Regierung verkündet Wildtierverbot in Zirkussen / VIER PFOTEN pocht auf Verbotsregelung in Deutschland
Das britische Verbot soll am 1. Dezember 2015 in Kraft treten und für alle Tierarten gelten, die nicht domestiziert sind. Vorangegangen waren jahrelange Bemühungen seitens VIER PFOTEN und anderer großer Tierschutzorganisationen sowie ein klares Votum des britischen Parlaments für ein Wildtierverbot. Die britische Regierung hatte bisher jedoch lediglich ein Kontrollsystem für Wildtierzirkusse eingeführt, das keinen nennenswerten Beitrag zum Tierschutz leistete. Erst das heute verkündete Verbot wird das Leiden vieler Tiere wirkungsvoll beenden.
„Es ist wissenschaftlich belegt, dass Elefanten, Tiger und andere Arten in Zirkussen nicht ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden können. Insbesondere Wildtiere leiden in Zirkussen unter extremen Bewegungsmangel, ständigen Ortswechseln und langen Transportzeiten. Wir gratulieren der britischen Regierung zu ihrem konsequenten Handeln und fordern das deutsche Bundesministerium auf, endlich eine vergleichbare Regelung auf den Weg zu bringen“, sagt Kampagnenleiterin Dr. Martina Stephany von VIER PFOTEN.
Nachdem vor einigen Wochen Slowenien ein Wildtierverbot verkündet hat, haben nun bereits 15 europäische Staaten, das Mitführen von Wildtieren eingeschränkt oder verboten. Großbritannien kommt neu hinzu. Damit gerät Deutschland mehr und mehr ins Hintertreffen. Obwohl die Mehrheit der Deutschen und viele Experten wie die Bundestierärztekammer ein Wildtierverbot unterstützen, bleibt das Bundesministerium seit Jahren untätig. Zwar wurde in das jüngst novellierte Tierschutzgesetz auf Druck der Bundesländer die Möglichkeit eines Verbots einzelner Tierarten aufgenommen, ein Vorschlag zur Umsetzung lässt jedoch weiter auf sich warten. Auch ist ein Verbot beispielsweise von sehr häufig in Zirkussen gehaltenen Großkatzen in Deutschland derzeit nicht geplant.