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Pressemitteilung des EVW zum Clown-Zitat von Herrn

Peer Steinbrück: Sprache ist verräterisch | CLOWN-Äußerung ein EKLAT

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Peer Steinbrück - wieder mal in ElefantIn der Sprache eines Menschen dokumentiert sich sein Menschenbild. Herr Steinbrück wählt für italienische Politiker einen Begriff, der deutlich macht, welche Einschätzung Herr Steinbrück von italienischen Politikern hat. Im Wort ‚Clown‘ steckt die ganze Lächerlichkeit einer tragischen Figur. Falls Herr Steinbrück Kanzler werden sollte, wird er genau mit diesen Politikern verhandeln müssen. Herrn Steinbrück hätte klar sein müssen, dass er hier eine erhebliche Belastung in Verhandlungen einbringt.


Die Formulierung ‚Clown‘ ist würdelos

Würde ist der Zustand, einen Menschen niemals zum Mittel seiner Zwecke zu missbrauchen, sondern immer auch als Ziel seines Handelns zu sehen. Für einen billigen Gag auf Kosten von Herrn Grillo und Herrn Berlusconi erklärten Herr Steinbrück beide Politiker zum Mittel seiner Zwecke. Besonders peinlich ist, dass Herr Steinbrück mit seiner Formulierung „Ich habe nichts zurück zu nehmen“, dies anscheinend auch noch richtig findet.

Politik darf nicht respektlos ein.

Gerade Politiker haben eine Vorbildfunktion. Deren Umgang sollte von der Fähigkeit begleitet sein, mit anderen Menschen wertschätzend und aufmerksam umzugehen. Herr Steinbrück lässt mit seiner Formulierung jegliche Wertschätzung vermissen. Er würdigt durch seine Formulierung Menschen herab. Damit macht er sie klein. Es ist schade, dass Herr Steinbrück seine eigene Größe offensichtlich nur dadurch sichern kann, dass er andere klein macht.

Ulf D. Posé (Präsident) ETHIKVERBAND DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT E.V.

Dazu sagt Rudi Bernhardt in Facebook:

Es ist ein wahrhaft wahrer Satz, dass ein Mensch durch den sprachlichen Umgang über seine Mitmenschen sein je individuelles Bild vom Menschen dokumentiert. Ausgesprochen - vermutlichen seinerseits auch zitierend - hat ihn Ulf D. Posé, der Präsident des Ethikverbandes der Deutschen Wirtschaft angelegen der Tatsache, dass SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück Signore Berlusconi und Signore Grillo als Clowns bezeichnete.

Signore Grillo ist erklärtermaßen ein Clown und würde sich allenfalls beleidigt zeigen, dass er mit einem Tölpel namens Berlusconi berufbezogen in einen Topf geworfen wird. Signore Berlusconi ist ein Mensch, dem zwar clowneskes Verhalten in allerlei Hinsicht nachgesagt werden kann, den Ehrentitel Clown würde ich ihm dennoch nicht verleihen, das wäre wirklich erniedrigend - für Charlie Rivel oder Chaplin oder den großen Grock.

Ein Clown behrrscht seinen Körper, Berlusconi nur mühsam seine Muttersprache, ein Clown beherrscht die Kunst, kleine Alltäglichkeiten auszuspüren und in seine ureigene Handlung umzusetzen, sein Tun pointiert und bissig treffend zu inszenieren. Berlusconi behrrscht seine Kunst, privat wie politisch Peinliches wegzugrinsen. Ein Clown nähme Berlusconis Körpersprache an, um diesen zu entlarven als den der er ist: Einen machthungrigen Lustgreis mit hohem Viagra-Verbrauch - und das Publikum würde sich krümmen vor Lachen. Berlusconi hingegen würde darüber hinweg grinsen, alle Welt verlacht ihn zwar, aber hinter vorgehaltener Hand, und das kümmert ihn wenig.

Peer Steinbrücks schnodderige Wortwahl empört die erklärt Außenpolitiker der FDP, sie empört die erklärten Diplomaten der CDU, sie empört die für ihre unumstößliche Ethik bekannte Wirtschaft. Zwar sind die alle selbst der Meinung, dass dem Signore jenseits der Alpen die eine oder andere Tasse abhanden gekommen ist, aber so was sagt man doch nicht offiziell. Schließlich könnte der senilisierende Zwerg ja mal wieder italienischer Präsident werden, weil die dortigen Wählerinnen und Wähler dies so wünschen. Die haben im Übrigen das ausdrückliche Recht dazu, diesen Wunsch per Stimmabgabe zu äußern.

Schließlich ist er es ja, der das Wahlvolk hinters Licht führt, nicht das Wahlvolk selbst. Nun, offenbar werden Wirtschaftsgewaltige immer dann empfindsam, wenn jemand die Wahrheit intoniert, ohne sie zu fragen, ob die denn so ausgesprochen werden darf ohne ihre Interessen zu stören. Offenbar werden Regierungspolitiker ungemein sensibel, wenn Kanzlerkandidaten der Opposition knackige Rhetorik wider Männer schleudert, mit denen Regierende möglicherweise bald wieder an einem Tisch sitzen müssen und die dann der in Deutschland regierenden Kanzlerin neckisch den Nacken massieren.

Mir würden ja noch ein paar Vokabeln einfallen, die wesentlich ernster und boshafter mit der Person Berlusconi umgingen, aber das lasse ich, weil er meine Sprache möglicherweise verstehen könnte - oder seine Sekretärin. Also schließe ich mit der Feststellung: Peer Steinbrück hat mit sprachlich mal wieder sehr gefallen, die empörten Reaktionen anderer haben mir auch gefallen, denn sie belegen, dass sie auch in Zukunft mit jedem zusammenarbeiten werden, der ihnen gegenübertritt - und sei sein politisches Handeln noch so zweifelhaft.

Ach ja, und ich habe gelernt, dass Wirtschaft um Ethik bemüht ist - immer dann, wenn ihre Interessen gewahrt bleiben müssen. Offenbar ist Peer Steinbrück nicht so sehr im Interesse der Wirtschafts-Ethik.

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