Zudem liegen die gesamten Schadenskosten durch die Nutzung der fossilen Brennstoffe im Wärmesektor um ein Vielfaches höher als die Kosten der Altbausanierung, die einen Teil dieser Schadenskosten vermeiden könnten. Auch das hat Prognos in seiner Berechnung völlig unzureichend berechnet. So geht Prognos bis 2050 von konstant bleibenden Schadenskosten von 70 Euro pro Tonne CO2 Emissionen aus. Es ist aber absurd anzunehmen, die Schadenskosten würden bei einer steigenden Welttemperatur konstant bleiben.
Interessant ist auch der Zeitpunkt der Veröffentlichung der Studie. Zur Zeit verhandeln die Ministerien über die so genannte „Streichliste“. Da der Energie- und Klimafonds auf Grund des niedrigen Emissionshandelspreises leer ist, werde viele Programme gestrichen werden müssen. Da passt doch eine Studie gut ins Konzept, die sagt, dass sich das mit der energetischen Gebäudesanierung sowieso nicht lohnt.
Es bleibt zu hoffen, dass sich die viele Hausbesitzer und Vermieter von der energetischen Sanierung ihres Gebäudebestands nicht abhalten lassen und die Gelder die zur Verfügung stehen auch abrufen. Andernfalls werden viele Hausbesitzer und Mieter, vor allem die mit knappem Geldbeutel, immer tiefer in die Heizkostenfalle hineingetrieben.
Allerdings sollten die Hausbesitzer stärker als in der Vergangenheit auf die Ökologie der Dämmmaßnahmen schauen: Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen haben eine bessere Klimabilanz als Styropor. Zudem können so mit technisch einwandfreier Verarbeitung die zunehmenden Schimmelpilzprobleme vermieden werden. In Verbindung mit einem dann stark reduzierten Heizbedarf kann dann die Umstellung auf Erneuerbare Energien noch leichter gelingen und so eine völlige Unabhängigkeit von steigenden Erdöl- und Erdgaspreisen erreicht werden.
Sprecher für Energie der Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen