Die Niederländer waren nach der 0:1-Auftaktpleite gegen Dänemark bemüht, konnten aber nur stellenweise überzeugen. Dennoch war es das Team von Bert van Marwijk, das sich die ersten Chancen erarbeitete, doch Robin van Persie nutzte diese nicht. Auf der anderen Seite landete eine Direktabnahme von Mesut Özil nur am Pfosten und ein Kopfball von Holger Badstuber nur in den Armen von Maarten Stekelenburg. Danach passierte nur wenig und das Spiel drohte zu verflachen. Doch genau in dieser Phase war es Gomez, der nach feinem Zuspiel von Bastian Schweinsteiger zum 1:0 (24.) einnetzte und seinen zweiten Turniertreffer erzielte. Eine Chance, ein Tor – der Stürmer hatte seinen Kritikern damit erneut bewiesen, wie effektiv er sein kann. Nur 14 Minuten später klingelte es dann erneut im Kasten von Stekelenburg. Dieses Mal zeigte Bayerns Top-Stürmer, dass er nicht nur über einen guten Torriecher verfügt, sondern auch technisch einiges drauf hat. Die Schweinsteiger-Vorlage nahm der 26-Jährige im vollen Lauf mit, drehte sich einmal um die eigene Achse und schlenzte den Ball gekonnt in die linke untere Torecke (38.).
Das Spiel schien damit schon vor dem Halbzeitpfiff entschieden und die Niederländer wurden unter "Schade Holland! Alles ist vorbei!"-Schmähgesängen der deutschen Anhänger in die Kabine verabschiedet. Van Marwijk reagierte auf den Rückstand und brachte Rafael van der Vaart und den Bundesliga-Torschützenkönig Klaas-Jan Huntelaar für Mark van Bommel und Ibrahim Affelay in die Partie.
Den besseren Start in die zweite Halbzeit erwischte die DFB-Elf, was auch darauf zurückzuführen war, dass die Niederländer nun wesentlich offensiver spielten und sich mehr Lücken in der Abwehr auftaten. Selbst BVB-Verteidiger Mats Hummels tankte sich einmal nach vorne, hatte aber Pech, dass Stekelenburg beide Versuche vereitelte (52.). Die Abwehr der Deutschen hielt lange Zeit dicht. So warf sich Abwehrspieler Jerome Boateng in einen harten Schuss von Wesley Sneijder und auch Keeper Manuel Neuer war einige Male zur Stelle. Nachdem Robin van Persie jedoch aus 16 Metern unhaltbar ins rechte Toreck traf, wurde die Partie noch einmal spannend. Die Niederländer drückten auf den Ausgleich, aber die Deutschen spielten die verbliebene Spielzeit clever herab und gerieten nicht mehr ins Wanken, wie es gegen Portugal der Fall gewesen war.