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Pflegekammer für Hamburg - Schmitt: „Pflegekräfte brauchen starke Stimme“

Hamburg: Fachkräftemangel in der Pflege

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Die Grünen fordern den Senat auf, die Einrichtung einer Pflegekammer in Hamburg voranzubringen. Der Antrag dazu wird heute in der Bürgerschaft debattiert. Andere Bundesländer sind bereits weiter und haben Kammern auf den Weg gebracht, welche die Pflegeberufe organisieren und die Interessen der Fachkräfte mit einer Stimme vertreten. Heidrun Schmitt, Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion für Pflegepolitik und Gesundheit, erklärt hierzu: „Wir wollen, dass der Senat zusammen mit Verbänden und Interessenvertretungen in der Pflege die Einrichtung einer Pflegekammer für Hamburg prüft. Mittels einer repräsentativen Umfrage wie in anderen Bundesländern sollen sich dabei die betroffenen Fachkräfte selbst für oder gegen eine Kammer äußern können.


Wir steuern auf einen Fachkräftemangel zu. Deshalb ist eine Stärkung des Pflegeberufes notwendig. Eine Pflegekammer könnten - analog etwa zur Ärztekammer – die beruflichen Angelegenheiten der Fachkräfte selbst mitgestalten und mit einer starken Stimme für die Pflege gerade auch gegenüber der Politik sprechen.“

Hintergrund

Hamburgs Nachbarn beschreiten bereits den Weg in Richtung einer eigenständigen Interessenvertretung der Pflegekräfte. So hat Schleswig-Holstein bereits die Einrichtung einer Pflegekammer angekündigt und auch Niedersachsen, Bayern und Rheinland-Pfalz haben entsprechende Umfragen durchgeführt und die nächsten Schritte eingeleitet.

Pflegekräfte sind die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen. Die pflegerische Versorgung ist ein eigenständiger und selbstverantwortlicher Bereich in der Gesundheitsversorgung. Dennoch sind Pflegeberufe weder in ihrer Selbstverwaltung gleichberechtigt mit akademischen Heilberufen noch im gleichen Maße in die gesundheits- und sozialpolitischen Entscheidungen eingebunden. Um diese Probleme zu beheben, ist die Einführung von Pflegekammern analog zu anderen Kammerberufen im Gespräch. Die Bildung einer Pflegekammer als Instrument der Selbstverwaltung kann das Gewicht der Pflege in Öffentlichkeit und Politik erhöhen, die Pflege direkt in Entscheidungsprozesse einbeziehen und ihr Selbstverständnis stärken sowie die Qualität der Pflege sichern. Eine gewerkschaftliche Organisation und Vertretung der Pflege gegenüber Arbeitgebern/-innen und im Rahmen der Tarifautonomie bliebe hiervon unberührt.

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