Viele Ayoreo sind inzwischen kontaktiert und haben schon vor mehr als 20 Jahren Anspruch auf das Gebiet erhoben, das derzeit in Carlos Casados Besitz ist. Ihre unkontaktierten Verwandten im Wald sind extrem anfällig für eingeschleppte Krankheiten. Ungewollter Kontakt könnte für sie tödlich ausgehen. Die unkontaktierten Ayoreo sind gezwungen zu fliehen, während ihr Wald in atemberaubendem Tempo für die Weideflächen der Viehzüchter abgeholzt wird.
Ein Ayoreo erklärte gegenüber Survival International: “Bitte rührt den Wald nicht an, er gibt uns Leben. Bitte stoppt die Bulldozer.”
2009 hatte die Menschenrechtsorganisation Survival International in einem ähnlichen Fall Investoren erfolgreich zum Rückzug aufgefordert. Damals hatten die Church of England und der Rowntree Trust Beteiligungen am Bergbaukonzern Vedanta Resources zurückgezogen, da dieser plante, am heiligen Berg der Dongria Kondh in Indien Bauxit abzubauen.
Stephen Corry, Direktor von Survival International, erklärte heute: “Multinationale Unternehmen haben indigene Völker schon jahrhundertelang zerstört – in den meisten Fällen, ohne Strafe fürchten zu müssen. Sie haben nationale und internationale Normen bei ihrer Suche nach Profit aufs Gröbste missachtet, egal zu welchen menschlichen Kosten. Doch der Fall von Vedanta hat gezeigt, dass Investoren sich nicht taub stellen, wenn ihr Geld Menschenrechtsverletzungen finanziert. Grupo San José sollte sich dies merken und die Zerstörung der unkontaktierten Ayoreo augenblicklich stoppen.”