DIE Internet-Zeitung
Beschäftigte und IG BAU kämpfen für Haustarifvertrag

Warnstreik bei Sea Life in Hannover

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Hannover - Die Beschäftigten des Sea Life Aquariums in Hannover sind heute (für die Red. 1. April 2013) in den Warnstreik getreten. Seit Monaten fordern sie einen Haustarifvertrag. Doch statt mit der IG BAU zu verhandeln, hält die Geschäftsleitung die Mitarbeiter hin. Die Taktik: Lohnerhöhungen werden höchstens freiwillig gewährt. Eine verbindliche Regelung in einem Tarifvertrag will die Sea Life Deutschland offensichtlich unter allen Umständen vermeiden. „Den Beschäftigten geht die Geduld aus. Irgendwann läuft auch das größte Aquarium einmal über. Während das Unternehmen im Geld schwimmt, steht den Mitarbeitern das Wasser bis zum Hals“, sagte IG BAU-Bundesvorstandsmitglied Harald Schaum. „Lachs und Kaviar für die Chefs – Gräten für die Beschäftigten ist mit uns nicht zu machen.“


Die britische Sea Life-Muttergesellschaft, Merlin Entertainments, erzielt nach eigenen Angaben hervorragende Erlöse. Zwischen 2008 und 2011 steigerte der Konzern seine Gewinne laut Geschäftsbericht um knapp 50 Prozent. Die Beschäftigten hierzulande sehen davon aber nicht viel. Sea Life zahlt seinen Mitarbeitern in Hannover Niedriglöhne. Derzeit liegen sie bei rund acht Euro pro Stunde. Ohne Tarifvertrag wird sich daran auch nichts ändern, wie die Erfahrung zeigt. Während die Eintrittspreise in den vergangenen Jahren stark stiegen, wurden die Mitarbeiter an den Mehreinnahmen nur minimal beteiligt (s. Tabelle unten). Bereits im Januar hatte die IG BAU der Sea Life Geschäftsführung deshalb den Entwurf eines Entgelttarifvertrags vorgelegt. Diese lehnte aber Verhandlungen ab. Lediglich freiwillige, völlig unverbindliche Leistungen werden den Mitarbeitern in Aussicht gestellt. „Betriebsvereinbarungen über Entgelte sind laut Gesetz gar nicht zulässig. Deshalb fordern wir die Sea Life-Geschäftsführung auf, sich endlich mit uns an den Verhandlungstisch zu setzen“, sagte Schaum.

Die Sea Life-Beschäftigten fordern einen Tarifvertrag für:

· höhere Einstiegslöhne und Festgehälter

· Sonn- und Feiertagszuschläge sowie darüber hinaus

· Verhandlungen zu einem Rahmentarifvertrag.

Erhöhung der Eintrittspreise im Vergleich zum Lohn:

Erhöhung der Eintrittspreise

Ansprechpartner für die Presse vor Ort ist: IG BAU-Gewerkschafts­sekretär Dirk Eilert,

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