Wir steuern auf einen Fachkräftemangel zu. Deshalb ist eine Stärkung des Pflegeberufes notwendig. Eine Pflegekammer könnten - analog etwa zur Ärztekammer – die beruflichen Angelegenheiten der Fachkräfte selbst mitgestalten und mit einer starken Stimme für die Pflege gerade auch gegenüber der Politik sprechen.“
Hintergrund
Hamburgs Nachbarn beschreiten bereits den Weg in Richtung einer eigenständigen Interessenvertretung der Pflegekräfte. So hat Schleswig-Holstein bereits die Einrichtung einer Pflegekammer angekündigt und auch Niedersachsen, Bayern und Rheinland-Pfalz haben entsprechende Umfragen durchgeführt und die nächsten Schritte eingeleitet.
Pflegekräfte sind die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen. Die pflegerische Versorgung ist ein eigenständiger und selbstverantwortlicher Bereich in der Gesundheitsversorgung. Dennoch sind Pflegeberufe weder in ihrer Selbstverwaltung gleichberechtigt mit akademischen Heilberufen noch im gleichen Maße in die gesundheits- und sozialpolitischen Entscheidungen eingebunden. Um diese Probleme zu beheben, ist die Einführung von Pflegekammern analog zu anderen Kammerberufen im Gespräch. Die Bildung einer Pflegekammer als Instrument der Selbstverwaltung kann das Gewicht der Pflege in Öffentlichkeit und Politik erhöhen, die Pflege direkt in Entscheidungsprozesse einbeziehen und ihr Selbstverständnis stärken sowie die Qualität der Pflege sichern. Eine gewerkschaftliche Organisation und Vertretung der Pflege gegenüber Arbeitgebern/-innen und im Rahmen der Tarifautonomie bliebe hiervon unberührt.