Transparenzprobleme im Verfahren
Bislang ist das Entscheidungsverfahren nach Ansicht der LINKEN für die BürgerInnen völlig intransparent. „Es ist bedauerlich, dass bei einer Fragestellung dieser Größenordnung und gesellschaftlichen Bedeutung die Menschen in der Stadt außen vor gelassen werden“, so Kowalewski.
Das sehen offenbar nicht nur die LINKEN so. Im Ratsausschuss für Bürgerdienste, Anregungen und Beschwerden wurde am 05.02.2013 das Bündnis „DEW kommunal“ von der Politik mit dem Wunsch nach mehr Transparenz im Verfahren zurückgewiesen. Lediglich Grüne und LINKE unterstützten das Anliegen des Bündnisses. Seit der Wiederholungswahl wurde das Thema nur noch in nichtöffentlichen Sitzungen im Sonderältestenrat und bei Beschlüssen im Rat und im Ausschuss für Finanzen, Beteiligungen und Liegenschaften (AFBL) behandelt.
Immerhin gelang es der LINKSFRAKTION nun zumindest die Beratung über die Bewertungskriterien für das technische Gutachten in die Öffentlichkeit zu holen, nachdem die Verwaltung auch diese in nichtöffentlicher Sitzung behandelt wissen wollte. Auf Antrag der LINKEN beschloss der AFBL aber einstimmig, die Kriterien in öffentlicher Sitzung zu behandeln.
AFBL empfiehlt Rat Verwaltungsvorlage
Bereits im Sonderältestenrat wurde die Frage der Bewertungskriterien andiskutiert. Im AFBL ließen SPD und CDU schließlich ihren Wunsch fallen, den Ausbau der erneuerbaren Energien als Bewertungskriterium gegenüber dem Kriterium der Standortfrage und der Arbeitsplätze in der Wertigkeit zu reduzieren. Dieses Ansinnen war vor allem bei Grünen und LINKEN auf Kritik gestoßen.
DIE LINKE hatte sich im Vorfeld mit den Grünen darauf verständigt mit dem Kriterium „sozialverträgliche Preisgestaltung“ ein zusätzliches Kriterium für die Weiterentwicklung der DEW21 einzuführen. Diese Initiative der beiden Fraktionen wurde aber von der Mehrheit aus SPD, CDU und FDP/Bürgerliste abgelehnt. Damit passierte die Verwaltungsvorlage den AFBL unverändert und wird sicherlich auch im Rat verabschiedet werden.
Preisgestaltung und Energiesperren
Vor dem Hintergrund der Preisdiskussion im Energiemarkt und etlichen Preissteigerungen durch DEW21 in den letzten Jahren, ergreift DIE LINKE nun die Initiative. Sie befragt DEW21 über die Situation bei den Absperrungen von Leistungen aufgrund von Zahlungsproblemen der Kunden.
"Eine ähnliche Anfrage der Ratslinken in Bochum hat eine deutlich steigende Tendenz bei den Energiesperrungen ergeben. Wir würden gerne die Situation auch in Dortmund besser einschätzen können,“ meint Utz Kowalewski. Der Geschäftsführer der DEW21 Dr. Brinkmann hatte sich in den Medien erst kürzlich besorgt über die sozialverträgliche Umsetzung der Energiewende geäußert. Demnach sei die Preisschraube in den sozialen Brennpunkten in Dortmund bereits am Anschlag. Gleichzeitig warnte Dr. Brinkmann davor den konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien zu vernachlässigen.