Juni 2012
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Vom Auto zum Elektroauto | der Deutschen liebstes Kind
Als am 27. September 1908 im Ford-Werk in Detroit der erste Ford Model T vom Fließband rumpelte und polterte – verklärend wird meistens lief oder rollte gesagt – leitete Ford die Massenmotorisierung der Welt ein. Heute weiß man, dass es gar nicht so selbstverständlich war, dass Henry Ford seine Autos mit einem Benzinmotor ausstattete. Noch um 1900 dominierte der Elektromotor als Autoantrieb, an zweiter Stelle stand die Dampfmaschine. Das erste Auto, dass 1899 die 100 km/h-Marke überschritt, wurde von einem Elektromotor angetrieben. Zudem waren Elektroautos leichter zu bedienen, leiser und zuverlässiger. Benziner mussten mit einer Kurbel angeworfen werden, waren laut, wenn sie dann endlich liefen und sie waren pannenanfälliger. Und wie auf historischen Fotos und Filmaufnahmen zu sehen ist, hatten die meistens männlichen Fahrer schmutzige aber glückliche Gesichter. Daran hätte auch eine Maut nichts geändert. Und genau das, so der Historiker Christoph Maria Merki von der Universität Bern, war der Vorteil dieser Motoren. Sie hinterließen glückliche, schmutzige Jungs. Heute machen wir uns eher lustig über sie, wenn wir in alten Filmen sehen, wie ihre Gesichter schmutzig wurden, wie ihnen die Kurbel aus der Hand flog und wie ihre Hosennähte platzten. Haben wir uns denn geändert?