Wie bei jeder Fusion stellt sich auch hier die Frage, ob eine Zusammenführung auch auf den zweiten Blick Vorteile bringt. Es gibt eine Reihe Beispiele für gescheiterte Fusionen von Unternehmen gegeben, die sich angeblich gut ergänzt hätten.
Hamburg ist bei Hapag-Lloyd eingestiegen, um den Firmensitz in der Stadt zu halten. Bei einer Fusion wäre eine der beiden Firmenzentralen überflüssig. Hier stellt sich die Frage: Was bedeutet das für den maritimen Standort Hamburg und für die Arbeitsplätze?
Was Hamburg jetzt auf keine Fall brauchen kann, ist eine Verstaatlichung durch die Hintertür. Falls Hamburg-Süd schwächelt, wäre es nicht im Interesse der Stadt, sich über Hapag-Lloyd auch noch an einer zweiten Reederei zu beteiligen. Durch eine Fusion würde sich das finanzielle Risiko für Hamburgs Haushalt weiter vergrößern. Mitten in der Schifffahrtskrise darf Hamburg mit seinen Beteiligungen nicht zu einem maritimen Mischkonzern voller Probleme werden: HHLA, Hapag-Lloyd, HSH Nordbank. Und jetzt noch Hamburg Süd? Ein Ende der Schifffahrtskrise ist nicht abzusehen.“