So bald schon!
Die niederländische und spanische Lösung des Problems-jeder, der nicht spenden will, muss dies schriftlich bei sich haben, alle anderen sind automatisch mit einer Spende einverstanden-ist erst einmal komplett vom Tisch. Typisch deutsch! Warum einfach, wenn man etwas kompliziert gestalten kann. Jedenfalls sollen die Mitglieder der Krankenkassen immer und immer wieder angeschrieben werden, bis auch der letzte Trottel gemerkt hat, dass mit diesen lästigen Briefen, eine einfache Entscheidung von ihm erwartet wird. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich werfe Schreiben, die mich andauernd nerven, ohne sie zu öffnen in den Müll. Abgesehen von den Kosten, die diese Briefaktion verursachen wird, darf man die 3-4 Toten täglich nicht vergessen. Man sollte auch nicht aus den Augen verlieren, welche Erleichterung es für die Angehörigen bedeutet, wenn man sich schon zu Lebzeiten eindeutig zur Organspende geäußert hat.
Aber so ist der Mensch! Dinge, die ihn nicht unmittelbar betreffen, interessieren ihn nicht. Vor allem nicht der Gedanke an den eigenen Tod, dabei wäre die Erwägung eines eigenen Organversagens durchaus nahe liegend, denn diese hochspezifischen Gewebe sind nun einmal nicht für die Ewigkeit gemacht. Die Allgegenwart der Bakterien und Viren kann uns da schnell eines Besseren belehren und in diesem Falle wäre es doch gut, wenn sich ein anderer frühzeitig Gedanken gemacht hat und verantwortungsvoll genug gewesen ist, sich zur Organspende zu entschließen.
Haben wollen wir alles, aber hergeben tun wir nichts!
Dabei wäre der Gedanke doch tröstlich, dass das eigene Herz, die eigenen Nieren, die eigene Leber, die eigene Lunge, die eigene Hornhaut der Augen nicht sinnlos unter der Erde verrotten oder zu Asche verbrennen, sondern Licht und neues Leben schenken.
Elke Beiderwellen