Das allerdings mit der Sensibilität eines Elefanten im Porzellanladens, die sich wie ein roter Faden durch seine politische Karriere zieht. Schließlich wirkt es alles andere als glaubhaft, dass jemand, der in seiner aktiven Politikerzeit mal eben nebenbei ein Vielfaches dessen, was ein normaler Arbeitnehmer in seinem ganzen Leben erwirtschaftet, auch wirklich die Interessen des kleinen Mannes vertreten kann. Seine Vorgänger aus dem rotgrünen Lager wie Schröder und Fischer haben es zumindest cleverer angestellt und sich rechtzeitig aus dem Polit-Business abgeseilt, um noch einmal richtig Geld zu verdienen.
Vielleicht hat er ja aber auch gar nicht mehr damit gerechnet, wirklich noch einmal an die Front zu müssen. Dumm halt, dass die Personaldecke an roten Spitzenpolitikern ziemlich dünn ist. Wer hätte es sonst machen sollen? Klaus Steinmeier, der in etwa so viel menschliche Wärme ausstrahlt wie ein Eisberg? Oder gar Sigmar Gabriel, der für eine gute Schlagzeile jede Meinung über Bord wirft? Peer Steinbrück könnte sich zumindest glaubhaft das Image des gemütlichen Dicken verpassen, der eine Politik zum Wohlfühlen für alle macht. Hat bei dem aus Oggersheim ja auch wunderbar funktioniert.
Bild: wikipedia
Text: Harry Sochor