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BUND fordert

„Fracking“ verbieten – Bergrecht reformieren!

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BUND fordert generelles Verbot von Fracking. Die geplante Regelung über das Landeswassergesetz reicht nicht aus. Landesregierung soll auch Initiativen für Reform des undemokratischen Bergrechtes unternehmen. Die von der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Ulrike Höfken angekündigte Regelung der Schiefergasförderung durch hydraulische Fraktionierung, sog. „Fracking“, über das Landeswassergesetz reicht dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz nicht aus. "Fracking ist eine Risikotechnologie, die wir nicht brauchen und auch nicht wollen", stellt der BUND Landesvorsitzende Harry Neumann fest. "Deshalb muss sie verboten werden, so wie bereits auch schon in Frankreich oder Bulgarien.“ Außerdem unterlaufe sie ein notwendiges Umdenken in unserem Ressourcen- und Konsumverhalten.


Beim Fracking wird Wasser mit Chemikalien vermischt und mit hohem Druck in das Schiefergestein gepresst. Dies berge hohe Risiken für Mensch und Umwelt: Grund- und Oberflächengewässer werden durch die eingesetzten Chemikalien belastet. Aus Wasserhähnen austretendes Fracking-Erdgas in den USA zeigt auf, dass unterirdische Verbindungen entstehen. Auch Mineralwasser aus tieferen Schichten ist besonders gefährdet. Durch den Druck sei zudem ein Zusammenhang zwischen Fracking und seismischen Ereignissen (Beben) möglich. Hinzu kämen Entsorgungsprobleme und ein zusätzlicher Flächenverbrauch. „Ein Verbot nur in Wasserschutzgebieten greift deshalb viel zu kurz und suggeriert, dass anderswo keine Probleme bestünden“, so Harry Neumann.

Die Gewinnung unkonventionellen Erdgases durch Fracking ist nach Ansicht des BUND nicht nur hochriskant, sondern auch klimapolitisch kontraproduktiv. Zwar seien Erdgas-Kraftwerke in der Energiewende hierzulande ein wichtiger Baustein, doch Fracking wirke verzögernd, wenn es um den raschen Umstieg auf Erneuerbare Energien gehe. „Fracking behindert die naturverträgliche Energiewende. Das zeigt sich gerade in den USA. Das klimaschädliche Verbrennen fossiler Rohstoffe zu geringen Preisen wird durch das Erschließen der unkonventionellen Lagerstätten verlängert. So wird der Umstieg auf eine klimafreundliche Energieversorgung verzögert", betont Harry Neumann.

Wirtschaftsfachleute schätzen, dass auch in Deutschland nur für 10 bis 15 Jahre Fracking angewandt werden könne, danach seien die Lagerstätten wahrscheinlich bereits wieder erschöpft. „Damit können wir unser Energieproblem gewiss nicht lösen. Dies geht nur mit ernsthaften Anstrengungen bei der Energieeinsparung und Effizienz und einem nachhaltigen, naturschonenden technologischen Umbau“, so Harry Neumann. Es sei unverantwortlich, für eine solch kurze „Blase“ Natur, Mensch und Umwelt derartigen Gefahren auszusetzen.

Die rheinland-pfälzischen Chemie-Konzerne fordert der BUND auf, derartige Pläne umgehend aufzugeben. Aktionäre sollten sich gut überlegen, ob sie hier ihr Geld anlegen und womöglich „verbrennen“ wollten. Große Energiekonzerne müssten in den USA (laut kürzlichem Bericht von „le monde diplomatique“) bereits erhebliche Verluste durch Fracking hinnehmen.

Der BUND fordert deshalb die Landes- und Bundesregierung zu einem klaren gesetzlichen Verbot des Frackings auf. Ferner sei es auch an der Zeit, in diesem Zusammenhang das überkommene und undemokratische deutsche Bergrecht grundlegend zu reformieren. BUND Landesvorsitzender Harry Neumann: „Es ist nicht länger hinnehmbar, dass in Deutschland bei der Ausbeutung von Bodenschätzen aus Profitinteressen Bürgerbeteiligung keine Rolle spielt, wertvolle Landschaften wie z. B. in der Eifel durch Basaltabbau zerstört wird, ja sogar Privatfirmen mit Unterstützung der Bergämter Grundstückseigentümer enteignen können. Hier erwarten wir von der Landesregierung zügige Initiativen für eine zeitgemäße Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie der Naturschutz- und Umweltverbände“.

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