angeschaut. Auf diese Weise erfüllt der Maßstab von Finanztest nicht einmal die Mindestanforderungen des Bundes der Versicherten (BdV) für eine Berufsunfähigkeitsversicherung.

Kritik an den Finanztest-Testmethoden

Der Experte kritisiert unter anderem die in den Versicherungsbedingungen festgehaltene Nachversicherungsgarantie. Finanztest hat dieses Kriterium, mit dem die Versicherungssumme angepasst werden kann, zwar überprüft. Doch die Tester sollen Einschränkungen ignoriert haben. So ist die Nachversicherungsgarantie bei der AachenMünchener an eine Obergrenze geknüpft. Die Versicherten können zwar ihre BU-Rente anpassen, jedoch nur bis maximal 24.000 Euro im Jahr. Auch andere Anbieter schränken ihre Garantie ein, haben jedoch im Berufsunfähigkeitsversicherung Test gute und sehr gute Ergebnisse erzielt.

Kritik an vereinbarter Laufzeit der Berufsunfähigkeitsversicherung

Ebenfalls kritisch muss die Entscheidung bewertet werden, dass bei zwei der drei Modellkunden eine BU-Rente vereinbart wurde, die nur bis zum 60. Lebensjahr gezahlt wird, „damit die hohen Kosten nicht viele Menschen mit etwas riskanteren Berufen völlig abschrecken“ (Finanztest S. 66 Ausgabe 07/2013). Besser ist es allerdings, eine Auszahlung bis zum Rentenbeginn zu vereinbaren. Laut finanzen.de weist Finanztest unter anderem in der Ausgabe 7/2011 sogar selbst darauf hin: „Die gesetzliche Altersrente bekommen ab 1964 Geborene […] erst ab 67 Jahren in voller Höhe. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die das Einkommen bei vorzeitigem Ausstieg aus gesundheitlichen Gründen ersetzen soll, sollte deshalb so lange laufen.“ Es ist daher schwer nachvollziehbar, warum sich die Tester gegen ihren eigenen Rat entschieden haben und so Berufsunfähigkeitsversicherungen empfehlen, die nicht bis zum Rentenbeginn zahlen.

Berufsunfähigkeitsversicherung Test kritisch betrachten

Die Kritik am Test macht den Verbrauchern eins deutlich: Zwar können die Testsieger-Angebote einen guten Hinweis darauf geben, welche Berufsunfähigkeitsversicherungen sich gut eignen. Doch um sicherzugehen, dass der jeweilige Tarif keine fragwürdigen Versicherungsbedingungen enthält, sollte die Hilfe es Fachmannes in Anspruch genommen werden. Bei einen gemeinsamen Gespräch können nicht nur Fragen geklärt, sondern auch Bedingungen geprüft werden.

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